Charter: Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 162
Signature: RI VI,4,1 n. 162
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1309 Mai 31, Konstanz
Heinrich VII.
König Heinrich erneuert, billigt und bekräftigt urkundlich Abt und Konvent des Benediktinerklosters Weingarten in der Diözese Konstanz (honorabiles et religiosi viri .. abbas et conventus monasterii in Wingarten, ordinis sancti Benedicti, Constanc. dyoc.) auf deren persönlich vorgetragene Bitten das inserierte [gefälschte] Privileg des verewigten Kaisers Friedrich [I.] (privilegium dive recordacionis Friderici imperatoris) von [angeblich] dem 23. September 1153 oder 1155 und alle anderen Privilegien, Rechte, Gnadenerweise, Zugeständnisse und Freiheiten, die dem Kloster von seinen Vorgängern, den verewigten Kaisern und Römischen Königen (a divis imperatoribus et Romanorum regibus, nostris predecessoribus) mit Recht und vorausschauend (rite et provide) verliehen worden waren. – Zeugen: Erzbischof Peter von Mainz, Reichserzkanzler für Deutschland; die Bischöfe Gerhard von Konstanz, Johann von Straßburg, Otto von Basel und Philipp von Eichstätt; die Geehrten (honorabiles viri) Heinrich, Abt von Weiler-Bettnach OCist. und [Reichs-]Hofkanzler, und Magister Simon, Metzer Schatzmeister und (königlicher) Protonotar; die Edelleute (nobiles viri) Walram von Luxemburg (Lvitzelenburg), Bruder des Königs, der Namürer Graf Wido von Flandern und Graf Johann von Sponheim; die Tüchtigen (strennui viri) Johann von Braunshorn (Br~nshorn), königlicher Hofmeister, und Dietgen von Kastel (Dietdegeno de Kasteln) sowie viele andere Vertrauenswürdige (plures alii fidedigni). – Majestätssiegel angekündigt. – Universis sacri Romani imperii fidelibus [...]. Quanto nos alcius exaltavit Altissimus.
Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 162, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-05-31_2_0_6_4_1_204_162 (XML)
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Überlieferung: Original (Pergament, Königssiegel an roten Seidenfäden) Stuttgart HStA H 51 Urk. 202. – Druck: Wirtembergisches UB 2 (1858) S.431f. Sp.c, ohne Insert. – Regesten: Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.84; Cartellieri, Regesta 2 (1905) Nr.3503; Vogt, Erzbischöfe von Mainz 1 I (1913) Nr.1265; Heidingsfelder, Bischöfe von Eichstätt (1938) Nr.1426.Während das angebliche Friedrich-Monogramm in der Mitte der zugehörigen Signumzeile am Ende des Inserts nachgezeichnet wurde, kam das Monogramm Heinrichs VII. vier Zeilen tiefer am rechten Rand neben dem heinricianischen Bestätigungstext zu stehen; die zugehörige Signum-Zeile (Signum domini Heinrici Romanorum regis invictissimi), bei Sutter, Deutsche Herrschermonogramme (...1954) S.296 unter Nr.72 lediglich für den Herrschernamen falsch wiedergegeben, wurde dagegen getrennt davon in der vorletzten Zeile inmitten der Datierung zwischen Indiktion und Herrenjahr eingeschoben. – Die inserierte Fälschung auf Friedrich I. Böhmer/Opll/Mayr (1980) Nr.†194 = MGH DF I 1033 wurde in der ältesten erhaltenen Fassung (a) benutzt, die schon durch König Rudolf I. unter dem 6. April 1274 und hieran anschließend durch König Albrecht I. unter dem 17. März 1299 transsumiert worden war; Böhmer/Redlich(1898) Nr.138 bzw. Böhmer, Regesten Albrechts I. (...1844) Nr.153, beide ohne Insert gedruckt im Wirtembergischen UB 2 (1858) S.431f. Anhang V Sp.a und b. Da der heinricianische Manteltext unabhängig von jenen beiden Transsumpten stilisiert wurde, scheint Heinrich dem VII. jener Friedrich-Text direkt vorgelegt worden zu sein, allerdings mit teilweise abweichenden Ortsnamenformen sowie unter Auslassung von Hainrichesriet und Hinzufügung von Kesenwiler, das schon für das Albertinum von 1299 hinzugekommen war; Wirtembergisches UB a.a.O. S.88 nach A.78 mit S.93 A.* zu Nr.350A. Das Transsumpt König Adolfs Böhmer/Samanek (1948) Nr.194 vom 1. Februar 1293 hingegen hatte die weiter angereicherte Fassung b der Friedrich-Fälschung verwandt, vermittelt durch das gefälschte Transsumpt auf König Rudolf Böhmer/Redlich (1898) Nr.*139 von angeblich dem 6. April 1274; so die Zusammenfassung des Forschungsstands durch Heinrich Appelt in: MGH DD F I Bd.5 (1990) S.325ff. in den Vorbemerkungen zu Nr.1033 (†) a bis c; weiterhin besonders Riechert, Oberschwäbische Reichsklöster (1986) S.141-153. – Als Namürer Graf amtierte eigentlich Johann I. (* 1267, † 1330) und nicht sein Bruder Graf Wido von Seeland († 1311), beide Söhne des Dampierre-Sprosses Graf Wido III. von Flandern aus dessen 2. Ehe, nämlich mit Isabella von Luxemburg. Gemeint gewesen sein kann nicht schon Johanns I. zweiter Sohn und zweiter Nachfolger Wido II. († 1336), da dieser erst 1311/13 geboren wurde; vgl. Strubbe/Voet (1960) S.387 mit der Namensform »Gwij« und Klaus van Eickels’ genealogische Tafel »Flandern [...] II.« (in: Lex. des MA. 9, 1998) mit den Namensformen »Gui« und »Guido« sowie Schwennicke, Europäische Stammtafeln 3 I (1984) Taf.53 mit »Guy II«. – Für Johann von Braunshorn, Herrn von Burg und Herrschaft Beilstein, aber auch Mehrfachvasallen z.B. der Erzstifte Köln und Trier, verweist Berns, Burgenpolitik (1980) S.176 auf Resch, Edelfreie des Erzbistums Trier (1911) S.29.
Original dating clause: datum Constanc. pridie kal. Iunii
Places
- Konstanz
Persons
- Heinrich VII.
Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 162, in: Monasterium.net, URL </mom/RIVIivI/1309-05-31_2_0_6_4_1_204_162/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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