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Charter: König Wenceslaus, ed. Pelcl, 1788 (Google data)   Num. XCV.
Signature:  Num. XCV.

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Source Regest: Lebensgeschichte des römischen und böhmischen Königs Wenceslaus (Jahre 1361 - 1395), Nr. Num. XCV. , S. 458
 

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Lebensgeschichte des römischen und böhmischen Königs Wenceslaus (Jahre 1361 - 1395), Nr. Num. XCV. , S. 458

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    Num. XCV.

    Anno 1393. die 14. Iunii.

    Wir Weniuw von Gotes Gnaden Romifcher Kunig zu allen Zeiten merer des Reichs, und Kunig zu Beheim, bekennen, und tun kunt offènlichen mit diefein Briefe allen den, die yn feben oder háren lefen, daf wir mit wolbedach- tem mute, Rate u¡ifer getrewen und von rechter wifTcn den luden unièr CammerTcncchten, die in unfern Kunigreich und Lande zu Bchciin wonhaftig, und gefeiten feyn , dieiè befun der genade getan, und fie in die nachgeichribene rechte gefeezt haben, in aller dermaifen , als hernach gefchriben ift. Cza dem erften , fo meinen und wellen wir, daf die Lantherren von Beheim vber diefelben Inden, noch über ire brive kein recht fprechen folien, funder uniere Amptlute, den wir das empfoh len haben oder hernach empfehlen. Ouch fo folien , und ino. gen die luden fich umb ihre fohulden an dem Selbfchuldigen oder an den Burgen oder an ir einem , an welchem fie wellen und in das geueílct, noch ir brive Laute erholen und ergec- zen. Ouch tun wir in die genade und geben in das zu dem Rechten, wennc und als ofte unfere Amptlute, den wir das bevohlcn haben, iren fohuldigern, die iren Infigeln buken

    wol-

    lltfmtknbudj. 125

    wolten , einen wermefiin Tag gehen, uf dem Tag fit und ire Im'ïgcle gerecht werden folien, wer denne zu deniêlheu Tage nicht Uompt, der füll fein Recht gancz und gar verlohren ha ben, es wäre denne, daf er in unfrem dinfte were, und daf uns das willentlich were. Ouch oh ymanden wer der were (prêche, daf in die luden mit verhalten Briven monten, Co (ollen die luden dem Criften dorumb gerecht werden , und wol len , das fie nehuer beweyzen folien zu fein, daf fie den Cri ften gemanet haben , wenn das fie die Criften überzeugen moch ten oder füllten, usgenomen der Brine, die uns verhalden find "in unfer Camer oder anderswo von der Czeit, als die luden geslagen find diefelben Briue durch der Verhaldung willen kein fchaden haben, noch vorurthcilt werden folien. Ouch wollen wir ob ymanden, wer der were, kein gut, daf dem- ièlben luden vor mit briven verichriben ift, vorkauft, oder verletzt hätte, io meinen wir, daf das demselben luden un- fchedlich fein ibllte, wiewoj dasfelbe gut in den LantofTeln, HottofTeln, Statgerichte, lantgtrichte oder Hofgerichte einen andern verfchriben were, als werre ouch die luden citer brive darüber haben. Ouch tun wir In die genade, ob kenerley guter weren, der lieh der luden noch ir briue lautte un.derwun- den heften, oder lieh hernach underwinden , daf fie denne die felben guter ganeze und gar vorkaufen, werfeezen, werkii- mern oder fuft hinge) en mugen, wem fie wollen, und da- felbe folien wir mit ur.fern Maiefht briuen heftettigen, und wenn wir diefelben Guter, lie fein verkauft, verletzt , oder fuft von denfclbcn luden hingegeben, mit untern briuen , als vor- geichriben ftet, verfchreiben, das fol craft, und macht haben, und dobey bleyben von allermeniehlich ungehindert. Ouch io tun wir die genade, were die fache , daf der Selbfchuldig feines Iniigels laukent, und dorum dem luden gerecht fein wollte, und die Burgen bekenten , io mag dcrfclbe Selbfchuldig dem luden nicht gerecht werden, funder den briue gancz und ftete halten , und beczalen , were aber ouch, das die Burgen iren Infigeln laucken weiten, und der Selbfchuldig bekentc, fo mu gen ouch noch folien dicfelbe Burgen umb ire Infigcle nickt gerecht werden , funder den briue ouch gancz und flete balden und beczalen. Were ouch lache , daf beyde der felbfchuldig, und ouch die Burgen iren lnftgel laucken wolten , und wolten dorumb gerecht werden , als gewonlich ift, ib folien diefèlbe Burgen um ire Infigele denfelben luden gerecht werden, yder- maiin um fein Tnfigel noch dem rechten gleicherweis, als felb fchuldig felhcr. Und gebieten dorumb allen und yglichen fïïr- ften , geiftlichen und wcrltlichcn Lantherrcn , Poprawczen, Bur-

    gra-

    125 'Urfunkttbucfr.

    g rafcn , Amptlutcn, Rittern, Knechten, Reten und Gemein den der ftete, und fuft allen andern unfern'und des König reichs zu Beheiiu undeitsnen und getrewen ernfllichen und veftigliclien bey unfern Hulden, daf lie die vorgenannten luden uniere kamerknechten an den obgeicTiiibcri unfern begnadungen, nrid rechten nicht hindern noch inen in dheinweis, funder lie dobey gctrcwlichen bleiben, und der gebrauchen laflen, wann wer dowider tete, der foil in uniere ich were ungenaue, und cine pene von hundert Mark lotiges goldet verfallen ièin , die halb in unfer königliche Canimer, und das ander hall teile den ob- genannten luden , an den folche genade gebrochen were , ge fallen folien. Mit urkund diez brines verílgclt mit unfern ku- niglichen Mayeílat lnfgel. Geben zu Betlern noch Crifts ge- burte dreyczenhundert lar, und dornach in dem drey und newenezigitem lare, an fand weyres abend, unferer Reiche des Bchemifchenden in dem dreyiTigiften , und des Romifchen in dem Sibenczchen Iaren. (Ex luriius ¡vitiquis Archiui Citri* Atttiq. Ргацеп. MS.)

     
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