Charter: Chronik der Städte Krems und Stein, ed. Kinzl, 1869 (Google data) III.
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III. 1305 84. Juni. Wien. Herzog Rudolph HI. verleiht den Städten Chrems und
Stain alle GerechtigKeiten, Ehren und Würden gleich der Stadt Wien. Ong. Swdtaichw. Viä«
Chromt Seite 17. Wir Rudols uon Gotes gnaden Hertzog van Österreich vnd van Steyr Herr van
Chrayn uan der Manch, vnd van Portenawe verrichen vnd tun chvnt allen den di disen bries
sehent oder hörent lesen. Wand di gemaine uns lieben vnd getreuen Richter vnd armen vnd
reichen Purgcr van Chrems vnd van Stayn mit rechten treuen vnd mit gantzer stetichail ir
Herrschasst Fursten Hertzogen und ze vorderist vnserm Herrn und on« snm Vater Chvnich Alb
rechten van Rome und auch uns onderlenich ' , 48? ond chorsam sint gewesen, vnd auch noch
gerne sint, darvmb si des wol wert vnd wirdich sint, duz si gebreizet vnd gesürdert werden
nach dem gernden ir treven, van uns vnd van vnsern nachchomen, nls di Stat zv Wienne di
mit wirden vnd mit eren von vnsern vordern geert vnd georeit ist also wellen wir die
vorgenannten StettChrems und Stayn eren ond vreyen, als si des wol wirdich sint. Darumb
sullen wizzen di gegenwurtigen, vnd avch di chvnstigen daz wir haben bedacht, wie
getrevleich vnd wie andechtigleich unser gelreve Pvrger ze Chrems ond ze Stain alle mit
andern höh vnd nider vus habent vnd vnser vordern liepleich vmuangen, so daz si beraiten
vnd mit lautern treuen habent sich vns erzaiget ze aller Zeit, wand avch daz Unser ist ze
tun. Da van so nemen wir die vorgenanten Stett Chrems vnd Stain in unser genad
gunstichleich vnd genzleichen als wir unsern lieben vnd getreuen pur« gern schuldich sein
vnd geben in und besielen in, de n vorgenanten Stellen Chrems vnd Stain aller der recht
und di guten gewonhait, der di Stat ze Wienne hat vnd herbracht hat, van vnsern Vordern
gentzleich vnd vrey« leich. Wir setzen aus zv dem ersten, daz der Richter den wir setzen
nicht ^ ton sol, daz den Steten schedlich sey, als lieb vnser Hulde sei, ond sol dehainen
neven Satz aussetzen wider der Stet «cht vnd vreytvm. Doch soll anch der Rat dem Richter
zugesten sines rechtes vnd sol in nicht 2 hindern an sinem gericht Chnmt iemen geste in di
Stete di eines 3 Purger varen wolden vnd mit eysengewant in di Steten gingen den soln di
Purger und der Richter das eysengewant vernieten.... Vmb swelch sache ein purger
angesprochen wirt es sy vmb aigen 4 oder vmb Purchrecht, daz in dem Purchvrid leit, der
sol daz verantwurten, var dem Stat Richter. Es sol auch der Purchvrid gen an daz Zlll, da
der Stett gericht hin gel... Wir wellen daz di Schulk ze Chrems vnd 5 ze Stayn gestisst
werden, als ez mit alten recht herchomen ist, mit zwain erbern Manne, der ainer ze Chrems
Schulmaister sey ainer ze Stayn, und auch die vorgenannten Schulmaister igleicher richten
von seinen Schulern alle; daz vnder im geschiecht an daz an den Tod gel, oder an die leme
wand chindtleich lvmphait übet ost vnzimleich boshait, doch wachsent di witzt mit den
iaren. Wen ain Schuler dem andern heimlich ichl emphuret sines gutes daz sol der Maister
richten mit grozzem Pesen slegen Ein Schuler der dem Schulmaister ungesuench vnd
ongeuolgich wollt 6 sein der sol die Stett raumen... wer im darvber behaltet der soll dem
Richter geben zway phvnt, vnd an die Stat zway phont. Trait ain 7 Schuler Swert oder
Mezzer so soll in der Schulmaister bezzeln, wolt er die Bezrung nit vergut haben so buzze
in dn Richter. Swelch s <" < Schuler spielt in der Tabern der sol nicht mer mugen
vliesen denn er phenig bey im hat. Sein gewant sine puech, oder ander sine phant sol im
niemen nemen, swi vil er vleust, damit wellen wir erweren, duz nieman mit im spill, und in
Lernvung bester sieizziger werden. Swer ir phant nimt sol dem Richter zway der Stat zway
phunt geben.... Wir setzen auch nach altem Recht der Stell swaz guts ain Mann einnimt, des
er in den Steten schuldich wirt, daz soll er auch in den Stellen gelten oder 9 man phent
in darvmb als recht sei... Es ist billeich, swem sein gut vor der vroise des gisenten
wazzers wirt entragen, daz er daz behab mit sine« 10aide swa er ez vindet... Wir haben
auch gesetzet daz dehain Richter noch Amptman er sey hohe ober nider des Landes oder der
Stett oder anderswll gegen den Purgern van Chrems vnd van Stain icht soln haben ze richten
oder ober haupthestig noch ober leippleich oder des Gutes llnach, nuer allein der Stett
Richter wir nemen auch auz 12 di Lechner di vor den Lehensherrn sulln gerichtet werden,
vnd die Wein« garten der Gericht an die Perchmaister gehoret ez sey denne ein Mann zaiget
aus ainen Weingarten ze phant vnd bringet des Gerichtes Polen zv dem Perchmaister so soll
der an alle widerrede dem Mann den Wein» 13gartten ze phant geantwurten Seid derselben
Stett ze Chrems vnd Stayn ere vnd gesuer allermeist an denWeingartten leit, damit die
Stelle geeret und gezieret werden, vnd vns nvtzleichen Dienst, vnd dem Land erzaigen
mugen, so wellen wir, daz si verechtes gewaltes erlazzen sein an derselben wein wachs, an
ir bew, an ir lesen an hut setzen, an Anlait und an Ablait an setzen an oerchaussen daz si
dehain Perchmaister daran nicht irren soll vnd auch ze Ablait vnd ze Anlait nicht 14 mer
denne sein rechtes recht nemen soll... Wir verleihen auch den Purger van Chrems vnd van
Stain daz si sich vreuen sentmezzigen rechtes vnd tentmezziger gestalt zu bringen,
bezevgnuzze chlug ze tun, Lehen zu nemen, vnd ze haben vnd Lehen zu leihen, vnd andere
igleichen hestigen geschest ze tun... 15 Wir haben auch gesetzet, daz uan der gemain der
Stätt zv dem Rat werden erwelt zwanzich Mann in der gesellgeschesst sei der Richter vnn
den Stetten, di got vor avgen haben, vnd di ge« trevisten und di weisisten vnd di
nvtzisten und di erberisten sein, di sich got vnd auch gentzlich mit irem geswornen ayd,
daz ze un treuen vnd pinten, daz si suedern alle ere, allen notz. allen Gemach, vnd allen
Frumen als wol den unsern, sam der Stett armer und Reicher di sulen auch schworen,
besunderlich daz si gentzleich vnd getravleich den orden vnd die rechtichait behalten, di
im beschaiden, gegeben vnd zvsame ge» 489 Itj sneget sint an den Hantvesten Sy sulln auch
mit geswarn ayd allen vailen Dingen rechten chaus und rechten marcht aussetzen, vnd auch
allem chaus zu chausen also auflegen, daz dem chauser und dem Berchauser nach der gestalt
der Zeit, vnd auch der Durstichait werde be» halten... So er nicht mer Richter ist, sol
von dem Rat sein Ieder 17 chaus, satzong, schidong oder wandt, swa es vnder des Rates
Insigel verschriben wirt, hab bewerte stetigvng vor allen gerichtet!... Di nev» erung,
wandlung vnd merung des Rates sol nur mit unserem wizzen Rat vnd willen geschehen. Si suln
auch niemen zv den Rat nemen, er l8 sey denn gesezzen in den Stellen mit Hans und mit Hos,
und mit waib vnd mit chindern. Wir gebieten denselben Ratgeben bei den aiden, 19 di si uns
und iren mitpvrgern habent gegeben, und noch chunstichleich geben snllen, daz si alle
Wochen zwie oder ains zusame chommen vnd sitzen also, daz sie betrachten alle Furderung,
alle ere, und allen srumen getravlichen baiden der Purger vnd auch der Stett. . . . Seit
daz 26 groz Hail der Stete von onser Pstegnuzze an denselben Ratgeber leit, so gebieten
wir in vnd wellen vnder der behaltuuzz unser genauen, daz die» selben Ratgeber hutten, so
si immnr beste mugen vor allen schaden der, die da wonent in den Steten, dai, von ir
Saumung der recht vnd die Vreyung der Ztcr 'zu Chrems und zu Stam nicht werben zerbrochen.
Swelch Porgers Svn, oder sein Vrevnt, ongevolgich oder vnge»2l soerich were vnd di Purgcr
vnd allen leot zesang trib mit seinen vn» zuchten, vnd des bechlaget wirt von den Purgern,
den sol der Rat von derselben Stat den Richter haizzen vohen, vnd hintz dem Nach Richter
legen, vnd soll avz dem Vanchnnzza nicht chomen an den Pvrger willen. .... Od ein Mann,
der an den Rat dinget sich versieht, daz 22 im nicht mug volles Recht geschehen, vor dem
Rat, der soll sicherleich an uns dingen und haben vrey wall. Swer darober anderswo dinget,
daz hab nicht krasst.... Auch soll einialich Man, der vmb ein sache dingen 23 wil, sweren
des daz er an alles Triegen vnd alle döse List, vnd durch dehain ausschub sein Dingen tu,
nur durch uinden lanter warheit des rechtes und der Rechtichait.... Wir verbieten auch
nach dem alten ge» 24 bot in Oestreich, daz man in einer rast lang umb di Stete dehaime
Purgen, vestcu oder geturre baue, di schon gebaut, sul man zerstoren. Wir setzen daz
dehain vi scher, der grvne vische vail hat, dehaimen hot 25 noch dehain gngl, noch nichtes
nicht aus dem haupt haben soll, er soll sten mit blozzem haupt an den Marcht, Sonne und
Regen, sumer und winter, darumb daz si desterbaz ab dem Marcht eilen, und den leuten dest
dezzeren chaus geben Die Mazze weins als di Purger aus»26 490 setzent swer di bricht nin
zway dreistund geb dem Richter so ost ain halb psundt psennich, bricht er es zu dem
vierten mal, sol man im einen daumen abslachün der vor dem zappen sitzet, und der wein,
der da vail ist, den soll man niederslachen aus die Erde, oder man geb in in das Swelch
Gastgeb verholen wein vail hat, vnd den auzer haus nicht geben wollte, dem soll man den
wein den er vail hat, aus die Erbe slahen, und soll in denoch buzzen als ob er die Mazze
gebrochen hiet. "So setzen wir, duz niemen dehaimen ungarischen Wein an die ende der
genanten Stete, duz der Purchoried haizzet soll sueren zu verchausen und swa man in indert
sinde in dem Purchuried, da soll an der buzze nicht zugehoren, dann daz man in niederslach
aus die erden. Swelch Richter oder di an dem Rat sind, den ungarischen wein mit wizzen und
mit willen in dem Purchvried lassent niederlegen durch gvnst oder dvrch miet, od' ob in
der Richter nimet vnd zv sinen nuz schasset, so geb vns der Richter 30 psunt psenig und
der Rat van den Steten 30 psunt psenlg Wiener mvnze.... Nach sand Merteinstach sol niemen
dehanier 29 slacht wein in die Stat sueren, er sei »im gewachsen oder nicht.. . Swer an
der vbersvr mit aines andern Manes Chan begrissen wird, daz sol der Richter nicht richten,
nur der Techant oder der psarrer van den 30 Steten.... Wir haben auch gesetzt, daz der
Richter gegen dehuinen Purger in den Steten mit seinem gesind, noch mit sinen Schergen
nicht bringen noch beweren soll. Wir Hertzog Rudols von Osterreich haben verlichen und
gegeben alle dlse recht, die hier vorgeschrieben sind an der gegenwurtigen Hantvest unsern
lieben und getreuen Purgern von Stain und van Chrems gentzlich und volchliich als seu
unser erbern Purger von Wienne herbracht habent, van alten Fürsten, van vnserm Vordem vnd
auch van vns und auch noch habent di bewaren vnd de» stetigen in wir van vnserm gnaden vnd
mit diser Hanbvest versigelt mit unserem Insigl, vnd mit den erbern zeugen, die hernach
geschrieben stent, daz sint der erber Herr Bischos Wernhart von Pazsau, Abt Wilhalm van
den Schotten zu Wienne, Abt Gorge nan dem halligen Chreutz, Gras Berchtold von Hardelke,
Leutold van Chuenring Schenche in Oster« reich, Stephan van Meissau, Marschalich in
Osterreich, Herman, Mar« scharlich von Landenberch, Eberhart, Heinrich, Ulreich und
Friorich, Brueder van Walsee, Ditrich von Pilchdors, Hosmarschalich, Ortols und Hadmar,
Brueder van Winchel, Hadmar und Rapot, Brueder van Waltenberch, Hadmar und Alber, Brueder
van Schonberch, und andere biderbe leut genuch. 491 Der Bries ist gegeben ;u Wien na. Mit
Malst« Berchtolbs Haut unseres nbristen Schreiber. Am St. Iohannstag zu Sonnen wende 1305. Source Regest:
Chronik der Städte Krems, Stein und deren nächster Umgebung - Mit den Freiheitsbriefen beider Städte und den Schriftstücken ihrer gewerblichen Innungen vom Jahre 985 - 1869, Nr. III. , S. 464
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Chronik der Städte Krems und Stein, ed. Kinzl, 1869 (Google data) III. , in: Monasterium.net, URL </mom/KremsStein/d57cd520-9a89-47da-b71a-eece2ee3aa73/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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