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Charter: Regesta Imperii VI,4,1  RI VI,4,1 n. 88
Signature: RI VI,4,1 n. 88
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1309 März 12, Speyer
Heinrich VII. König Heinrich erneuert und bestätigt dem Zisterzienserkloster Eußerthal in der Speyrer Diö­zese auf Bitten von Abt und Konvent, seinen Frommen (honorabiles et religiosi viri abbas et conventus Vallis Uterine, devoti nostri dilecti, Cysterc. ord. dioc. Spir.), das inserierte Pri­vileg König Albrechts [I.] vom 11. Januar 1303, worin dieser die Grün­dungs­urkunde des Bischofs Raboto von Speyer und andere dem Kloster von Königen und Kai­sern gewährte Privi­legien bestätigte, und zwar einschließlich von König Adolfs Begründung, daß Abt und Kon­vent zu Königsdienst und Bewachung der kaiserlichen Insignien von seinen Vorgängern und ihm selber besonders beauftragt seien (regalibus obsequiis et imperialium insigniorum custo­diis ab antiquo a nostris predecessoribus atque nobis sunt specialiter deputati). – Ego frater Heinricus, abbas Vilariensis ord. Cysterc. dyoc. Metensis, imperialis cancellarius, vice do­mini Petri archiepiscopi Maguntini, sacri imperii per Germaniam archicancellarii, reco­gno­vi. – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Ac­ce­dentes ad nostre maiestatis presenciam.
Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 88, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-03-12_2_0_6_4_1_130_88 (XML)
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Überlieferung: Keine handschriftliche Überlieferung greifbar. Vorhanden ist eine undatierte Zusammen­stel­lung von deutsch­sprachigen Inhaltsangaben Eußerthaler Urkunden, strittige Waldnutzungsrechte be­tref­fend (Ditz ist die kurcze und eyn kurtzer sin von den briefen [...]): »Fahne« von vermutlich 1349 (Pergament) München HStA Rhein­pfalz Urkunden Nr.876. Das handschriftliche Münchner »Repertorium der Rheinpfälzischen Urkunden, Bd.I« enthält unter Nr.601 den Hinweis 1309, März 12: König Heinrich VII. bestätigt dem Kloster Eusserthal seine Freiheiten und den Vergleich über die Kloster-Allmen­de. Auszug – lagert sub anno 1349. Dieser Verweis auf einen Auszug aus dem Jahre 1349 be­zieht sich offenbar auf das Stück Nr.876. Dort heißt es zum Inhalt der Heinrich VII.-Ur­kun­de lediglich: Anderwerbe kung Heinrichs brief stet auch als kůng Adolfs brief. Datum anno M O CCC O nono. Für Nr.876 gibt der zweite Band des Repertoriums fälschlicherweise als Inhalt an, es handele sich um einen Auszug aus einer Urkunde Kaiser Karls IV., der darin dem Klo­ster Eußerthal alle seine Freiheiten und Besitzungen bestätige. Das zugrunde­liegende Original sei die Nr.873, die jedoch nur als Transsumpt in Nr. 963 überliefert ist. In der dort inserierten Urkunde Karls IV. heißt es allerdings nur allgemein, der Kaiser be­stä­tige der Zisterze alle Rechte, Freiheiten und Privilegien, die dieser von seinen Vorgängern verliehen worden seien; nach freundlicher Auskunft von Dr. Reinhard Höppl, HStA München. – Druck: *Würdtwein, Nova sub­si­dia 12 (1789) S.286f. Nr.141 ohne Insert. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5205; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.52.
Die inserierte Urkunde Albrechts I. ist auszugsweise gedruckt bei Würdtwein a.a.O. S.280f. Nr.137, zu ergänzen aus einem Adolf-Diplom ebd. S.267-271 in Nr.129; Regesten: Böhmer, Albrecht I.(...1844) Nr.414 bzw. Böhmer/Samanek(1948) Nr.748 von 1296 VII 26. – Die Urkunde Al­brechts I. stammt aus der Amtszeit des Abtes Heinrich von Eußerthal. Dieser ist seit 1309 als Abt des Eußerthaler Mutterklosters Weiler-Bettnach bezeugt; allerdings er­scheint schon seit 1306 sein Nach­fol­ger Konrad in einer Urkunde als Abt von Eußerthal. Schon kurz nach der Königswahl Heinrichs VII. übernahm Abt Heinrich das Kanzleramt; nachgewiesen ist er – laut Trapp, Zisterzienserabtei Weiler-Bett­nach (1996) S.94, der sich auf den bei Würdt­wein a.a.O. gegebenen Text stützt – erstmals durch dieses Heinricianum vom 12. März 1309, das er stellvertretend für den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt rekognoszierte, übrigens mit seiner Weiler-Bettnacher Würde und als impe­ria­lis [!] cancellarius. Jetzt ist zudem erstmals in Heinrich-Diplomen auch eine königliche Signum-Zeile verwandt: wie die Re­kognitionszeile nach der Datierung und damit ganz nach dem Vorbild des inserierten Albertinums. – Daß König Heinrich per­sönlich die Ernennung Abt Heinrichs zu seinem Kanzler bei den Erzkanzlern des Reichs betrieben habe, suggeriert Johann von Viktring mit einer Umschreibung in einem Nachtrag der Fassung B zu Liber certarum historiarum IV 1 für das Jahr 1309: ­Assencientibus eciam tribus archicancellariis imperii abbatem Heinricum Villariensem ter­ritorii Metensis, [...], in sigil­leferum et expeditorem negociorum ascivit et habere voluit pre aliis singularem, [...]; Ed. von Fedor Schneider,Bd.2 (1910) S.33 mit N.r. Den Kanzlertitel verwendet Johann bei Kurzerwähnungen ebd. III 13 und IV 11 in Fassung A sowie III 5 und IV 6 in Fassung B, D, (A2), und hieraus geht auch hervor, daß er den Kanzler persönlich kannte; a.a.O. Bd.1 (1909) S.342 und 368 sowie Bd.2 (1910) S.26 und 51. Zu Abt Heinrich von Weiler-Bettnach ausführlich Trapp a.a.O. S.92-97. Bres­slau/Klewitz,Urkundenlehre 1 (1912) S.522 unterstellt, Abt Heinrich habe »schon vor der Wahl Heinrichs VII. die lützel­burgische Kanzlei geleitet«. Trappa.a.O. S.94 vermißt dafür Belege, weist aber darauf hin, daß der spätere Reichs­hof­kanz­ler laut Narratio des Schutz-Diploms für Weiler-Bettnach vom 10. November 1309 schon während Heinrichs VII. Min­der­jährigkeit dem Luxemburger Grafenhof nützliche Dienste geleitet hatte; Böhmer,Heinrich VII. (...1844) Nr.186. Nun­mehr gehörte Abt Heinrich zu den Mitgliedern des königlichen Beraterkreises aus dem niederlotharingisch-rheinischen Gebiet; Reichert,Landesherrschaft (1993) S.679. Der Übergangskanzler Eberhard vom Stein ist nur zum 15. und 18. Januar 1309 belegt; oben Regesten Nrn.24 und 33.

Original dating clausedatum Spire IIII. idus Marcii

Places
  • Speyer
    Persons
    • Heinrich VII.
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