Monumentorum Boicorum Collectio Nova, Nr. CCXLV. , S. 352
CCXLV.
146O. 35. August. Maencben.
Herzog Albrecht erlaubt den Bürgern einen Salzstadel zu errichten und eine Aiche anzuordnen.
Von gotts genaden Wir Albrecht Pfallnczgraue bey Rein Herczoge in Bairn vnd Graue zu vobburg etc. Bekennen offen- lieh mit dem briene fur vns all vnnserr erben vnd nachkomen, vnd tun kunt allen denen, die In sehend, horend, oder lesend Nach dem, vnd vns die fursichtigen weysen vnnserr liebe ge- trewe, der Rate vnnser S tat zu Manchen, furbracht habend, wie vorzeyten kain Salczstadel, hie zu Mnnchen gewesen sey, vnd was yederman Salczs her hat bracht, das hat er haim gefurt, vnd in sein hawsung, vnd herberg gelegt, domit die gesst vnd kauflente, gelegenhayt des Salczes beieinander nicht haben sehen mugen, ob des vil oder wenig vayl sey, das ain Rate zu zeyten von gemains nuezs wegen furgesehen hat, vnd habend darauf von lrem aygen gut ettlich gemain Salczstadel gepawet, vnd die hofstat darezu gekaufft, domit reych vnd arm alles ir Salcz zn- samen legen, vnd do verkauffen, vnd haben die beseczzt mit Salczladerknechten, die den Stadeln vnd dem Sallez wartten, yederman zu seinen notdurfften vnd rechten, das Salcz auf vnd abe zu laden zu uersorgen, das In von ainem Rate Jarlichen em
civitatis monacensis.
Efolhen sol werden, bei den ayden die sy darumb swerend, Sy abeu vns auch dabey furbracht, von furdrung wegen vnusers zolls zu dem ober n Тor von wegen der wein, die dy gesst herein furend, vnd die wein hie verkaufend vnd Salcz bin- wider ausfurend, wann die Eych hie zu Munchen beserzzt sey vnd das man ainen gemainen Stadel habe zu den vassen, die der gesst sind, darinn die gesst ire vas von den weinschenn- cken gewislichen geeycht vnd sawber gehüllten wissen zu vin- den, vnd das solich Eyche vnd vas ordeniichen eingeschriben werden So faren die gesst vil dester geruer her vnd wurden vnnserr zoll vnd das Salcz gefurdert, als wir das selbs auch wol erkennen, vnd haben vns dyemuticlichen gebeten In solich Salczstadel vnd ordnung zu bestatten, auch die Eych zu uer- gounen vnd zu geben vnd sy dabey genadiclichen zuhannl haben, vnnsern zollen vnd dem Salcz zu furdrung. Auf das haben wir angesehen solich uotdurfft vnd furdrung vnnserr zolle, auch be trachtet solich getrew willig dinste, als dieselben vnnserr liebe getrewe der Rat vnd gemain der burger vnnserr Stat zu Mun chen vns vnd vnnseru voruorderu manigualticlich getan haben vns vnd vnnseru erben hiufur allczeyt williclichen tun sullen vnd wellen, darumb auch Ir voruorderu von vnusern voruorderu Romischen kayseru vnd konigen fursten in Bairn vil gnade vnd furdrung erlanngt vnd In durch irer willigen dinst vnd trew willen geben sind, das dann die benanten vnnserr burger vnd ir nachkomen zu Munchen sehen vnd empfmden, das sy auch ainen genadigen herren an vns haben, vnd solich trew willig dinst au In wol erkennen. Darumbe mit wolbedachtem mute vnd nachzugeen, vnnserr gewonlichen gutikayt darinne wir von Jugend auf mit den vnnseru allczeyt seyen herkomen, auch nach Rat vnnserr Rate, Haben wir Ine vnd ir n nachkomen solich Salczstadel, als das mit allter gewonhait herkomen, vnd vorge schoben ist, fur vns vnd vnnserr erben vnd nachkomen bestattet, vnd bestatten auch In vnd irn nachkomen die gannczlichen vnd ewiclichen allen getrewlichen ongenard. Wir bekennen auch rnuseru lieben getrewen dem Rate vnd bur
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gern vnnserr Stat zu Munchen vergonnet vnd zu ainem rechten geben haben, durchslechts fur vns vnnserr erben vnd nachkomen ewiclichen, das sy ainen gemainen Eychstadel hie zu Munchen machen vnd pawen sollen vnd den beseczzen vnd zunersorgen mit Eych, vnd mit aller annder zugehorung auch yedemmann zu seinen notdurfften vnd rechten, vnd was dauou genellet, das sol den dienern, schreiber n vnd knechten, die dem Stadel wart- ten zusteen, Auch gemainer Stat, domit der Stadel dauon pew- lichen gehallten, vnd die Eych vnd alle notdurfft darczu ver sorgt werden mag, auch alles getrewlichen ongenarde, Vnd des alles zu warem vrkund vnd ewigen bestattickait So haben wir vnnser Insigel an den brief tun hentigen vnd der brief ist geben zu München an Eritag nach Sant Bartholomens des heyligen zweifboten tage, des Jars Als man zelet nach Cristi vnnsers ¡ieben herren gepurd vierzehcnhundert vnd in dem funczigisten j
Dominus dux per scriptum et iu consilio suo. Johannes Rösler Cancellarius.
Ex archivo urbia monac.
1462. «3.
Erkenntniss In einem Streite um Baulichkeiten.
Wir die Burgermeister vnd Rat der Stat zu Manchen Be kennen offenlichen mit dem brief Als von sol icher zwayung vnd Irrung wegen zwischen des Eraamen geistlichen herrn berr Konrats Brobst zu llemunster vnd verweser der kapplaney des Altars der hailigen Junckfrawen Sand Margreten In der alten vest hie zu Munichen vnd seines haws zu der selben Stift ge
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bornde an der doners gassen »e nechst an . des Linhart goh smas saligeu haws das im yeczo Martein schroters saligen kind ist an ainein, vnd der Erbern kristan kenis vnd Olten schröters alspfleger der Benanten kinde martein schroters sal igen vnd 1rs benanten haws doselben an der benanten Stift haws ge legen an dem andern laill. Die ped taill darvmb vor vns aim Rat auf datum des briefs sind gewesen vnd yedertaill vermayn- net Recht ze haben zu dem goltsmid laden zwischen der be nanten zwayer hewser gelegen vnd doch der selbig laden yeccz vnd lange zeit vorher zu des benanten linhart goltsmids saligen haws gehort hat So vermaynet aber der Brobst es sei vorzeiten ain gemains offens gassell gewesen vnd sein haws mit seinen zugehoren sull frey vnd ledig ligen zwischen zwair gassen Dar wider aber die obgeniehen der kind pfleger sprechent Fîs sei woll ain gassell gewesen vor vill laugen Jaren Aber der ob- gemelt linhart goltsmid salig hab bei seinen zeiten mit kawf der- Jangt von der herrschaft vnd von aim kapplan der benanten Stift das man Im vergunt hat dasselb gassell zu uerpawen dar vmb auch ain brief von der vergangen herrschaft saliger ge- dachtunsz vor handen sein sol der vns doch nit furbracht ist Dann wie sich das alles mit Red vnd widerred zwischen Ir vor vns aim Rat verloffen hat So sind sie doch mit vleissiger bet zu paider seiten der sach darumb In der gutlichait bei vns aim Rat ganczlichen plieben Also wie wir sie darvmb emschai- den vnd awsprechen das sie zu paider seiten das an ferrer waygrung trewlichen stat halten wollent vnd ain taill dem an- . der n das volfuren vnd zu kunftigen ewigen zeiten gnug tun fur sich selb vnd all Ir nachkomen Alles trewlichen angenerd Als sie das mit handgeben trewen pedtaill vnserm Burgermei ster: zu zeiten In sein hand globt vnd versprochen habent Allso haben wir gelegenhaH paider hewser Auch des ladens vnd den paw des gaszleius aigenlichen geschawt vnd vnser Stat werch- lent dabei gehabt Vnd sprechen darvmb aws Als hernach ge- schriben stet zu dem ersten Sprechen wir Als ain goltsmidladen
irden ist In ain gemains gassell das
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gehort hat zu paîden hewsern So sprechen wir das herr Kon rat der Brobst auf dasselb gemaur zwischen paider hewser aiu schidmaur sol machen vnd das tun nach der Stat Recht den pflegern der kind vnd den kinden vnd Irem haws an schaden so hoch pis an den traif vnd die selb mawr sol furhas ain ge- mayne maur sein- Item auf die selben maur sol der hanant herr Konrat yetzo vnd hin fur er vnd sein nachkomen als oft des not beschicht lerichen nuesch legen der kind haws an schaden Dar vmb das herr Konrat seinen paw dester pas mug Volbringen ob Im pawens not beschicht So hiet auch der kind haws kains nuesch i)it bedorft Es sol auch herr Konrat vnd sein nachkomen den traif desselbigen nuesch richten vnd seinen paw darnach pawen damit also der selb nuesch hinfur alczeit paiden hewsern ain gemayner nuesch sei. Item herr Konrat sol vnd mag auf die obgemelten Smid vnd kuchell pawen so weyt die mit ge maur vmbfangen sind vnd uit weitter noch mer Vnd das hofel zwischen der smid vnd kuchell sol hinfur von paiden hewsern an seinen hechten vngehindert pleiben vnd nit verpawt werden vnd von paiden hewsern von kaiuerlai vnsawberkait beschut oder gossen werden aws paiden hewsern к neben Alles trewlichen angenerde Es sol auch herr Konrat den kumirh In der vndiern kuchell hinvmb In das eck an der kind haws seezen doch söl er den machen lassen In der gros vnd weit als er yetzo ist den kinden vnd Irem haws an schaden Wir Sprechen auch das vnser gnediger herre herezog Albrecht etc. Als ain lehenherre der Mesz vnd Stift darezu des benanten herr konrats haws ge hort den pflegern vnd den kinden ain brief geben sol das soliche veraynigung vnd riebtigung mit seiner genaden willen sei be- schechen vnd auch hinfur alczeit von aim veden kaplan nach Innhalt des Spruchs gehalten sol werden Alles trewlichen an- generd Vnd des zu warem vrkund geben wir obgeschriben Bur germeister vnd Rat von Ir vleissigen bet wegen yedem taill des vnsers Spruchs ainen solichen gleichhellenden Spruchbrief mit vnserm der Stat anhangendem Secret versigelt doch der Stat vnd vns an schaden Das ist geschechen an Sand Bartholomen*
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Monumenta Boica XXXV, ed. Academia scientiarum boica, 1765 (Google data) CCXLV. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumIV/a3d9c92c-3cef-4db8-8506-2d44c888de9e/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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