Monumentorum Boica, Num. CCLXIV.Iura HoflmarchiseRotensis. circa an. 1400. , S. 114
Monumentorum Boica, Num. CCLXIV.Iura HoflmarchiseRotensis. circa an. 1400. , S. 114
Num. CCLXIV.Iura HoflmarchiseRotensis. circa an. 1400.
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ermerkt die Freiheit der Hofmark des Gotshaus Rot, wie es mit Recht von Alter herkommen ist.
Am ersten, dass ein jeder Herr und Abbt des Gotshaus foil und mag gehabeil feinen Richter, Weinsehenk, Beken, Pader,
und
DlPLOMATARIUM MlSCELLUM. 99
und andere Handwerker, und mag die allbeg setzen, und entset zen, mindern oder raeren; wie und als ose in verluft.
Umb Wag und Mas.
Item. Es hat auch des Gotshaus Richter hin in der Hofmark Äot, als weit die ist, Gewalt zu beschauen, und zu besichtigen Waag und Maas an der Gröse und Leng, und das Unrecht darin zu straffen.
Umb Unzucht, und ain jeden Frevel.
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Item. Mer hat dass Gotshaus die Recht in der Hofmark auch als weit die ist, dass fein Richter hat zu richten, wändlen, und zu straffen einen jeden Frevel, der hin geschieht, es fei Raussen, Schlagen, Stoffen, Scheltwort, oder Unzucht. Dass alles mag er wandlen und straffen nach Gestalt eines jeden Handels und Frevels. Darein hat ihm auch niemand zu sprechen, ausgenom men dass Malefiz der dreyer Händel, damit man dem Menschen den Leib genehmen mag ungeverlich,
Umb friedlich Leut.
Item, Das Gotshaus hat auch die Recht, ob Sach war, dass «in schedlich Mensch herein in die Hofmark kam, es fei Frau oder Mann, so mag des Gotshaus Richter nach seinem Leib und Gut greifen, und in annehmen, und bewahren, und soll dass dann dem Landrichter kunt und zu wissen thuen, wie er einen solchen Menschen hab, dass er ksem, er woll ihm den antwurten aus der Hofmark nach Recht und Freiheit des Gotshaus, uud in dreyen Tagen soll er den schedlichen Menschen dem Landgericht, oder seinen Amtleuten, als er mit Gürtl umfangen ist, an die ausser Felter Seul mit einem seiden, oder zwirinen Faden binden, und das Gut, dass er herein bracht hat, soll hinner der Hofmarch dem
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"Gotshaus beleiben, und ist niemants nichts davon schul lig. Und so dass geschieht, kumbt der Landrichter, oder jemant von seine» wegen, und nimbt den schedlichen Menschen, last man besehe nen, kumbt aber niemant, so soll und mag des Gotshaus Richter "in an der Saul stehen lassen, und fein Treu von im neuien, dass 'er dem Gotshaus, Land und Leuten unschedlich, und niemanter 'destrær Feind wolle sein, und darnach ist das Gotshaus noch fein Richter niemant nichts davon schuldig, und in dergleichen soll und mag man auch mit einem schedlichen Menschen gefahren, der in der Hofmark wesentlich fizet, oder dient, und ist vo» 'Alter also herkommen.
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,: Umb Geldtfikutdt.
Item kumt ein Gast, oder auswerdiger in die Hofmark ge- farn, geritten, oder gegangen mit Gut, dass er oder wer von fein wegen treibt, oder führt, und ist einen eingesessen schul dig, derselb mag dem Gast sein Gut mit der Hofmark Ainbtma» wol verlegen, und aufhalten umb sein Schuld, ob er im an laug- nen ist , hintz im ein geniigen geschieht. Stuend aber der Ant- wurter inlaugnen hintz dem Kleger, und hiet Irrung mit ime, so soll in der Richter baiden darumb recht Tag setzen in dreyea Tagen zu vollenten, als einem Gast, und lassen zwischen ihr geschehen, was recht ist; und also in dergleichen soll auch ge schehen , ob ein Burger hiein einem Gast schuldig war, und in darum anklagt. Doch solle allweg der Gast dem Burger hin in der Hofmark dem Rechten entlich nachzekomeu einer bestanter und Porgscliaft thuen. Item, wem auch also Pfant geantwurt wurd, seind sie essenten Pfand, so sollens drey Tag und drey Nacht in der Hofmark liegeu. Sind sie aber schrein Pfant, so sol lens hin still liegen vierzehen Tag und 14. Nacht. Und darnach
- soll
Diplomatarium Miscellum. ioi
•soll und mag man fie wol verganten , als Pfands und| der Hof mark recht ist.
Aber umb Geldtfikuld ein Gast dem andera.
Item. Es mag ein Gast dem andern hin in der Hofmark um -Geldtschuld mit dem Amtraan sein Gut, wie vor stehet, auch wol verpieten und aufhalten, so der antwurtter dem Klager der 'Schuld an Laugnen ist, und soll auch zwischen in geschehen, und gehandlet werden, als vor von dem Burger und Gast geschrie- sben stet, laugnet aber der Antwurtter der Schuld, so soll in bai den der Richter iurderlich drey Tag nach einander Gastrecht •setzen , ob es ihnen eben ist und fein begern, und ir Notturft zum Rechten bei in haben, und soll zwischen in geschehen, was recht ist. Habent sie aber baid, oder ir ainer ir Notturfft zum Rechten nit, so soll in der Richter baiden ainen geraumen und gestimbten Rechttag hernieder in die Hofmark zekoramen, bene- nen und besetzen und soll auch von in baiden ir Glibnus mit Hand gegebnen treuen aufnehmen, hin in der Hofmark dein Rechtag nach zekommen und koment si darauf, so geschech zwischen ir was Recht ist.
ümi Grund und Poden.
Item. Es hat das Gotshaus in der Hofmark zu richten umb Grund und Poden erb und eigen, was darein und darzu gehört, so ver und weitt der Pflueg und die Sänsen derselben Hofmark Griindt und Poden raicht, darzu allen Frevel, der auf solches Gründen besehicht, an des Malefiz, wie vor stet,
Æer umb Grund und Boden, ^
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. Item. Das Gotshaus hat auch die Recht in allen Gerichten und Herrschafften, wo es Grund und Poden hat, do fein arm
N 3 Leut
102, MoNUMENTA RoTENSIA
leut und hindernus aufiitzent, und ir Griindt an einander stoflferit. Xomment die der Grund halben in Irrung, oder Unainigkeit» eder wie ainer den andern yberfertj, es fey mit Ackern, Zeun, Meen, Ezen, oder Holzabschlagen, nichts ausgenomen, was Grund und Poden antrSt und anget, miigen lie 0ch guttlick nach der Nachpern Rat mit einander verein, das geschech: so ver aber giittliche Ainigkeit nit geschicht, sollen lie ir Irrung und Zwitracht der Grund halben dem Herrn und Abbt des Gotshaug, oder leinem Richter kunt, und zu wissen tun. Der foil dana aus den Grunt komen, do solich Irrung ist, und do versuchen giittlich zwischen in Ainigkeit zu machen, und mag man lie aber giittlich miteinander nicht vertragen, und ainen, so soil des Gotshaus Richter yon Stund an aus den Grunt zu recht nidersi- xen, und richten, was fich zwischen in vor im mit Recht erfindt, und dem Richter sein Bues; und darein oder darwider soli, noch hat uiemand nichts zu sprechen, und ist von Alter also herkom- nien.
Item. All obgeschriben ArtikI und Gerechtigkait find also von Alter herkomen; darein noch darwider hat kain Landrich- ter oder uiemant ander zu sprechen, oder zu reden, ungevar- lich.
Monumenta Boica II, ed. Academia scientiarum boica, 1764 (Google data) Num. CCLXIV.Iura HoflmarchiseRotensis. circa an. 1400. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumVI/7efb97e2-f3f9-482e-a889-081e6c8a6341/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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