useridguestuseridguestuseridguestERRORuseridguestuseridguestuseridguestuseridguestuseridguest
Charter: Monumenta Boica II, ed. Academia scientiarum boica, 1764 (Google data)  Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66.
Signature:  Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66.

The transcription and metadata of this charter are scanned by a OCR tool and thus may have low quality.

Zoom image:
Add bookmark
Edit charter (old editor)
99999999
 
Source Regest: Monumentorum Boica, Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66. , S. 118
 

ed.
Current repository
Monumentorum Boica, Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66. , S. 118

    Graphics: 

    ed.
    Current repository
    Monumentorum Boica, Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66. , S. 118

      x

      Num. CCLXV. Iura Hormarchiæ Pfflqrseensis. Aano 14J66.

      Ich Asm BVtowr an der Zeit meines gnadigen Herra «e Rot Sue. Richter bekenne offenlich mk dem Brief. Als kh «n ©finer Schranen in der Hofinark Pillersee mit gewalrigen Stab fass zu rechten: da komen die 12. Geswornen Rechtsprecher, die zu der Schranen Gesworn gesezt sein, und soffen da fclben m die Schra- fien nider, in massen das yon alter herkomen ist, in bey sein mei nes'

      DlPLOMATARIUM MlSCELLUM. IO$

      nes obgemelten gnadigen Herrn Zu Rot als ein Grunts und Stift- Herrn der ganzen Hofmark zuPillersee, dessgleicha stunden auch die ganz genuine Nachpaurschafft dess Pillerfee daselba. Also fragt ich obgenanter Richter dera Probst, ob er deia Land-Botteu hette, so von Recht, und herhomen ware? der darzue antwur- Ce: ia. Nachdem liess ich an der Schranen ir alt gewondliche herkomene Landrecht von Artikl zu Artikl offenlichen verlesen, its di kforlichen ron Wort zu Wort hierinen geschribea stent, und Uuttend also :

      $. i. Der erst Artikl. Wan mein Herr von Rot zu dem Land kumbt, so foil er detn Probst zu lpreeheu ob er dem Land botten hub als es von Alter* herkofnen ill? und wan der Probst das lut getan, und wen das Bott begriffen hat, der bei dem Land ist, und das Bott verfizt, der foil meinem Herrn zu Buese geben. 12. den.

      $. 2. Der andere. Auch ist ze merken , wan unser gnadi- ger Herr von Rot in die Stiifft komraen will, so foil er uns 14. Tag vor kunt tuen, oder achtage darumb , das iich di arm Leut darauf beraitten, und wan dan unser Herr von Rot zu uus her- kumbt, in das Pillersee, so soil er seinen Richter mit I in bringeu, und soU 3. Tag richten > und soil j. Tag sthTten mit seinen ar- men Leuten , und umb alles dass das sein Leut ze schasseu ha- befit und zu richten, dan umb dreierlai nicht.

      §. 3. Der dritt. Item darnach soil der Probst an aller Kind- lein Tag an dem rechten Sitzen , und hat also vollera Gewalt ze richten, als mein Herr v»n Rot selber, unverzigen , dass er Niemand ab soil setzen. Aber er mag wol aufsetzen aus dess Herrn Gnade, iiber lar , auch hat er dem Gewalt, dass er uber lar mit den Zwelssen in meins Herrn Hofmark umbfert, und hat abcr ze richten, was Net 1st, Und ob zweu mkeinander krieg-

      len,

      xo4 Monument a Roten si a

      ten, und dass der andere den Probst , und die Zwelf vodret , und volgen wolt , und der ander nicht, so hat der Probst und di Zwelf dem Gewalt, dass ti es schieben in di Stifft, und soll nicht verrer kommen. Und wan es dan fur meinen Herrn kurabt, so soll zwischen In geschehen , was recht ist , und alss dess ' Lands-und der Hofmark recht ist. Wer des dan nicht tuen wolt, und widerspanig war , und der es für ein ander Recht tragen wolt, der ist meinem Herrn verfallen, darnach er Gnsd find an meinem Herrn. . , . .

      §. 4. Der viert. Auch hat der Probst dem Gewalt von den Gnaden und Würdigkait dess Gotshaus, wan man iederman fjir recht peiitt, und das man einen überwinden will, oder aufehe- hafFts Taidung, da soll er hinkomen mit den Zwelffen, so hat er genug getan. Wan man dan Herschau soll haben umb wehr , so soll der Richter seinem Ambtman, oder er leibst zu dem Probst in die Hofmark reutten, so soll der Probst die ZwelfF zu Im vo- dern, und sullen dan di wehr beschauen , als es von alter gele gen ist j da man der Herrschafft mitt wartten soll , darzue soll man Waag und Maass in der Hofmark enpfnhen , und soll der Richter , oder der Ambtman hinein reiten, und soll auch den Probst und die zwelff darzu vodern, und soll der Wirt den Wein schenken als in dess Herrn Gschlols, und hat der Probst, und di Zwelss den Gewalt, den Wein zu setzen , und wan dem Wirt in dem sinner der Wein zerun , dass er auf dem Markt ze Kitzpichl Wein muest kauffen , lauttern Wein , oder wo er ihn kauffet, so soll er einen Helbling ze Gewiin nemen an aincn trinken.

      f. Der fünfft. Auch soll der Wirt allweg haben Futier, und heu , und wan ein man hintz Im kumbt, dass er Im seinen Knecht und Ross aus haben zu warten , und ob der Wirt mit

      täte,

      DlPLOMATARIUM MlSCELLUM.- 105

      tate, alsderHofmark-Rechtist, so hat der Probst, und diZwelf den Gewalt , dass si in alle Sarabstag mogen abgesetzen. Auch ist zu merken, wan einsæmer, der in der Hofmark gesessenist, und einen Wein bringt; kumbt der Pfarer , oder ein ander shi nier Man in sein Haus, ob er ainen Trunk, gern tatte, so foil er im den Wein nit versagen umb sein pfening; ob dan gesellen zu Im kamen? dass si ain lagel Vass Wein machten, so foil er den Wirt das ander anfaillen. Will ers dan nit kaufFen , so sol ers selber in seinem Haus ausschenken.

      §. 6. Der Sechst. Auch ist zu merken , ob die Nachpaurn in der Hofmark zu Falsnacht mit dem Wirt nicht iiberain mach ten werden , so mochcen si , als vil ir ist, Wein kaussen , und under dem raifen austrinken: auch soli der Hiittgeb iiber lar lau- ternWein haben Kindlbetterinn und AdeiialTern.

      ^. 7. Der Sibent. Auch ist zu merken, wan man an di Huet peiitt, und iederman an di Huet muess , da soil der Probst die Zwelff hinsenden. War es aber gniidig, dass nicht iederman aus muss, so soil man 3. oder 4. aus der Hofmark verguet haben , als von alter Herkomen ist.

      §. 8. Der Acht. Item es ist ze merken, wann mein Herr von Rot herein kumbt , so soil man Im warten mit vierzehen malen und mit 2. yrm Wein; ain yrm soil sein defs besten weinss, so man in dem Gericht find , die andern yrm soil sein defs ge- mainen Weins zu Tischwein , und zu ainem mal gehoret drei Metzen habern,zwai Huen, 3. purd Heu, 15. Brod, 30. Air, und fiir 9. pfening Schmalz , fur 9. pfening Kafs , fiir 32. pfe ning Fleisch fronen Kost. Der mal geit man meinem Herrn drei zu dem lar, und wan mein Herr di zwai nit isst, so geit man Ini 9. pf. pfen. dafiir, wan er der zwaier ains ass, so geit man Im

      O ' fiir

      io6 Monument a Rotensia

      für das aine f. pf. pfennig mau geit im auch zu dem Maimal We der Heü , noch Fuetter und fleisch für 24. pfen. und soll Im auch dei." Probst zaigen ainen Anger, da er seine Pferd eiiischlæch.

      §. 9. Der Neunt. Auch ist zu merken, wan mein Herrge- stifft mit seinen armen Leuten, so sollen 11 miteinander aufgeben, und soll si miteinander stissten , darumb geben sie Tm 6. pf. pfen. und zu wem mein Herr besimder ze sprechen hat , dem soll er in den 3. Tagen vodern, di weil er an den Rechten fitzt , tat mein Herr des nicht , dass er di 3. Tiig übersuss , so soll dan der arm Man mit andern Leuten gestüfft haben, und soll das Iar mit rue fitzen.

      §. 10. Der Zehent. Auch ist zu merken, wer hinter mein Herrn sitzt, und der abget mit dem Tod , so.ist meinem Herrn der Todfal verfallen, das beste Haupt an ains, nach Gnaden; und wan das ausgericht wird in dem Iar und er stirbt, so soll die Wittibe dasselbe Iar und das nächst darnach mit rue sitzen.

      §. 11. Der AindlefF. Auch ist zu merken , wer zu offnen hat in meins Herrn Stifft von Erbschasst wegen , der mag ööhen in den 3. Tagen, wan er wil; ob er in der Hofmark nit geses sen war , so soll er das Recht vergewissen , dem Rechten her nach ze komen , ob er dem Rechten hernach nit käme , so hat er das Recht verloren.

      §. 12. Der Zwelft. Auch ist zu merken, wer in dem Land gesessen ist, der soll behutt Vieh ab den küe Grass treiben, man soll auch die Swein rüesslen, oder ringlen nach fand Ruprechts Tag , das nit Schaden geschehen, und wer den andern Schaden tut mit seinem Guet, der soll dem andern Pfant geben ; ob er tber mit dem Pfaut wideisäisig wolc seitt , so soll jener dem

      Probst

      DlPLOMATARIUM MlSCELLUM. I07

      Probst das Gut einantwurtten , so soll es der Probst dan an den Wirt treiben.

      $. 13. Der Dreizehent. Auch ist zu merken, was Fiider- spüll in meines Herrn Hofmark steet , das gehört alles meinem, Herrn von Rot an, und dazudi Fischwaide, und den klainen iaid: wer dem iaid schaden tut mit seinem Gut, der soll dem Richter zwen aichorn geben, und soll es von niemand besteen. Der ma der iaid ist meins Herrn selbs, den andern"iaid habent di zweiss, und der Probst ze lalsen, wem si wollen.

      $' 14. Der Vierzehent. Auch ist zn merken, dass der Pfa- rer , und fein Geselle des Convents sullen sein. Es soll auch mein Herr einen Probst erwellen nach dess Lands Rat, und der des Gotshaus fei, so muess das Land für in versprechen das erste Iar, und was im auf den Probst abgeet, dass muess das Land aus richten und nicht lenger. Auch soll mein Herr mit dem Probst schaffen , das er auf fand Gallen Tag die Käss næme von dem Schwaigern, als von alter, herkomen ist.

      Nachdem ein ieglicher Artikl , so oben geschriben stet, verlesen war , fragt ich obgenanter Richter darauf die 12. Ge- sworne ,' ir iedwedern insuuderhait des Rechtens , ob der ver lesen Artikl gerecht , und von alter also herkommen wire ? darzu di gemelten Geswornen ossenlichen mit recht sagten ur- tailteu, und bekamen das der Artikl gerecht, und also von alter herkomen fei, sie haben dem auch bei iren Vorvodern und eitern allwegen, dass si nicht anders willen , also offnen und verlesen hören. Und da ich auf di Artikl alle die 12. Gesworne also ge fragt, und si darauf geurtailt, und recht gesprochen hatten, fragt ich auch etlich aus der gemainer Nachpaurlchaft , die für der Schranen stunden, die bekanten , urtailten , und sagten , auch in

      O 2 mass,

      168 ' MONUMENTA RoTENSlA

      muss , so di 12. Geswornen geurteiltt hasten , fi westen aucfc nicht auders , wan dass waren ir alte gewondliche Herkomen, Landrecht, und rueffen darauf meinera obgemelten gnlidigen Herrn zu Rot, als iren Grund und Stift Herrn an , si bei solchen irea alten gewondlichen Landrechten, und Herkomen zu halten, und handhabea, das in der benant mein gnadiger Herr also durch ir Bittmit den Worsen verfprach , lieben Nachpaurn; haltet eiich selbs dabei, icb will eiich gern dabei handhaben, und mein Leib und Guett zu euch setzeu, des si seiuen Gnaden vast Dank sagten.

      Audi solches begert der obgenant Herr zu Rot der egemel- ten Artikl alien , und dels Rechtfpruchs von mir obgenanten Richter einen Gerichts-Brief; dem ich seinen Gnaden von Gerichts- wegen gib, und schuldig bin zu geben wissenlich in Kraft des Briefs: dels zu Urkunt gib ich obgenanter richter dem vorgemel- ten meinein gnadigen Herni zu Rot dem Brief mit meinem aigen tnhangenden Inligl versigelt. An dem rechten find gefessen, und haben di obgefprochen Artikl zu recht, und alten Herkomen geurtailt , und erkant die 12. Geswornen, mit Naraen Lienhart Sigmair, HainrichSupfenpodner, Schmidhans, Martin Grompuech- ler , Iakel oder von Faistenau , Christian Pletzauer , Hanssi von Pramen, Niklas von Pervall, Peter Rueger von Faistenau, Iakt ab der Weiifach, Hans Kogler, Contz aussen Reiitt, Das Recht hat sich ergangen in der Hofmark zu Pillersee in dem Pfarhofe, so man zalt von Christi unsers lieben Herrn Gepurde. anno 1466. an Montag nach allerheiligen Tag.

       
      x
      There are no annotations available for this image!
      The annotation you selected is not linked to a markup element!
      Related to:
      Content:
      Additional Description:
      A click on the button »Show annotation« displays all annotations on the selected charter image. Afterwards you are able to click on single annotations to display their metadata. A click on »Open Image Editor« opens the paleographical editor of the Image Tool.