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Charter: Regesta Imperii V,1,1 RI V,1,1 n. 2175
Signature: RI V,1,1 n. 2175
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1236, ....
Friedrich II. klagt dem könige von Böhmen und den andern fürsten, dass der herzog von Oesterreich ihn so vielfach herausforderte, dass er das nicht ungestraft lassen könne, so sehr er aus freundschaft für dessen verstorbenen vater zur milde geneigt sei; dass, nachdem derselbe sich weigerte, auf dem hoftage zu Ravenna und zu Aglei vor ihm zu erscheinen, er sich nach dessen besitzung Portenau begeben (1232 mai), ihn dort liebevoll aufgenommen, ihm achttausend mark zur ausgleichung des streites wegen der aussteuer der seinem sohne vermählten schwester desselben versprochen und anderweitig beschenkt habe; dass derselbe, als er im vertrauen auf ihn kürzlich durch dessen land Steier nach Deutschland zog, sich nicht entblödete, zweitausend mark zum kriege gegen die könige von Böhmen und Ungarn zu fordern und auf die verweigerung erklärte, dem kaiser nicht mehr dienen zu wollen; dass derselbe dann sich weigerte, auf dem hoftage zu Mainz zu erscheinen, statt dessen den könig von Ungarn angriff und einen einfall desselben in das reich herbeiführte, dann viele reichsfürsten, den könig von Böhmen, den erzbischof von Salzburg, die bischöfe von (Bamberg), Passau, Regensburg und Freising, den herzog von Baiern und den markgrafen von Mähren durch einziehung ihrer rechte und einkünfte in Oesterreich und Steier schädigte, und sich in seinen ländern iede gewaltthat erlaubte; dass derselbe dann, nachdem er trotz zugesicherten geleits sich weigerte, auf den im vergangenen winter zu Augsburg gehaltenen hoftag zu erscheinen, und auf klage des erzbischofs von Salzburg und anderer nach Hagenau vorgeladen auch dort trotz trügerischer versprechungen nicht erschien, nun abgesehen von den früheren anschlägen bei der gefangennahme seines sohnes Heinrich mit den Mailändern und andern reichsfeinden in verbindung trat, sich gegen ihn an den Alten vom Berge wandte, den pabst gegen ihn einzunehmen suchte, ihm vom herzog von Russland gesandte geschenke auffing, burgen besetzte, welche der vogt von Regensburg dem reiche vermachte, seine mutter beraubte und vertrieb, und den mit seiner schwester vermählten markgrafen von Meissen gewaltsam zum verzichte auf deren aussteuer nöthigte; dass er nun so vielen klagen und beleidigungen gegenüber gegen denselben vorgehen werde, und das alles ihm (dem könige) und den andern fürsten mittheile, damit allen der sachverhalt klar werde. Inviti trahimur‒universis. Petr. de Vin. 3,5. Hanthaler Fasti Campil. 1,830. Boczeck Cod. Moraviae 2,225. Erben Reg. Boh. 1,358. Huill. 4,852. Steierm. Urkkb. 2,442. ‒ Wäre anzunehmen, dass dieses schreiben bestimmt war, an den vom hofe abwesenden könig von Böhmen und andere fürsten versandt zu werden, so würde es allerdings mit Huill. etwa in den mai zu setzen sein. Dann aber muss es auffallen, dass das schreiben nicht mit einer aufforderung, zu diesem zwecke einen hoftag zu besuchen oder gegen den herzog zu rüsten schliesst. Es fehlt weiter iedes sonstige zeugniss, dass der kaiser schon vor dem iuni zu entschiedenem vorgehen gegen den herzog entschlossen war; vergl. oben. Die ganze fassung des schreibens scheint mir darauf zu deuten, dass es eine auf dem Augsburger tage selbst entstandene, zu allgemeiner veröffentlichung bestimmte klagschrift oder rechtfertigungsschrift ist, für welche man die form eines schreibens zunächst an den mächtigsten der anwesenden fürsten wählte.
Verbesserungen und Zusätze:
*D'Achery Spicil. 3,601.
Verbesserungen und Zusätze (1983):
Überliefert auch in Hs. Vat. lat. 14204, 16rv (1. H. 14. Jh.). Schaller, in: Deutsches Archiv 19 (1963), 405 Nr. 55. Druck: MGH. Constit. II, 269 Nr. 201 -- Cod. dipl. Bohemiae 3,165 Nr. 131. Zur Kritik des Manifestes: F. Thiel, Kritische Untersuchungen über die im Manifest K. Friedrichs II. vom J. 1236 gegen Friedrich II. von Österreich vorgebrachte Anklagen. 1905. (Prager Studien aus d. Gebiete der Gesch.-Wissenschaft hg. von A. Bachmann. Heft XI.) -- Steinacker, in: MIÖG. 39 (1923), 92 ff. und Erg.-Bd. 11 (1929), 207 ff. -- Güterbock, in: Neues Archiv 49 (1930), 710 Nr. 298 -- Hampe, Deutsche Kaisergesch. 7. Aufl. (1937), 282 Anm. 3. -- K. Brunner, Zum Prozeß gegen Herzog Friedrich II. von 1236, in: MIÖG. 78 (1970), 260--73 (Danach richtiger Ansatz der Datierung: 1236 I. 6 -- VI. 27) -- F. Hausmann, Kaiser Friedrich II. in Österreich, in: Fleckenstein, Probleme um Friedrich II. S. 149 ff. Deutsche Übers.: Heinisch S. 303.
Source Regest: Regesta Imperii, hg. v. Deutsche Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii e.V. bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz: Friedrich II. – RI V,1,1 n. 2175, http://www.regesta-imperii.de/cei/005-001-001/sources/1236-00-00_1_0_5_1_1_3117_2175 (XML)
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    • Friedrich II.
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