Monumentorum Boicorum Collectio Nova, Nr. CI. , S. 132
CI.
1370. 7. April. Munchen.
Herzog Steffen d. alt. bewilligt den Bürgern von Mün chen die Erhebung noch eines weitern Pfennings von jeder Salzscheibe, die durch das Isarthor geht, auf
acht Jahre.
Wir Stephan der Elter von gotes genaden Pfallentzgraf bey Rein vnd hertzog in Bayern etc. Bechennen offenleichen mit dem brief Daz bey vns gewesen sind die erbergen weisen Läut, der Rat vnd di burger Gemainleichen der Stat zu Mün
civitatis monacensis.
chen vnser lieb getrewe vnd Labend vns chundeichen geindert vnd geweiset, des grozzen geltz vnd schuld do si einkömen sind in den kriegen di wir ietzu lang zeit mit den hertzogen von Oesterreich gehabt vnd getriben haben dar zu des schadens vnd gebrechen den In daz wazzer an iren Slachten vnd würeu getan hat, den selben twankchsal vnd schaden wir an In er- chennet vnd angesehen haben. Vnd haben in die besonder genad getan vnd tun auch mit dem brief, von der trewen willigen dienst wegen di si vns bis her getan habend vnd noch hin für- haz tun sullen- Also daz si au dem Isertor zu München was saltz da eingefürt wirt von dem tag hent alz der brief gegeben ist acht gantzew iar di nach einander koment sind wol sullen vnd mugen nemen von einer Scheiben einen pfenning in weli- chen handen di ist zu sampt dem pfenning den si von einer scheiben saltz nement nach der brif sag di si von vnserm lieben Bruder Marggraf Lndwig vnd vnserm lieben Vettern hertzog Meinharden säligen darvber habend Vnd wellen vnd uiainen auch daz si von vns vnsern Erben, noch dhainem vnserm Ampt- mann oder diener noch niemant anders wie der genant oder gehaizzen war an der obgenanten vnsrer genad geirret noch geenget werden in dhein weis- Vnd des zu vrchund geben wir In den brif mit vnserm anhangenden Insigel versigelten, Der geben ist zu München. Nach Kristes gehart Drewtzechen hundert Jar dar nach in dem simptzigisten iar an dem Palmtag.
(c S.)
Ex archivo orbla monac.
Monumenta
СП.
137!. 6. Juli. Muenchen.
Herzog Stephan verleiht den Bürgern das Recht, alle schädlichen Leute in Oberbayern zu verhaften, vor ihr Gericht zu ziehen, und selbst zur Todesstrafe zu ver-
urtheilen.
Wir Stephan der elter von Gots gnaden Pfallentzgraf bei Rein vnd Hertzog in Beyern. Bechennen fner vns, fuer vnser Suen Hertzog Stephau Hertzog Fridrich vnd Hertzog Hansen vnd fuer all vnser erben offenlich mit dem brief, Daz wir an gesehen vnd erchant haben den grozzen schaden vnd die vn- gerehtichhnit, die in vnserm Land ze Beyern biz her von etlei- chen laenten geschehen sind, Vnd daz die selb vngerehtichhait vnd der gebrech desterhaz vnderuaren werden, So haben wir durch Got vnd des rehten willen, mit guter vorbetrabtung vnd nah rat vnsers Rats, geschickt vnd geschaffet, mit den erbern weisen laenten, mit dem Rat vnd mit der Gemain ze Muenichen, daz si all schedleich laent, wo si die in dem Land ze obern Beyern wizzen vnd anchoment, vahen, vnd die fueren in vnser Stat ze Muenichen, nah ir alten briefen vnd rehten. Darzue tuon wir in vnd iren nahkomen die besunder n gonad, vnd geben in daz ze einem rehten ewichjichen fuer vns vnd fuer vnser erben, wan si vns vnd der Stat zu dem rehten gesworn habent, Swer der ist, den si also geuangen bringent, oder den ander laent in in Stat genangen bringent fuer einen schedlichen man, swaz si veber den oder veber die selben eruindent in irmRat, vnd auf die Ayd, die si vns vnd dem rehten gesworn habent, da bei sol es beleihen, Vnd sol man dann fuerhas newer einem freyen mann zusprechen, was tods er oder si verdient haben, nah dem vnd veber si erfunden vnd gesprochen ist- Wolt sich
civitatis monacensis. 127
das iemand annemen oder dheinerley has, Rache oder zorn dar- umb erzaigen, vnserr Stat ze Muenichen oder iemand anders, der oder die .selben suellen fuerhaz gen vns vnd gen dem Land sein rnd beleiben, in allen den schulden vnd puenden, als die, die also verderbt sind. Wir gehaizzen auch fuer vns, vnser Suen vnd fuer all vnser erben, den vorgenanten vnsern burgern vnd allen den die ir helfer darinn sind, bei vnsern trewen vnd ge- naden, daz wir ir genaediger Herr, Ir getrewer helfer schirmer vnd versprecher, in den sachen sein suellen vnd wellen, gen allen den die Rach oder vnwillen darumb erzaigen wolten wie die genant waern, Vnd gebieten auch allen vnsern Amptlaenten, Vitztumen, Pflegern, Richtern vnd gemainlichen allen vnsern getrewen di ietzo sind oder fuerhas werdent ernstlichen vnd vestichlichen daz si vnser vorgenanten burger, in den sachen fuerderu vnd in darzu beholfen sein, wenn si des von in hegern vnd si daran nicht irren in dheiu weis bei vnsern hidden. Ge ben des Suntags nah saut Ulrichs tag, in vnserr obgenanten Stat ze Muenichen Nah Krists gepurt drwtzehen Hundert vnd in dem Ainen vnd Sibentzigisten Jar.
(�?. S.)
�?ш.
1379. 97. Mai. Miienchen.
Herzog Steffan d. ä. schreitet ein wider den Versuch eines Augustiners, genannt Hans, den Probst Conrad von Polling wegen eines Kaufcontractes vor das geist liche Gericht zu Avignon zu ziehen.
Wir Stephan der Elter, Wir Friedrich und Johans, des selben heru Stephan des Eltern sün, all von gotes genaden Pfal- lentzgrafen bey Rein vnd Herczogn in Bayern etc. Bechennen
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offenleich mit dem brief, Daz fur vns komen ist derErwirdigGaist- leich man Probst Chunrat von Polling vnd hat vns des chuntlei- chen geindert vnd geweiset daz ez wol dar zu komen sey daz er seinem Gotzhaus ein Haus zu München chaufleichen gechauffet hab von Marquarden dem Ranolden weilent burger da selben. Vnd daz hat Im der selb Rauolt gencrtigt engagea der Erben di zu dem haus geborten auf dem haus zu Muenchen nach vn sers Landes vnd der Stat rechten vnd auch vnserm vnd der Stat puchs sag alz er auch des Gerlchtes brif dar vmb inne hab. Vnd vber daz alles ist zugenaren ein Augustiner ist ge- haizzen hans vnd ist des obgenanten Banoltz Sun vnd hat den obgenanten Probst von Polling geladen auf daz recht gen Am nion in den hof von des obgenanten hanzz wegen daz vns gar unbilleichen dunchet, wan Im der obgenaute Probst rechtens gern gehorsam war gewesen, ob er hincy Im icht zu sprechen biet an der stat, do man vmb erb vnd aigen von recht in vnsern Landen rechten sol vnd daz selb recht mainet er vns. aus vnserm Land zu ziechen, daz vns gar vast mut wan ez vor mit dhainer gewonheit in vnsarn Landen nie herkomcn ist. Vnd dar vтЬ gebieten wir allen den di in vnserm Land gesezzen sind, si seiu Gaistleich oder werltleich, Vnd allen vUsern Amptlaenten, Vitztumen, Pflegern, Richtern Schergen vnd allen andern di durch vnsern willen tun vnd lazzen sullen ernsileichen bey vn sern genaden vnd buhlen wo ewer der obgenaute Probst in den sachen bedurffent sey, daz Ir im von vnsern wegen fnderleichen geraten vnd geholfen seit vnd auch beschirmet, daz ist vnser will vnd wort. Vnd daz ir auch den obgenanten Augustiner mit dhainen sachen wie di genant oder gehaiszen mochten sein wi der den selben Probst von Polling nicht fndert hauset oder fur- bringet, alz ir vnse'r vngenad dar vmb vermeiden wellet- We- licher aber ez dar vber tat vnd daz wir.dez gewar wurden er war Gaistleich oder werltleich, der den obgenanten Probst oder sein Gotshaus von des obgenanten Augustiner wegen be- swären wolt, daz wir mit dem hann oder mit andern sachen wie di genant oder gehaizzen mochten sein der sol daz wissen
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daz wir des datz seinem leib vnd gut gewarttent wolten sein, wan wir dem offt genanten Probst bey vnsern genaden vnd hul- den verboten haben, daz er dhainerfay taeding von des chaufs wegen icht aufnem, oder vmb dhain gelt icht abding wenig oder vil. Wan der chauf vnd daz Gotzhaus vnser ist, taet er ez dar vber so wolten wir In selben dar vmb bezzern an leib vnd gut daz er es hartt vberwund Mit vrchund ditz briefs. Ge ben zu Lantzhut an vnsers hern Leichnams tag. Anno domini MCCCLXX secundo.
av.
1379. 7. August. Muenchen.
Herzog Stefan der ältere und seine Söhne Steffen, Fried rich und Johann gestatten jedem Bürger Grawzing zu brauen, gegen Erholung eines Bräuamtsbriefes und Er lag einer Taxe ven б Gulden nebst einem Gulden, für
den Kauzler.
Wir Stephan der elter, Wir Stephan, Fridrich vnd Johanns, gebrueder, desselben hern Stephans dez eitern Suen, all von gotes genaden Pfallenczgrafen bey Rein vnd Herczogen in Bay ern etc. Bechennen offenlich mit dem brief, Daz fuer vns chomen ist inauigerlay stozz irrsal vnd zwayung von vnserr Stat ge- mainlichen zu Munichen, von der alten Prewn wegen der ains vnd zwainczzigk ampt bey vnsern vodern vnd bey vns gewesen sind, Also daz die selben ains vnd zwainczzigk prcwampt der Stat noch dem land von grosser menig dez volkes, nicht Grawz- zings genug geprewn mochten, vnd davon vns auch vnser iaer- 1 teil gult vnd zins ettwienil zeit ausgeleget! ist, alz daz von vnsern voruodern bizher au vns chomen ist, Wan etileich new prewn bizher an allen vnsern willen vnd gunst vber vnser Rat
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haimtich geprawn habent, Darnmb wir mit allen Prewn alten vnd newn vmb all stozz irrsal vnd czwayung auf ain ganczes end nach vuserr lieben Sun Hat veraint verrichtt vnd vertay- dingt sein worden, Also daz wir ir genadig herrn vmb all ver gangen sach biz auf diaen hewtigen tag, alz tier brief geben iet. gaenczlich worden sein. Nu haben wir der Stat gemain- Uchen zu Munichen die besunder genad getan vnd tan auch mit dirait diez briefs, daz nu hin furbaz zu Munichen ewickleich allermaenckleicb, wen dez gelustet, wol Grawzzing prewn sol vnd mag, an vnser, vnsern erben vnd Nachkomen, vnd aller vnserr Amptlawt Vicztum Pfleger Richter Schergen, wie die genant sind, die \ftr ietzu haben, oder furhaz gewinnen vnd allermaenchleichs irrung vnd hinderuss. Ez ist auch zu wizzen, wer furhaz zu Munichen Grawzzing prewn wil, vber die alten prewn vnd vber dië ietzu von newn dingen vor brief vber daz Ambt von vns habent, der oder die selben sullen dasselb prew- ambt von vnsern handen enphahen, vnd igleieher vns zu ainer gedaeohtnuss geben fuemf guldein, vnd vnserm kanczler vea dem land wer fler ist ainen guidein, vmb die gewondliehen brief die sie daruber nemen sullen, vnd wieúil der prewn also wër- dent, so sullen sie vns daonoeft iaerlich zu zins nicht mer geben dann fumfezzigk pfunt pfenning der Munzz, die dann in der Stal zu Munichen vnd in dem obern Land zu Havern. geng vnd gaeb ist, VV aer aber ob dhaiuerlay Landgeprech auferstund, also da/- man geprechen an getraid hiet, da <Srot lang vor sey, das wir mdczen verbieten musten von notdurft wegen vnserr Land vnd Law1 w obent Bayern vnd in weibem Jar wir daz ver bieten, so sind si vns die prewn gemainlich arm vnd reich zu Munichen desselben Jars alz wir daz bot aufgeseezt haben, der fumfezigk pfunt pfenning vnsers gewondliehen zins nicht schuldig noch gepunden zu geben in dhain weis Kz waev dann alfcoib daz si vns selben gemainlirhen daromb haeten so sind si vns vnsers zinss der fumfezzig pfunt pfenning furhaz schuldig vnd gepunden zu geben, Sunderlich ist geredt vnd getaydingt ob wir Herczog Stephan der elter nicht sein soften, da got noch
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noch lang ver sey, so sullen vns obgenanfe'n Hèrczog Stephan den Jüngern Herczog Fridrichen vnd Herczog Johannsen, dîë vorgenanten prewn all gemainllchen vnd ir igleicber besuhdef die obgenanten fumfczzigk pfunt pfenning iaërlichen raichen vnd autwurtten alz iren rechten Kribherren vnd alz'sy daz billeiclï vnd durch recht tun sullen, trewlichen on allez genaerd vnd arigliste. Waer aber ob dhain brief von vnsern vornodern dar uber geben waer der sol wider disen vnsern brief dhain kraft nicht haben, vnd in an den obgenanten ampten ewigkleich dhain schaden nicht bringen Vnd'dez zu vrehund geben wir obge nanten vier herrn In disen brief mit vnsern anhangenden Insi- geln versigelten, die obgeschriben sache ewickleich staet zu halten, vnd ze volfurn trewlicli angenaerd, der geben ist zu Munichen an sand Äffra tag, Do man zalt von Kristes geourd drewezehen hundert iar vnd in dem zway vnd Sibenczzigstem Jare.
cv.
1373. 26. Februar. Muenchen.
Herzog Stephan und seine Söhne Stephan und Fried rich erlauben der Stadt vier Jahre hindurch bei dem Isarthore von jeder Scheibe Salz zwey Pfenninge ein zunehmen.
Wir Stephan der elter, Wir Stophan vnd Fridreich geprue- der dez selben hern Stephans dez Fltern Suene alle von gotes genaden Pfallentzgrafen bey Rein vnd hertzogen in Beyern etc. Bechennen offenlichen mit dem brief Daz vor vns gewesen sind, die weisen Laent der Hat vnd die burger gemainlichen zu Muen- ichen vnser lieb getrewe vnd habent vns chnntlichen geindert vnd geweiset der grozzen schaeden die si ietzu genomen habent
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in dem kriege den wir gen der Stat ze Auspurg getriben haben vnd auch der schaeden di si genomen habent von dez dienstes wegen den si vns gen den von Auspurg getan habent, vnd auch der schaeden die ei genomen habent an iren wueren vnd Slachten von der grozzen wazzer vnd guezz wegen. Nn haben wir In die besundern genade getan vnd Inen auch mit kraft ditzs briefs von der vorgenanten und anderr willigen getrewen dienst wegen die sie vns vor her getan habent vnd auch fuerbas wol getuen mugen vnd suellen, Also daz si an dem Ysertor vier gantzew iar nach einander von ieder Scheiben Saltze in welhem hande daz Saltz get, zwen pfenning wol nemen muegen vnd su ellen der muenzz die dann in vnserm Obern Lande Beyern geng vnd gaeb ist an vnser vnserr erben vnd aller menichlichs irrung vnd hindernuezz Si suellen auch ansten einzenemen wenn si dez geltz von den Scheibenpfenningen die in vnser lieber Brue- der vnd vetter Marggraf Lndowig saelig vnser lieber vetter hertzog Meinhart saelig vnd auch wir darauf verschriben haben vor gaentzlich verrichtet vnd gewert werdent nach der brief sag Hie si vor darueber habent vnd darumb gebieten wir allen vnsern amptlaenten vitztumen pflegern Richtern Scherigen vnd allen andern wie die genant sind die wir ietzu haben oder fur- haz gewinnen ernstlicn bey vnsern genaden vnd hulden. Ob si iemant wie der genant, oder gehaizzen moecht sein, au den vorgeschriben vnsern genaden irren oder beswaeren wolte, daz ir si dann von vnsern wegen trewlichen dabey behaltet vnd beschirmet, biz an vns vnd dez nicht gestattet in dhain weis, Alz ir Vnser grozzew vngenad darumb wellet vermeiden vnd dez ze einem vrchunde, geben wir obgenant drey herrn. In den brief mit vnseren Insigeln versigelten, Der gegeben ist zu Muen- ichen, an Samptztag nach sand Mathias, dez heiligen zwelif boten tag, Do man zalt von kristes gepuert drewtzehen hundert iar vnd in dem drew vnd Sybentzigisten iare.
(c. 3 S.)
Ex archivo urbfs monac.
civitatis monacensis, 133
Monumenta Boica XXXV, ed. Academia scientiarum boica, 1765 (Google data) CI. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumIV/732e5697-6ccc-4e1b-a195-e8fdc95e4127/charter>, accessed at 2024-11-25+01:00
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