Monumentorum Boica, fruni. CCLXIII. Donatio Iudicialis bonorum a fœniina niarko' facta. Aiino 1475. , S. 112
Monumentorum Boica, fruni. CCLXIII. Donatio Iudicialis bonorum a fœniina niarko' facta. Aiino 1475. , S. 112
fruni. CCLXIII. Donatio Iudicialis bonorum a fœniina niarko' facta. Aiino 1475.
Ich Lecnhard Seestatter, des Durchl. hochgebornen Fiirsten und Herrn, Herrn Albrechten Pfalzgrafen bey Rein, Herzog in ober und niedern Baiern &c. meines gnedigen Herni Pfleger und Laudrichter zu Swaben, beken von Gericbts wegen offeidich mit dem Brief, dafs ich aus heut Dato des Briefs gesessen bin an dera Laudrichter zu Swaben mit gewaltigen Stab zurichten, und den geswornen Gerichtschreiber bey dem Buck het, daselbs kam fur mich zu recht mit zugedingten Vorsprechen, weilent Paulsen Tideins zum feel. "Wittibe, jetzo Georgen Neuhaufers eheliche Haussrau, und lies furbringen : lieber Richter, ich hab meinem lieben Hauswirth Jorgen Neuhausen alle mein Haab, liegende, und fahrende, nichts ausgenommen, die ich jetzo hab, oder fiiran gewinn, mit Erbschaft, kaufen, oder andern, -wie dafsbekam, geeignet, vermacht, und verheurath nach laut eins Briefs, so mein benanter lieber Hauswirth Jorg Neunhauser von mir darum hat, denselben Brief begehr ich zu lesen, und lb nun der gelesen ist, so will ich weiter meine Wort darauf fiirbrin- gen. Der ward gelesen, und laut also: Ich Elsbet Neunhause- rin &c. und alsder Brief nun gelesen ward , Iis die benannt Eisbet Neunhauserin darauf reden, lieber Richter, als ihr dem Brief wohl gehbrt habt, mit seiner Innhalt, also will ich alle mein Haab, sahrent und liegent, wie dann der verlesen Brief in- helt, und ausweist, meinem lieben Hauswirth Jorgen Neunhan- ser iibergeben an dem Stab , und fertigen mit Gerichts-Hand nach *aut des Buechs Sag des Artikels: wo zween Wirtsleut find, die nicht kind mit einander habent, da mag eins dem andern fein Haab woll machen, und geben mit Briefen , als vorgeschrieben ist. Gcwuueu lie aber nach dem Geniaeht hand miteinander, so
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foil dis Gemacht ab sein &c. doch meinen lieben Briidern Potera und Hannsen dem Purh'nger, ob lie baid, oder ihr einer wiedec zu Land kame , dass Gott well , unentgolten an ihrer Losung der oufiigenten Erbfluck , so ich meinen lieben Hauswirth Jorgeu Neunhauser vebschrieben, vermacht, und verheurath hab, Inn- halt des verlesen Briefs, die sullen und miigen sie von meinein liewen Hauswirth Jorgen Neunhauser wol losen; und soil iu de^ benannt mein lieber Hauswirth Losung nit wiedersteheu? noch sein um 300. fl. rein, und alle andere fahrende Haab Paar- schaft und Kleineter soil hinsiiran bey meiitem lieben Hauswirth und seinen Erben beleiben Inhalt des verlesen Briefs, und soU auch ausserhalben meinen obgenannten lieben Briidern kein nieiu Erb oder Freund in als mein Erb liegents und fahreuts, dafs ich meinem lieben Hauswirth Innhalt des Briefs geeignet, und ver macht hab, fiirhin nichts niramer mehr erben, weder mit Recht noch au Recht sunder bey dem benanten meinen lieben Haus wirth und seinein Erben beleiben, ausgenommen mein Siiber- Geschirr, dass mag ich verschaffen nach meiner Seel Heil, oder wem mich Verlust, Inhalt des verlesen Briefs, meinen lieben Hauswirth geben. Also lieber Richter, als ihr mich, dem Brief, auch das Buch wol gehort habt, also stehe ich hie, und will meinem lieben Hauswirth solch mein^ Haab und Gut Inhalt des verlesen Briefs aufgeben an dem Stab, und begehr den Amtinann zu ruffen, ob jemand hie fei, derdarwider zu reden hab. Dafs dev Amtman also tat drey Stuiui mit lauter Stimm, und da nie- mand kam, hies ich benannter RichteT die oftgenannte Elspeten Neunhauserin warten, dieweil ich suss und Stab des Gerichts in der Hand hiet. Dafs si also tat. Und als ich aus wok stehen, - lies die benannt Neunhauserin aber reden in aller Maas, als vor; und begehrt den Aratmann aber zu ruffen. Dafs der Aratmann aber tat drey Stund mit lauter Stimm, und da memands kam, be-
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gehrt fie dem Brief auch den vorgelesen Arrikel aber Zu lesen, dass ward gelefen. Und lies darauf reden, Iieber Rich ter, als ihr mich mit meinen vorgeredten Worsen, den rerlesen Brief, auch das Buch wol gehort habt, alfa will ich all mein Haab und Gut iibergeben an dem Stab meinen lieben Hauswirt Jorgen Neun haufer Inhalt des verlefen Briefs, meiner vorgeredten Wort, ttnd des Buechs Sag, und ich als Richter foil ihr des stdt thun, Und also von ihr aufnehmen an dem Stab, und ihrem Hauswirth ein antwurtten mit Gerichts-Hand; dass ich obgenanter Richtef also von ihr aufnahm an dem Stab , und Jorgen Neunhaufer ihrem Hauswirt, nach seinem Begem, Tiber ofhe Schranen mit dem Stab eingeantwurt hab, doeh den benanten Petern und Hansen dem Purfinger unentgolten, ob fie 6aid, otter ihr einer wieder zn Land kamen. Solches nieniant wiirttens mit Gerichts- Hand begert Jorg Neunhaufer durch zugedingten Vorfprechea Zeugnussen und Gerichts-Brief, den ich obgenannter Richter im also gib verOgelt mit meinem eigen anhangenden Insigel, mir, meinen Erben an Schaden. An dem fechten ibid geseffen die weifen vesten Leorikard Saldorser, Hans Nauhhiger, und die be- scheiden Ulrich Perger Schneider, Hans Schmid, Hanns Schue- ster, Ulrich Hans Polzhamer, beed Vorfprecher, Hans Krump- schnabl, Markart Hamerbach, Jorg Okertil die Ambtleut, das Recht hat sich ergangen an Erchtag nach Invobavit in der Fasten, nach Christi Geburt 1475. Iahre.
Monumenta Boica II, ed. Academia scientiarum boica, 1764 (Google data) fruni. CCLXIII. Donatio Iudicialis bonorum a fœniina niarko' facta. Aiino 1475. , in: Monasterium.net, URL </mom/MonBoicorumVI/8c382eb0-799a-448f-a7c5-fd88f706a48e/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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