Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Mark Brandenburg und ihr angrenzenden Länder, Nr. 107, S. 217
31. August 1462.
Nha Gades geborth viertheynhunderth Jar, dar- nha in deme thwc vnd fettigsten Jare, defs negesten Dinstages «ha decollationis Johannis Baptisle, in deme Clostere to Lenyn is gespracken vnd gededin- geth, vormiddelst den gestrengen vnd woldüchtigen Ludolff van der Schulenborch, Frederick Brande vnde deme ersamen vnd wyfsen hinrich Salmen, Bürger in der Olden stadth Magdeborg, twischen den er- werdigen Herrn Herrn Arnolth, Abbeth to Lenyn van siner vride sines Gadeshuses wegen van eyner, vnde den gestrengen vnd woldüchtigen Diederick van Rochow, beseten to Der Golzow van siner vnd siner Eruen, Manschap vnd alle sine Undersatten wegen an dy ander syde, alfse vmme dy Vischerye in der Plessower See, dy des Gadeshuses to Lenyn Eigendom is, mit allenae rechte, also dat dy vorge- nandte Herr Arnoldh, Abbrfi to Lenyn, met gudem willen, Rade vnd wolbedachten mude syner Brüdere vnd vormiddels deme gantzen Capittel tugestadeth vnd gefulbortb hefft deme ergenanten Diederick van Rochow, sinen Erfen, Manschap, allen Geburen vnde Inwonern in deme Dorpe to Plessow beseten, dath sy mogen vnd seholen Hecketh stecken nunmehr vnd wen die Thydt in nakomen Tyden komen werdet, alfse sie lange gedan hebben, nemelicken dry Dage alle Jar. Vnd wenn dy gnanten gemeynen Inwonre defs Dorpes Plessow sodan Heekethstecken denn dohn werden vnd wyllen, da* schal dy mer gnante woldücktige Dideriek van Rochow, sine Erfen vnd Nhakomen deme vel genanten Herrn Arnolth, Abbth defs Closters Lenyn, synen Nhakomen edder deme
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gantzen Capittel vorkundigen vnd to seggen Iaten Achte dage edder Viertheyn nacht to vorne, dy denne nha der vorkundige van Stund an vorfullen sali so- danne Grafen, alfse dy genante herr Arnoldth Abbth gemacket vnd gegrafen heffth twischen synen beyden ( Seen, so lange wenn dy dry dage vor syen vnd vor gangen* Forder scholen dy erbaren Thwe, defs gnanten Diderickes belehnde lüde, dy thu Plessow thwe frye höffe bewanen vnd ore nhakamen eyn jfs- lich met thwen wonlicken Plötz nelten vnd med ey- nen wonlichen Bars nette mögen vischen, vnd dy Schulte thu Plessow mach vischen meth thwen won- liken Plötz netten, vnd dy thwe Were, dy die gtjan- ten Bure to Plessow hebben scholen, dy mögen sy vorthrucken vnd beuestigen, alfse em dat Water ent- gan ifs, sodan wedder in dy Were bringen vnd in die grote vnd wyde buwen, als sie vorgewest syn. Und die anderen Gebui; to Plessow wanhaftich mö gen vischen ifslich meth eynem wohnlichen Plötznette alleyne vnd meth den vischen dun wat sy willen. Ock schall vnd mach dy Schulte vnde alle syne nha- kommen in deme dorpe Kemnitz vischen vp dy vor- genante Plessower See meth eynem wönlichen Plötz- nette vnd meth den Vischen don wath hy will. Ock scholen dy gemeyne Inwanere des Dorpes Plessow vnd ore nhakommen, wen dy Bleyleiketh is, nicht vischen die tith. Aucr alle vmme bawen sodane ViJ scherie, als bauen berüreth is, vnd van dem genan ten heren, herrn Arnojdh Abbth thu Lenin, den van Plessow vnd dem Schulten to Kemmenitz thu ge- stadeth is med wyllen, scholen alle, dy dar in deme Dorpe tho Plessow beseten syen, vnd öre nhakom men vnd alle andere Didericks van Rochow syne Erffen vnd nhakomen, vndersatten vnd ock anders
Urkunde vom Jahre 1463. 199
ymanth van örer wegen, fso verne der See Plessow Waters Ganck is, tho ewygen tyden neyne ander Vi- scherie vfen noch gebrucken meth andern netten wel- kerleye wifs dat men dy nennen mach, ock schollen sy neyne Grafen maken, dar sy dat water uth der See med leden edder Vische inne vangen, vndt were idt, dat dar rede etlichke Grafen gemacketh weren, die schall man wedder füllen vnd dempen. Ock heb- hen wy ergenante herr Arnolt Abbeth mn Lenin vmme sunderlicker Gunsth vnd Fründ&chap wyllen med wyllen vnd fulborde vnser Brüdere dem velge- nanten Diedericke von Rochow, sinen Eruen vnd den gemeynen Inwonern in dem dorpe Caputh gegi- ueth vnd erlofeth tho vischen eynen jewelicken Ge- bur meth eynen wonlicken Plötznette in vnse See genant Heyde-Butzin darsulwest belegen: bawen so- dan irlouenth scholen dy gnante ßur ock anders neyne Vischerie driuen noch driuen laten in der ge nanlen See, vnd in die BIcyleck scholen sy dathj hol den, vnd ock dy van Kemenitz, alfse dy van Ples sow. Alle disse Stucken vnd ein jfslich besunders, vnd hebben dy ergenanten van beyden syden sick vnder einander vnd eyn ifslich medth vulborde der eren in guden trwen gelaueth ewichlich tho halden sunder eingerleye hulperede, Arglist vnd nye Ge dichte. To Orkunde vnd vorder Bekanthnisse heben wy vorgnanten Diderick van Rochow, Frederick Brandt, Hinrick Sahnen vnse Ingesegele hiran gehangen. Ge- geuen tho der Golzow, anno domini ut supra.
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Mark Brandenburg, ed. Riedel, 1833 (Google data) 107, in: Monasterium.net, URL </mom/MarkBrandenburg/a594ea37-dafd-4403-ac83-0a7b1bb7bf42/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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