Charter: Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 260
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1309 August 22 bis [nach?] September 19, Speyer
Heinrich VII.
König Heinrich hält in Speyer einen Reichshoftag ab, der jedoch nicht genauer zeitlich einzugrenzen ist.Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Heinrich VII. – RI VI,4,1 n. 260, http://www.regesta-imperii.de/cei/006-004-001/sources/1309-08-22_1_0_6_4_1_302_260 (XML)
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Die Zeugenliste der am 21. August für die Zisterze Walkenried ausgestellten Urkunde belegt für diesen Termin bereits neben Erzbischof Peter von Mainz, dem Erzkanzler für Deutschland, dem königlichen Hofkanzler Abt Heinrich von Weiler-Bettnach und Graf Johann von Sponheim, die den königlichen Hof schon seit längerem begleiteten, und Bischof Philipp von Eichstätt, der sich in Heilbronn nach seiner Rückkehr aus Avignon dem Gefolge des Königs angeschlossen hatte, die Anwesenheit weiterer geistlicher und weltlicher Würdenträger in Speyer, darunter, namentlich genannt, Erzbischof Heinrich von Köln, Bischof Syboto von Speyer, Abt Heinrich V. von Fulda sowie die Grafen Eberhard von Katzenelnbogen und Berthold VII. von Henneberg. Siehe dazu oben Regest Nr.258. – Die Annales Osterhovenses, ed. von Wilhelm Wattenbach (1861) S.555, sprechen davon, daß König Heinrich die geistlichen und weltlichen Fürsten für den Michaelstag [29. September] nach Speyer zusammengerufen habe (convocatis principibus ecclesiasticis et secularibus circa festum beati Michahelis in civitate Spirensi), wo er die Beisetzung seiner Vorgänger Adolf und Albrecht vornahm; bei der Tagesdatierung liegt hier wohl eine Verwechslung des hohen Heiligenfestes mit dem 29. August vor. Ohne ein konkretes Datum zu nennen, heißt es bei Johann von Viktring, ed. von Fedor Schneider, Bd.2 (1910) Rezension BDA2 IV 2, S.34 Z.28-30, daß in Speyer Adlige zum König kamen, um sich ihre Lehen bestätigen zu lassen. In Ottokars Österreichischer Reimchronik, ed. von Joseph Seemüller, Bd.2 (1893) S.1261 V.97466-97473 ist die Rede davon, daß Heinrich Friedrich und Leopold von Österreich zu Mariä Himmelfahrt [15. August] nach Speyer bestellt habe. – Regest: Böhmer, Heinrich VII. (...1844) S.266f. nach Nr.139.Auch in der Forschung herrscht Unsicherheit über den zeitlichen Rahmen des Speyrer Hoftages. Während Böhmer a.a.O. eine Einberufung »auf die octave von Mariä himmelfahrt« erwägt, also auf den 22. August, die tatsächliche Durchführung jedoch seit der Ankunft König Heinrichs in Speyer veranschlagt, setzt Schwalm,MGH Const. 4 I (1906) S.XVI und S.273 zu Nrn.309-326, die von ihm so genannte Curia Spirae zwischen dem 25. August und dem 18. September 1309 an, rechnet jedoch dazu auch noch die Urkunde vom 25. August 1309 für den Namürer Grafen Johann von Flandern, siehe unten Regest Nr.264, und die Willebriefe der Pfalzgrafen und Baiernherzöge Rudolf und Ludwig vom 10. Oktober 1309 aus Gundelfingen, siehe die entsprechenden Regesten zum 10. Oktober. – König Heinrich nutzte die Fürstenversammlung unter anderem zur Wiederherstellung von Friede und Recht im Reich nach dem vorangegangene Doppelkönigtum und der Ermordung seines Vorgängers Albrecht sowie zur Aussöhnung mit den Habsburgern. Zu den zu diesem Zweck ergriffenen Maßnahmen gehörten die Exhumierung und Überführung der Leichname Adolfs und Albrechts nach Speyer sowie deren feierliche Beisetzung in der dortigen Königsgrablege am 29. (und 31.?) August, siehe dazu unten Regest Nr.275, die nach zähen Verhandlungen erfolgte Belehnung der Habsburger Friedrich und Leopold mit dem Herzogtum Österreich und den weiteren Lehen ihres Vaters und die Verpfändung der Markgrafschaft Mähren an diese am 17. September 1309 sowie die Ächtung der Königsmörder in einem auf Verlangen der Albrecht-Söhne angestrengten Prozeß am 18. September 1309 und der vereinbarte Heimfall von deren Lehen; siehe dazu die Regesten zum 17. und 18. September 1309. Durch den auf diese Weise erzielten Ausgleich verschaffte sich Heinrich den notwendigen Spielraum für den spätestens seit den Heilbronner Gesprächen (siehe oben Regest Nr.252) ins Auge gefaßten Erwerb Böhmens und für die Vorbereitung des Italienzugs zur Erlangung der Kaiserweihe. Diesen beiden Zielen diente auch mehrere Verpflichtungen der Habsburger im Gegenzug für ihre Belehnung: Für den Krieg gegen Friedrich den Freidigen in Thüringen sollten sie 200 Ritter zur Verfügung zu stellen; Herzog Friedrich sollte Heinrich gegen die Zahlung von 30 000 Mark Silbers bei der Gewinnung Böhmens unterstützen; außerdem sollte Leopold den König auf dessen Aufforderung für ein halbes Jahr mit hundert Berittenen und hundert Armbrustschützen nach Italien begleiten, siehe dazu die Urkunde der Herzöge Friedrich und Leopold von Österreich zum 17. September 1309: MGH Const. 4 I (1906) S.278ff. Nr.319. Th.
Bibliography:
Places
- Speyer
Persons
- Heinrich VII.
Regesta Imperii VI,4,1 RI VI,4,1 n. 260, in: Monasterium.net, URL </mom/RIVIivI/1309-08-22_1_0_6_4_1_302_260/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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