Charter: Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 216
Signature: RI VI,4,1 n. 216
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1309 Juli 12, Nürnberg
Heinrich VII.
König Heinrich verleiht seinem Getreuen Otto Forstmeister, dem Schwiegersohn seines Nürnberger Schultheißen Konrad genannt Eseler, und allen Erben Ottos, die für solche Lehen geeignet sind (Ottoni Forstmeister, fideli nostro dilecto, genero providi viri Cunr. dicti Eseler, sculteti nostri Nurembergen., ac omnibus suis heredibus talium feodorum capacibus), das Forstmeisteramt zu Nürnberg (officium foresti nostri in Nuremberg) mit dem von Ottos Vorfahren ererbten Novalland weiterhin als Reichslehen (a nobis et ab imperio deinceps in feodum possidendum), befiehlt ihm, den Wald zusammen mit seinen Knechten zu hegen und ihn dort, wo er unrechtmäßig gerodet wurde, zu verpfänden, verbietet jedermann das Schlagen von Bauholz ohne Ottos Genehmigung und gestattet ihm, vor keinem anderen Richter als dem königlichen Butigler von Nürnberg (coram butiglario nostro apud Nuremberg) erscheinen zu müssen. – Majestätssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noticiam cupimus pervenire.Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 216, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-07-12_1_0_6_4_1_258_216 (XML)
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Überlieferung: Original (Pergament, leicht beschädigtes Königssiegel an Pergamentstreifen) Nürnberg StaatsA Reichsstadt Nürnberg Urk. Nr.219 (früher: München HStA KS 1201); Insert bzw. Binneninsert in je einer Urkunde König bzw. Kaiser Ludwigs des Bayern vom 29. Mai 1325 und vom 12. Februar 1328, Nürnberg StaatsA Reichsstadt Nürnberg Urk. Nr.366 und Nr.392 (früher München HStA KLS U 300 und KLS U 349). – Drucke (unzuverlässig): Goldast, Collectio 1 (1713) S.318; Ludewig, Reliquiae 10 (1733) S.166 Nr.14. – Regesten: Lochner,Nürnberger Jbb. 2 II (1835) S.179; de Freyberg,Rerum Boicarum Autographa 5 (1836) S.157; Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.118.Einschließlich des empfängerdiktatverdächtigen Urkundenbeginns mit Nos Heinricus stimmt der Text weitgehend wörtlich mit der Urkunde vom 28. Juni 1309 für denselben Empfänger (oben Regest Nr.200) überein, in der allerdings vor dem »Berufsnamen« noch Ottos Familienname steht, anderseits der Hinweis auf Otto Koler als Schwiegersohn des Nürnberger Schultheißen Konrad Esler fehlt. Gener kann übrigens auch Schwager im Sinne von »Schwestermann« heißen; aber Otto Kolers II. Ehefrau Adelheid Esler († 1372) war Konrad Eslers Tochter von dessen Ehefrau Anna Pfinzing, die Tochter Berthold Pfinzings I. von dessen Ehefrau Geuda Holzschuher war. Berthold I. amtierte 1281-88, Konrad Esler 1290-1316 als Schultheiß in Nürnberg; Scharr,Nürnberger Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer (...1964) S.5. Vielleicht sollte die genealogische Verortung im königlich legitimierten Herrschaftsgefüge der Stadt der Koler-Familie die alltägliche Behauptung gegenüber den Waldstromern erleichtern, die laut König Adolfs Diplom Böhmer/Samanek (1948) Nr.237 vom 5. Mai 1293 schon drei Generationen lang das Nürnberger officium foresti nostri versehen hatten, quod vorstampt vulgariter appelatur. Für allmähliche Hierarchisierung der Forstämter mit schließlich den Stromern an der Spitze plädiert Vincenz Samanek im Kommentar zu Böhmer/Samanek Nr.237, und nur auf die Stromer als [oberste] Forstmeister stellt ab Ernst Schubert in: Lex. des MA. 4 III (1987) S.659f. Tatsächlich bestand die Hauptaufgabe der Forstmeister »in der Zuweisung des Bau- und Brennholzes[;] an dem Gericht der Waldstromer über die Förster usw. hatten sie keinen Anteil«; Scharra.a.O. S.4, was der Verallgemeinerung forstmeisterlicher Gerichtsbarkeit durch Walter Bauernfeindin: Diefenbacher/Endres,Stadtlexikon Nürnberg (22000) S.295 Sp.1 entgegensteht. – Für die Nachwirkung des Heinricianums ist einschränkend festzuhalten, daß es sich bei dem Binneninsert im Kaiserdiplom von 1328 nicht um die Folge einer erneuten Vorlage der Urkunde von 1309 handelt. Präsentiert wurde wahrscheinlich nur das Ludwig-Transsumpt von 1325, so daß die nunmehr kaiserliche Kanzlei jetzt das Transsumpt aus der eigenen Königszeit transsumierte; Regesten bei Böhmer, Urkunden Kaiser Ludwigs des Baiern (1839) Nr.964 bzw. (1841) Nr.2687.
Original dating clause: dat. in Nuremberg IIIIO id. Iulii
Places
- Nürnberg
Persons
- Heinrich VII.
Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 216, in: Monasterium.net, URL </mom/RIVIivI/1309-07-12_1_0_6_4_1_258_216/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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