Monumentorum Boicorum Collectio Nova, Nr. CCLVI. , S. 373
CCLVI.
1468. 86. April. Muenchen.
Die Herzoge Johann und Sigmund erlauben der Stadt München zwey Mülschläg zu errichten.
Von Gottes genaden Wur Johann vnd Wür Sigmundt ge- brüeder Pfalzgrafen bey Rhein« Herzogen in obern vnd Nideren Bayrn, Bekhennen als Regierend fürsten für Vns vnd von we gen vnser lieben brueder Herzog Albrechts, Herzog Christophs vnd Herzog Wolfgangs die noch zu Ihren Vogthahren Jahren nicht kommen seyen, vnd für all vnser Erben vnd Nachkommen öffentlich mit dem brieff, vnd Thnen kundt Allen den, die Ine sechen, heren oder lesen, das die fürsichtigen weysen Vnser liebe gethrene Burgermeister Rhat vnd gemainlich die Burger vnser Statt zu Munchen fur vns kommen seyen, vnd haben vns furbracht wie sie Mangel vnd gebrechen bey In haben an Mi II- schlegen zu gmainer Statt, Nuz vnd notturfft, vnd vns darauf diemiietigelich vnd vnterthenigelich angerüefften vnd gebetten vmb solch Milschläg Ine vnd gemainer vnser Statt München die bey Ine geruehen zu geben vnd zu uergonnen ze schaffen vnd ze pauen, dauon vns vnseren Erben vnd Nachkomen oder wem Wur das zuordnen vnd schaffen, sie vnd lr Nachkommen dan Ewigelich, vnd Jerlichen ein zimbliche billiche gült als die her nach benent ist, raichen, vnd geben sollen vnd wellen, des ha ben Wür angesechen der Vnseren von München Tren vnd bil- lichkait, darin wir sye gen vns dan bisher mit williger Vnder- thenigkait hilflichen mit Iren lieben vnd guete trenlich gethan haben vnd fürhas Thuen sollen vnd mügen, vnd durch solcher Irer diemüttigen vnd vleissigen gebett willen, aus vnser n son dern gnaden haben Wür nach Rhate vnser treffentlichen Rhäte In vnd gmainer vnser Statt Munchen zwen Millschläg geben,
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vergunt zu schlagen vnd zu pawen Nemblichen einen Milischlag vnterhalb der laimbpruckhen bey der wag Mill vor dem Iser Thor, vnd den anderen Millschíág bey dem Burgerstadl durch die Wiirre oberhalb der Iserpruckhen geben vnd vergönnen Ihnen die mit vnd in Crafft des briefs für freys, ledigs aigen, zu ewigkaU darauf gemeine vnser Statt München machen vnd sezen mag hämmer, schleif Mill, Papiermillen, auch Mallmill, Sagmihl vnd Walchmihlen, vnd was man vngenerlich darzue notiurfliig ist, vnd dieselb vnser gemaine Statt München mag also dieselben zwen Mullschleg mit aller zuegehörung, vnd wes sye zu solchen vngeneilichen notturfftig sein wurd, an die Vor- geschriben zwo stett sezen, vnd machen, vmb vnser Statt Mün chen in dem Burgfridt auf aigen С rund t die sy darzue hat, oder gehaben mag, oder auf die gemain, wo sye die an dem fueg- lichisten darzue mag gehaben, vnd nemblich auch zu vnd bey dem einen Millschlag vnterhalb der laimbpruckhen bey der Wag- mill vor dem Iser Thor den grundt zwischen den zwayen Wü- ren der zwayer Millpache vnd Ablas zu gemainer vnser Statt Nuz vnd Notturfft als zu ainer bleiche zu machen vnd zu brau chen, die War also iezo darzue geben vnd erlauben zukomff- tigen Ewigen zeiten, doch das sy das thuen sollen, vnd das solchs vns vnd anderen leüthen, vnd an anderen Millwerch, Millschlägen, Milleren vnd Wasseren mit allen Iren zuegehö- rungen on schaden vnd on abbruch alten herkommen vnd ge- rechtigkeit beschechen, fürgenohmen vnd gehalten werden auch sein vnd beleiben soll, vnd auch furo ewigelich dieselben zwen Millschleg, Millern vnd Hümmer der grundt vnd Millen mit allen iren zuegehörungen der benanteu vnser gemaiuen Statt München frey ledig vnd aigen vnd in vnserm Stattgericht ze München ligent sein vnd von vnd aus den vorgescbribnen zwaien Mill- schlügen vnd aus allen Iren Vorgemelten zuegehörung vns sol'* len vnd vnseren Erben vnd Nachkommen, oder wem Wur das zueordnen, vnd schaffen gemaine vnser Statt Munchen vnd all Ir Nachkommen nu hinfür zu genanten ewigen Gult on allen abgang Jerliohen auf einen jeden Sant Geörgen tag Viercecfaenn
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tag vor, oder darnach vngenerlich nnd vnuerzogenlichen Raichen vnd geben Neün Pfundt Münchner Pfening derselben Werung, Es sollen auch die Millschleg der Walchmill gelegen bey der benanten vnser Statt Munchen vor dem Wurzerthor, so vor da gewesen sindt mit aller zuegehörung fürohin abgethan sein» doch also was gründts derselben Millschleg so darzue gehört hat yberbleibt, vnd zu dem graben der daselb gemacht würdt nicht gebraucht were, derselb ybrige grundt soll furo ewigelich bey der Mes beleiben, In mas er vor dabey gewesen ist, vnd ob sach were, das der vorgenanten zweyer Millschläg ainer oder sy haidt ahkhämen, oder zue kumffdger Zeit abgethan, vnd an andere Ende gemacht wurden, vmb was Vrsachen vnd ge brechen das beschäche, so soll die vorgenant gült der Nenn Pfundt Pfening demnach au allen abgaug vnd gebrechen der ehegenanten Mess vnd einem Capelau jerlich folgen an allen gebrechen aus vnd von denselben Milschlagen Millen vnd häm mern die vnd wo sy also anderthaJben hin gepauen wurden, In mas vnd mit allen den Eren vnd Rechten als vorgeschriben steet, alles threnlich vnd vngenerlich, vnd es mag auch ein jeg licher Capelan jerlichen weu im solche gült der Nenn Pfundt Pfening zu rechter dienst zeit als .Vorgeschriben steet, nicht geben wurde, darumbe Nötten vnd Pfendten, als ein jeglicher Herr, vnd sein Gült nach der Statt Recht zu Munchen Thuen' mag an eintrag den von München, vnd Menigelichs von Irent- wegen- Hierauf so geloben vnd versprechen Wür bey vnseru fürstlichen gnaden vnd Wortten in Crafft diss brieffs die vor genanten vnser burger vnd guiaiue vnser Statt zu München bey solchen vnsern gnaden vnd gab der vorgeschriben z way en Mill schläg Müll, vnd hämmer mit ihrer zuegehörung also gnedige- lich zu beleiben lassen auch das Treulich zu hallten darein nit zu greiffen noch zu vberfahren, oder keinen vnseren Ambtman, vnd den vnseren nicht gestatten zu Thuen wissentlich in kein weisse, sonder Wür sollen vnd wellen sy als offt In des nott beschickt genedigelich schuzen vnd schirmen, das sy also dabey beleiben vnd die Nenn Pfundt Pfening Münchner Werung ewige-
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lieh vnd jerlich dauon vnd daraus reichen, vnd geben alles nach Inhalt des briefs, getbrenlich vnd vngenerlich des zu einem ewigen Vrkundt ewiger be^lättigung geben Wür In den brieff mit vnsern anhangenden Insigl besigelt, Das ist beschechen zu Munchen am Montag nach Sant Georgen tag des heiligen Rit ters, des Jahrs als man zeit nach Christi Vnsers lieben Herrn geburte Vierzechenhundert, vnd in dem zwey vnd Sechszigisten Jahr-
Ex libro copiali.
Monumenta Boica XXXV, ed. Academia scientiarum boica, 1765 (Google data) CCLVI. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumIV/87d20fb5-3b06-4663-b8d1-60457c611eed/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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