Monumenta Boica, Nr. CXCVI. , S. 345
CXCVI.
1304, die 12. jutii.
Verbot der Ladung der in der Stadt Wirzburg gesessenen Leute vor fremde weltliche Gerichte, sowie der Verehelichung der Kinder unter 20 Jahren oder deren Eintritt in den geistlichen Stand ohne Willen der Eltern, und anderes. *
Wir Andres von gotes gnaden bischof von Wirtzeburg tun kunt allen den die disen brief lesen sehen oder horen, daz wir als vnser voruar bischof M a n e g o 11 selige getan hate durch offen- lich gut vnd gemeinen nutz gesezzener lute in der stat ze Wirtze burg, der einer den andern dike hat geladen an vremdez geriltte, vnd jn braht ze schaden koste vnd arbeit, da von auch vnser ge- richte wart genidert vnd gekrenket, mit rate vnserre prelaten der stifte vnser dienstlute vnd vnser burger haben gesetzet disen satz, daz der gesezzener lute ze Wirtzeburg — ez si vrowe oder man — nieman sal den andern laden oder vugen vnd schaffen daz er geladen werde an kein vremdez wertlich geriltte; sunder swer vf den andern iht zesprechen hat, der sol in zumeresten beclagen vor vns oder vnsern rihteren. Vnd moht jm da niht wider vara eia reht, oder mag er mit dem eide furbringen vnd wizzen- lich bewisen daz er vor gewalt oder vrevel oder vorhte sines widerwarten niht geturre clagen vor vns oder vnsern rihtern, oder sine clage volleiagen, der mag denne wol clagen anderswa da er ze rehte clagen sal. Swer disen satz brichet, der sal mit wibe vnd mit kinden zehant Wirtzburg rumen, vnd nimmer me dar inne werden sedelhaft, vnd sal allez sin gut erbe vnd eigen ledeclichen vnd vrilichen vnser vnd des bistuemes sin.
Vber daz sit sumeliche haben ofte verraten vnd verleitet erbe- rer lute kint ze Wirtzburg ane wizzende ir veter vnd muetere,
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daz diz nimmer geschehe, so setzen wir mit dem vorgenanten rate, daz s wer ze Wirtzburg si — ez si sun oder tohter — der vnder zwentzik jaren ist sich verandert in die werlt zv der ê ane sines vater vnd mueter, oder ir eines obe daz ander tot ist, oder ob sie beide ensin ir besten geborner frunde drier oder zweier rate, der selbe sol enterbet sin alles des gutes daz in von vater vnd mueter solt vf gevallen sin. Vnd swaz in vf gevallen ist, daz sol ledeclichen sin siner nehsten erben.
Verandert aber er sich in geistlich leben ane den rat als vor gesprochen ist, so stet ez an vrier willekur sines vater vnd mue ter, oder ir eines obe daz ander tot ist, ob sie ime irs gutes wol len geben iht oder niht. Daz mugen sie tun oder lazen.
Vnd vber daz der die tohter enpfueret, der sol Wirtzeburg rumen vier jar vz zesin.
Dise setze sulen euklichen stete vnd gantz bliben vnd behalten werden veste vnd vnzerbrochen von vnsern nachkomenne, die wir dar zu verbinden vnd verstrikken mit desen gegenwertigen brieven.
Vnd zu einer vestenunge vnd gezuknisse aller dirre dinge so haben wir Andre s der vor genante bischof vnd die statze Wirtz burg vnseru jnsigel gehenket an disen gegenwertigen brief.
Der ist geschriben vnd geben ze Wirtzburg, von Cristes geburte tusent jar druhundert jar vnd in dem vierden jar, an santte Margareten abent, jn dem ersten jar vnsers bistuemes.
Amborum sigillorum praedictorum fasciis membranaceis suspensorum cir- cumferentiae Iaesae sunt.
Sanctiones de iisdem rebus a Manegoldo episcopo antecessore die 9 men- sis octobris anni 1299 datas, quarum mentio facta est, supra sub. num. CXXVn pagg. 223—225 edidimus.
episcopatus wirziburgensis. 333
Monumenta Boica XXXVII, ed. Academia scientiarum boica, 1864 (Google data) CXCVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumIII/e6aa890d-981f-4d6d-93d8-e4823594ce1c/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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