CXVII.

1386. 96. November. Maenchen.

Die Herzoge Steflan, Friedrich und Johann belegen zum Behufe der Tilgung ihrer Schulden, mit Einwilligung der Bürger von München den Wein und mehrere be nannte Handelsartikel daselbst auf die Dauer von vier Jahren mit einem Umgeld.

Wir Stephan wir Friedrich vnd wir Johanns gebrüder, von gots genaden Pfallentzgrafen bey Rein, vnd Herczogen in Bay ern etc. Bechennen offenlich mit dem brief fur vns fur all vnser erben vnd nachkomen, Daz es als ver chomen ist, daz wir mit vleizziger bet chomen sein ab die erbern weisen den Rat, vnd die burger all gemainlich zu München vnser lieb getrewn, Vnd haben die mit grossen ernst gebeten, daz si ir trew vnd hilft" vns, dartzu tun wolten, daz wir von schulden chomen vnd ver gelten mochten die geltschuld dareiu wir von vnsrer notdurft, vnd von manigerlay sach wegen, chomen vnd genallen sein vnd nämlich haben wir si gebeten, daz si iren willen vnd gunst, darczu gäben, daz wir ain vngelt seczen möchten in vnsrer Stat zu Munichen, auf ettlich chaufmanschaft vnd stuck die her nach benennet sind. Wann wir nichtz eruinden noh erdencken chun- den, damit wir von schulden chomen, daz vns als nuczlich war,

Mon- Boi«. VoL XXXv. P. II. вor. coll. VIII. Pan II . ~\ 9

Mornimenta

Viiá den vnsern als leidlich, vnd als vnuerdorbenlich, vnd also habend dieselben vnser getrewn bttrger all gemainliuh zu Mü- nichen, ir willen vnd gunst, darczu geben, daz wir auf die nach* geächriben stock zu Vier ganczen jaren, die nächst nach ein» ander chünftig werdent setzen mügen den Ungelt, als hie nach geschriben stet. Nu sein wir mit wolbedachtem mut, vberete chomen, daz wir gesaczt haben vnd seczen mit disem brief, dez ersten auf allez tranck, daz man vns geben sol, von ainem ieg- lichen emer weins, allweg vier mazz weins, ez sey Malafasz Bomanii Kriechet Rainual, Wälischwein, Neckerwein, franck, Oesterwein oder Met, auzgenomen alain pier vnd Grewssinck, daz vns in vnserm prewampt sunderlich gedient wirt, Vnd daz auch wir durch gotz willen, vnd durch armer lawt willen, gern enphar geben vnd ledig wellen lazzen, S wer aber sein wein bey ganzen Vassen verchauffet. Vnd von der Stat schicken wil, si sein in kellern gelegen oder nicht der ist vns dhains

vn3 vns den vngelt abtragen, oder versweigên wolte dez er vberwaert würd, swaz vns der oder diselben abgetragen bieten, die sullen vns das widercheren, mit der zwisgült dez vngelts, vnd sullen vns, vnd allen vnsern amptläwten, da mit gepuzt vnd gepezzert haben, Darnach haben wir geseczt auf einen ieglichen Mult Waiczen acht Municher pfenning, auf einen Mutt Kerens als vil, auf einen Mutt Rockens als vil, So haben wir geseczt auf einen Mntt Vesen vier Municher pfenning, auf einen Mutt Gersten vier Municher pfenning, Vnd auf einen Mntt habern auch vier Municher pfenning, So geit ieglich Mecz Besch korns vnd auch Rings chorus ir geleichew auczal, Vnd swer in dieen stucken püzwirdig wurde, der geit von ieglichem Mutt Besch kofns vier vnd zwainczig Municher pfenning vnd von iedem mutt Ringe chorns zwelif Municher pfenning, Darnach haben wir geseczt, auf ein tuch von brüchsel einen halben guldein, auf ein tuch von Machein ain halben guldein auf ein tuch von Löwen ain halben Guldein, auf ein tuch von sand Trawten ain halben guldein, Vnd auf ain ieglich ander tuch daz als hoch

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gultig ist, als vil, Swas man aber Gewandes durchfürt, Vnd daz in dem Land nicht versuiten wirt, ez sey auf gepunden oder nicht, welherlay Gewant daz ist, daz daz beleibt vns nichtz schuldig, dann vnser alt gewondleich Zoll So haben wir geseczt auf ein tuch von Mastret, von franckenfurt, vnd genant auz der wetray, vnd ander sogetan gewant auf ieglich tuch ein ort eins guldeiu Auch seczen wir auf ander gewant, daz gewürcht ist zu Nuremberg zu Eystet ze peheim, oder anderswo daz kurtz Gewant haist vnd ist, auf ein ieglich tuch ain achttail ains gui dein Darnach seczen wir auf einen ieglichen Loden, er sey graw, Swarcz oder weiz Sechs Municher pfenning auf ein stuck parchancz drey Municher pfenning, auf ein stuck leiuwatz drey Municher pfenning, ez sey Spenat, Mittler, Golsch oder ziech von Auspurg, Swaz aber halber stuck geworcht werdent, die sullen nwr halben Vngelt geben, Swer in den obgenauten stucken, von Gewantz wegen, oder von Leinwat wegen, puz- wurdig ward, der geit von dem gewant daz Vngelt mit der zwisgült, vnd hat vns vnd allen vnsern amptläwten gepezzert vnd gepüzt, Vnd geit von iedem stuck leiuwatz vier vnd zwain- czig Munchner pfenning Wir haben auch geseczt auf ein ieglich pfunt Schin eysens newu Municher pfenning, Vnd swer darum puzwirdig wirt, der geit von ieglichem pfunt schin Sechczig Muncher pfenning Darczu haben auch vnser lieb getrew, der Rat vnd die burger gemainlich zu Munichen, vns von irem gu tem willen, vnd nicht von rechtz wegen, ze stewer an unsrer notschuld geschanckt zway tawsent guldein, Vnd wan si nun vns, irn willen vnd trew, in diser vnsrer bet erczaigt habend, als tugentlich vnd als willichleich So haben wir in vnd allen iren erben, die genad getan alz Wir in darumb gnad vnd fu derang schuldig sein, daz wir in versprochen haben, bey vnsern gnaden vnd trewen daz in noch iren erben vnd nachkomen, die vorgeschriben sach dhainen schaden bringen sol, gen vns noh gen vnsern erben, an allen iren alten rechten, freyhaiten ge raden vnd gewonhaiten, noch an dhainen sachen, si haben brief daruber oder nicht, Wir sullen auch niemant in dem selben Vn

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gelt dhainerlay beaundrung, freyung oder gnad tun, weder edeln noch vnedeln, dann daz in ainer geleich leiden vnd geben sol, als der ander, Vnd swelhes gut oder kaufmanschaft ain stund verungelt wirt, wo daz in vnserm lannd geschieht, vnd mit des selben Vngelters zaichen geezaihent wirt, daz sol furhaz an allen steten, vnd von allen vnsern Vngeltern ledig, loz, vnbe- chümert vnd an allew not beleiben. Wir tun auch in die genad, wer Municher pfenning nicht gehaben mag, daz vnser Vngelter, von denselben nemen sullen ie zwen amberger pfenning für drey Municher pfenning, die weil die Amberger den Lawf alzo in dem lannd habend Auch geloben vnd versprechen wir den obgeschriben vnsern burgern zu München, bey vnsern genaden vnd trewn ernstlich, swenn uergangen sind, die nächsten vier jar, als sl vor benennet sind, daz si vnd die Stat, dez oftge nanten Vngeltz, dann ledig vnd loz sullen sein, Vnd daz wir noch dhain vnser Erbe, dez fuerhaz mer, an si noh an dhainen iren nachkomen, nimmer mer, gemüten, begern, noch genordern sullen oder wellen, in dhein weiz, noh durch dhainer not wil len, Vnd dez zu einem waren vrehund, Wir in vnd iren erben ynd nachkomen, disen brief versigelt geben, mit vnser aller dreyer anhangenden Insigeln versigelten zu Munichen an sand Katrein tag, der heiligen Junckfrawn, Nach Christes gepurde drewezehen hundert iar Vnd darnach in dem fünf vnd achtzi gsten Jaren.

(�?. 3 S.)

Es archivo urbis monac.

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cxvra.

V 1385. 96. November. Maenchen.

Die Herzoge Steffen und Johann verordnen, dass es künftighin keinem Gast und Ausländer gestattet seyn soll, Tuch und Ausschnittwaaren auf den oberbayerischen Jahrmärkten im Detail zu verkaufen.

Wir Steffan vnnd wir Johanns gebrueder von gotes gena- den pfallenczgrafen bey Rein vnd herczogen in Bayrn etc. Be- khennen offenlich mit dem brief für vnns All vnnser erben vnd Nachkomen das wir angesehen vnnd bedacht haben den guetten willen vnd vnderthenigkait die die vnusern allzeit gen vnns habennd in allen den vordrangen die wir an sy thun, vnnd be- gern, vnnd das sy dasz in vil sachen nicht besundert oder be gnadet sindt vor gesäten vnnd Auslenndern die in vnnser lanndt wanndlent vnnd arbenten, das den vnnsern offt hindrung bringt an Iren kanfmanschaften vnnd darumben haben wir allen vnn sern gewauntschneidern lodlern Cramern vnd tälnern vberal in vnnsern lannt zu obern Bayrn die besunder genad vnd furderung gethon, vnnd thun auch mit crafft diez briefs das kain gasst oder Auslennder kainerlai tuech nicht schneiden hingeben noch verkhauffen sol auff die Jarmarckht oder sunst das er nach der elln schneiden oder verkhauffen wil dann allain Samkauf vnnd ganncz tuecher weise mugen die gesst das wol hingeben vberall In vnnsern lannden Wem oder wo sy wellent on Vnns vnnd der vnnsern Irrung, Darzu mainen wir anch das kain frembder Cramer noch talner der nicht wesenlich in vnnserm landt ge sessen ist kainen parchat mittler goltsch gugler portten noch kainerlai stuckh das man nach der elln verkauften wil nicht schneid noch hingebe dann stuckh weise mugen sy es wol ver- khauffen. Auch sol kain gasst hindter dem tucend vnnd pfundt

i#0 Monumente

gwicht nicht verkhauffen noch hingeben vnnd aliso gebiettea wir allen vnnsern Ambtleyten viczthumen pflegern Richtern schergen, vnnd allen anndern wie sy genant sein. Ernnstlich vnnd vesstiglich bey vnnsern hulden vnnd genaden das sy die obgeschriben furderung vnnd genad an den Ehegenanten ge- wauntschneideru vnnd Cramern halten vnnd darzu schiermen vnd Nyemant gestatten der sy au In vberfur, in kainerlay weis wann wer die warn die die vorgeschoben stuckh aliso vberfurn die sollen schwerlichen T darmit gepessert werden Des zu vrkundt geben wir In den brief mit vnnsern anhanngenden Innsigeln ver sigelten geben zu Munchen an sanndt Katherein tag Anno do- mini Millesimo trecentesiuio octuagesimo quinto.