Charter: Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 72
Signature: RI VI,4,1 n. 72
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1309 März 6, Speyer
Heinrich VII.
König Heinrich nimmt den Meister und die Brüder des Deutschen Ordens als in Christo Hochgeliebte (venerabiles ac in Christo karissimi .. magister et fratres hospitalis sancte Marie domus Theutonicorum Jerusalem) mit allen Personen und den jetzigen und zukünftig erworbenen Besitzungen im gesamten Römischen Reich (per universum Romanum imperium) in Nachahmung (vestigiis inherentes) des verewigten Kaisers Friedrich II. (dive itaque recordacionis Friderici imperatoris Secundi) sowie von dessen Sohn König Heinrich [(VII.)] (Heinrici filii eius), der Könige Rudolf [I.] und Albrecht [I.] und ihrer anderen Vorgänger (Rudolfi et Alberti regum Romanorum aliorumque predecessorum eorundem) in seinen besonderen Schutz und bestätigt und erneuert alle von diesen gewährten Privilegien, Freiheiten, Immunitäten und jedwede Urkunden (scripta quelibet). Poenformel auf 20 Pfund Gold. – Angehängtes Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Multifariam modisque variis.
Source Regest:
Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 72, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-03-06_1_0_6_4_1_114_72 (XML)
Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 72, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-03-06_1_0_6_4_1_114_72 (XML)
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Überlieferung: Original in zwei Ausfertigungen von verschiedener Hand (Pergament; Königssiegel einmal an rot-gelben und einmal an rot-weißen Seidenfäden) Wien Deutschordens-Zentralarchiv Abt. Urkd. 1309 III 6; Vidimus Erzbischof Balduins von Trier vom 25. Juli 1309 ebd. Abt. Urkd. 1309 VII 25; Abschrift des 18. Jh. Ludwigsburg StA Bestand 238, Büschel 1 S.11-13 Nr.17. – Drucke: Feder, Historisch-Diplomatischer Unterricht (1751), Beylagen ad Sectionem I, fol.dr-v Nr.13 = (21753) fol.c2r-v Nr.13; Brandenburgische Usurpazions-Geschichte (1796) S.107-109 Zif. 54; Hennes, CD 1 (1845) S.337 Nr.379 nur Intitulatio, Beginn der Arenga und Datierung; in der Fußnote für das Diktat Verweis auf die Vorurkunde Rudolfs von Habsburg, ebd. S.201-203 Nr.231, doch vgl. unten!; De Geer, Archieven der Ridderlijke Duitsche Orde (1871) S.102 Nr.120 (Teildruck). – Regesten: Böhmer (1831)Nr.5199; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.40; von Pettenegg, Urkunden des Deutsch-Ordens-Centralarchives 1 (1887) Nr.882 (a 767); Wauters, Table chronologique 8 (1892) S.326.Einer der beiden Schreiber setzt 3 statt der üblichen 2 Reverenzpunkte. – Bei den von Heinrich VII. erwähnten Privilegien seiner Vorgänger handelt es sich wohl vor allem um 1) Friedrich II. aus dem April 1221, Böhmer/Ficker (1881f.) Nr.1307-1317 2) Heinrich (VII.) vom 23. August 1234, Böhmer/Ficker (1881f.) Nr.4345 3) Rudolf von Habsburg vom 14. November 1273, Böhmer/Redlich (1898) Nr.33 und 4) Albrecht I. vom 13. September 1298, Böhmer,Albrecht I. (...1844) Nr.42: diese die unmittelbare Vorurkunde, von deren Text sich das Heinrich-Diplom nur durch die Fortsetzung der Reihe der Vorgänger und durch deren Titulatur als reges Romanorum unterscheidet, und zwar statt rex bzw. reges Al(l)emannie bei Rudolf und Albrecht; gedruckt u.a. Brandenburgische Usurpazions-Geschichte (1796) S.106f. Zif.53. Weil eben dieses Albertinum Vorurkunde war, ist König Adolf nicht namentlich erwähnt, obgleich er sowohl eine solche Bestätigung beurkundet als auch ein allgemeines Schutzmandat und zwei anderweitige Bestätigungen erlassen hatte; Böhmer/Samanek(1948) Nr.1012 von 1293 V 23 bzw. Nr.570 von 1295 III 22 und Nrn.690 und 692 von 1296 III 4 bzw. 7. – Für das Vidimus Erzbischof Balduins von Trier siehe den Druck bei Hennes, CD 1 (1845) S.339 Nr.382 (ohne Abdruck des Inserts, nur Kurzform wie S.337 Nr.379); Regest: von Pettenegg a.a.O. Nr.887 (a 774). – Obgleich der Name des Hochmeisters oder des Deutschmeisters fehlt, kann daran nicht die Vermutung geknüpft werden, keiner von ihnen sei als Petent bei Hofe gewesen; fehlen doch in allen oben genannten Diplomen für den Deutschen Orden die Namen der höchsten Würdenträger mit nur einer Ausnahme (Böhmer/FickerNr.1315), die zudem hier nicht einschlägig ist, da es um den Spezialbesitz Johannes-Hospital zu Palermo ging. Deutschmeister, schon damals ohnehin meist (per Alemanniam) preceptor betitelt, gleichwohl aber auch maister ze Teuschen landen, war 1305 (?)/06-1321 Eberhard von Sulzberg; Niess,Karl von Trier (1992) S.119f. mit A.53, S.206, 216 und 236 bzw. S.221 in Nr.20. Wer am Königshof damals als Hochmeister galt, konnte Zweifeln unterliegen: Gottfried von Hohenlohe, Hochmeister unbestritten 1297-1303, hatte trotz seiner Ablösung durch Siegfried von Feuchtwangen im Herbst 1303 wieder Anerkennung in Deutschland und vor allem auch am Königshof gefunden, während sich Siegfried von Feuchtwangen (1303-11) in Altpreußen und im Ordenshaupthaus zu Venedig behauptete und wohl auch schon die Weichen für die Übersiedlung nach Altpreußen stellte, wo er am 14. September 1309 in die Marienburg einzog. In seiner alten Kommende zu Wien ist Hochmeister Siegfried erst am 30. März 1309 nachgewiesen; von Pettenegga.a.O. Nr.883. Es ist somit nicht auszuschließen, daß der Weg dieses Hochmeisters von Venedig über Speyer nach Wien führte; anders Niessa.a.O. S.31 und weniger deutlich ders.,Siegfried von Feuchtwangen (...1998) S.52. Vgl. zusätzlich Militzer,Gottfried von Hohenlohe (...1998) S.49, wonach »Hochmeister« Gottfried erst am 19. November 1309 in Marburg starb. Die Identifizierungsfrage wird deshalb gestellt, weil der Deutsche Orden mit dem Interregnum in Distanz zu König und Reich gerückt und dies angeblich nur unter König Rudolf I. unterbrochen worden war. Enge Kontakte auf Dauer bahnten sich erst unter Heinrich VII. an, dessen Romzug anfänglich auch Frankens Landkomtur Konrad von Gundelfingen (1306-[?]1324; vgl. Niess, Karl von Trier S.240 mit A.10) mitmachte; Weiss,Ballei Franken (1991) S.156f., wo die vier Diplome König Adolfs keine Rolle spielen. Auf jeden Fall zeichnete sich die Annäherung zwischen König und Orden bereits im März 1309 zu Speyer ab.
Original dating clause: dat. Spire IIO non. Marcii
Places
- Speyer
Persons
- Heinrich VII.
Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 72, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/RIVIivI/1309-03-06_1_0_6_4_1_114_72/charter>, accessed 2025-04-08+02:00
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