Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 49, S. 365
Regesten des römischen Königs Friedrich IV. 1440-1452, Nr. 49, S. 365



Wir Fridrich etc. bekennen etc. da/, auf heutigen tag datum disz briefs vor dem edeln Conratn herren zu Wintperg des heiligen riclis erbcamrer als der an vnsrer
stat vnser kuniglich caraergericht besessen hat, vnser vnd des richs lieber getruer Hannss Frawnberger zum Hag zu Valkenvels clagt hat zu dem edeln Heinrichen
LXX Anhang. König Friedrich IV. 1444, September 18.
grauen zu Ortemberg, auch vnserm vnd des richs lie ben getruen, wie er seinen elichen hausfrawn Kunigund irs vaterlich erb den halben teil an ainein drittail des sloss Seldemburg innhab vnd vorhalte, bat im mit vrteil su erkennen, das derselb graf Heinrich im vnd seiner hawsfrawn solichen halbteil mit aller seiner zugebörd vnd mit bekerung der abgenomen nuez zu iren banden antwortn vnd abtreten solt behalten im die costen vnd schaden, die er vnd sein hawsfraw der sach halb gehebt hant vnd empfangn. Dawider antwurt derselb Heinrich graf zu Ortembcrg, es wer ein gemain Iandsrecht in dem lannd zu Bayern, das tochtern weder sloss lehen manschafft hofmarch noch gericht erben mögen, es sei dann das von demselbn geschlccht nyeman sie von manns namen vnd daz das also sey, getrue er furzubringen als recht ist, darumb als Virich Egger nach tod verlassen hat die vorgenant Knnigundn vnd ir swester auch ein enikcl «eins suns sun, so sey auf den das sloss Söldemburg nach landsrecht vnd nit auf die zwo tochtern erblich geual- len. Nu hab derselb Virich Egger solich gross schuld hinder im verlassen das den kinden dem cnikel vnd sei nem weib die zu swer waren zubeczalen, darumb Wein- mar Egger durch bete vnd fruntschafft sich solichs erbs vnd der schuld angenomen hab vnd darnach so hab er ein vberkomen vnd teyding mit Kunigunden vorgenant tnd ircr swester getan, das er ir iglicher zwaytausent guldein vngrisch für iren vaterlichn erbtail gebn solt( dieselben zwaytausent gülden het Hans Frawnberger als im sein weib verheyratwer für iren erbteil vndbeschidge- nomen vnd wer auch der beczalt, dabey zu uersteen wer, daz er vnpillich solich vordrung tue, darezn so sey das cnikel Virich Eggers seligen suns sun gestorben vnd des geschlächts von Eggern mansnammen sey nyemands iner gewesen den der vorgenant Wynmar Egger vnd Pe ter sein bruder vnd nach dem vorgemelten gemainem lanndsrechten in Beim, so sye das sloss Scldemburg von dem enikel auf Weymarn vnd Petern Eggern genauen. Aber Peter wolt sich des nit annemen von der grossen schulden wegn Virich Eggcrs. Als nu darnach Weymar Eggerauch sey gestorbn, so sey dasselb sloss aber geual- len an Petern Eggern vorgenant, von dem wann kein Egger mer mansnam gewesen ist, so hab sein weyb vnd von der sin sun das sloss Söldemburg ererbt, also das daby zu mereken were von erst ausz dem gemainen lannds rechten zu Bairn als obgemclt ist, darnach das Hanns Frawnberger für seins weybs väterlichen erbtail die zway tausent guidein eingenomen hat, das sein hawsfraw des sloss kein erb sey, sunder sein eelich hawsfraw vnd sein sun pesser recht darezn habn vnd das weder Hanns Frawn berger noch seinem weib kain ansprach darezu gebüre vnd getrawt er solt von solicber ir clag mit recht ledig gesprochen werden. Darauf Hanns Frawnbergerantwort, es wer nicht Iandsrecht in Nydern Payrn, da das sloss Scldemburg gelegen ist, das tochtern nit sloss vnd an
ders als vor stat erben sollen vnd benant in ettlicher sach, da ein fraw zu Bairn solich erbschafTt zuertailt wer, darezn so wer auch zu mereken, das daz nit ein gemain lanndsrecht were, dann als er mit graf Heinri chen vormaln viub die sach vor des hochgebornen Hein richs pfalczgranen by Ryn vnd herezogen in Beim vn- sers swagers vnd fursten hofgericht gerechtiget hellen, wer dann das ein gemain lanndsrecht gewesen, so wer im nit ein beweysnuss ertailt, sunder auf das gemain landtsrecht gesprochen worden ; dann als graf Heinrich mayntc Weymar Egger hett im zwaytausent guidein für seins weibs erbtail geben vnd er hett die dafür genomen etc. hett er vormals alles vor vnsers vorgenanten swa- gers vnd forsten hofgericht verantwurtet, das sein weib dozumal, als sy sieh des schuldvcrschrilien verezigen han nit ir verstentliche jar hett gehebt, wann sy wer ein kind nu von zwayen oder drien jarn vnd ir gerhaben hetten sich damit nit verschribn noch irn willn darezn gegebn, sy hett ouch die, die solich brief versigelt het ten viol) die sigel nit gebetten vnd als im dozumal hir- umb ein weysnuss erteilt wer vnd ettlich darüber zu zeu gen benennet, die im graf Heinrich versprechen wolt vnd als an demselbn hofgericht ertailt ward, daz die- selbn zeugen wol möchten ir zengnuss geben, so hett graff Heinrich von solicher vrteil gcappellirt vnd wer der appellacion nit nachkoincn, sunder die versawmpt. Darumb er getrawte, das er ein erwonnen erstanden recht hett, ouch so hetterdie zwaytausent guidein vngrisch von Weynmar Egger nit genomen für «eins weybs ve- tcrlichen erbteil, sunder für ir heyratgut vnd darumb so gclrawt er als vor, im solt erkennt werdn, das graf Heinrich von Ortemberg im vnd seinem weib den obge- meltn halbteil des drittails des sloss Säldemburg mit al ler zugehord vnd den abgenomen nuezen einantwort vnd des abtrett etc. Graf Heinrich redt dawider von des gemainen lanndsrechten wegen vnd nennet ettlich sach darin vf solich landtsecht zu Payrn ertailt war worden vnd erbot sich des zu weysen als vor, denn von der teyding vnd vberkomens wegn als Weynmar Eggersz erbs vnd seiner schulden vnderezogen vnd iglichem kind zwaytausent gülden für seinen beschid vnd erbtail ge ben hett etc. vnd Hanns Frawnberger meinte, das sein wybe dozumal das von Jugend nit getun mocht vnd onch die gerhaben iren willn darezn nit gebn hettn etc. liesz graf Heinrich ettlich teydingbrief Schuldbrief vnd quit- tungsbrief verlesen, darüber sich Erhart Satelboger vnd Weynmar Egger als gerhaben Kunigunden vorgenant vnd ir swester verbundn bekannten vnd veriahen von gelt schulden vnd anderer sachen wegen Vlrichn Egger seli gen antreffend vnd redt daby, wiewol Erhart Satelbo ger in dem verzichbrief als sich Kunigund vnd ir swe ster gegen Weynmarn Eggern verschribn vnd verezi gen hand nit geschribn stund, so hett man doch wol gehört, das er sich in allen andern Sachen desselbn
Anhang. König Friedrich IV. 1444, October l. LXXI
Virich Kckcrs kindc berurende als ein gerhab mit Weyn- niarn Egger seinem mitgerhabn verschriben hett. Dar- umb so wer wol zo uerstann, das auch solich Kunigund vnd ir swester vberkomen vnd verezeihung mit seinem gunst vnd willen Zugängen were, vnd üb nu das nit wer, so hett doch Hanns Frawnberger durch da/., das er die zwaytausent gülden für sein« weibs beschid vnd erb- tail genomen hett solich Verzeihung vnd vberkomen da mit verwilliget vnd beuestnet als das zu raernken wer wann hett er die zwaytausent gülden dafür nit wollen nemen, so hett er seins weibs erbtail geuordert, als er dann msiint er het ein erwonnen vnd erstannden recht getrawt er nit, wann er das doch vor zu recht auch gc- •eezt hett vnd wer ertailt, daz yetweder tail furbas in der nach furbringen vnd reden inöcht, was im bedeucht nntdurlTtig zu sein, vnd darumb so getrawt er als vor vnd er solt von Hans Frawnberger vnd seins weibs Ku- nigunden ansprach mit vrteil ledig gesprochn werden. Hans Frawnberger antwort hyrauf von des gemainen lanndsrechtn sins weibs ver/.ihung sins behalten rechten vnd der zwayertausent gülden wegen glich als vor vnd •aezten das zu baider seit zurecht. Also nach clag vnd antwurtt nach verhorung der briefe so von baidn tailn hirumb gewist wurden vnd nach allem irem fürbringen ward durch den merern tail der rechtsprecher ertailt, iiineht Hanns Frawnberger mit seinem ayd gesweren, das er vrab solich teding vnd verzihung sins wybs von irs naturlielin erbs vnd guts wegen als graf Heinrich von Ortembcrg wider in furbracht hat als vor stat nit gewist hab noch erindert wordn scy zu den zyten, do er die zwaytausent gülden eingenomen hat, so solt darnach beschehen das recht ist, mocht er des nit gesweren, so solt aber bescheen das recht were. Soliden aid swur Hanns Frawnberger als im ertailt ward, auf das redt
graf Heinrich von Ortembcrg vnd begert im Schub zu geben, solich weysnuss von des lanndsrechten wegen zu volfüren vnd damit vnderweysung wa wie vnd in welich wyse er die tun solt vnd saezt das zum rechten. Hanns Frawnberger reddt, sinddenmaln vnd er solichn aid als im ertailt were vollfuret hett, so sae/.t er zum rechten was nu fürbas beschehn solt das recht were als die vrtail innhielt. Also ward mit gemainder eintrechtielicher vr tail aber ertailt, das die vrtail vor vnsers vorgeuanten swagers vnd forsten hofgericht in diser sach ertailt by krell'tu besteen sol vnd wo der weisnuss nit genug be schehn ist, so sol Hans Frawnberger der noch genug tun vnd die volfüren in der zyt niass vnd wise als das dieselb vrteil auswiset vnd wer das er an der zeugen ai- nem oder mer geprechen hett, die er vor im rechten genennet hat, so mag er ander an der stat, die darezu gut sind nach der vrteil auswisung stellen vnd ir gezeug- nusi geprauchen vnd sol das tun vor ins oder dem, dem wir das an vnserr stat beuelhcn werden. Hieby sind ge wesen die ersamen strengen vnd vesten vnser vnd des riehs andechtigen vnd getruen Julians Kantsch, Johans Tur, Peter Knorr, Grcgorius Haymburg, Harttung von Cappel baider rechten doctorcs vnd gelerten, Wilhelm Frawnberger, Wilhelm vom Wolfstein, Dietrich Stanf- fer, Viertein Truchsess vom Bomersfeldn, Rudiger Er- lingshouer, Conrat von Freyberg, Martin vonEyb, Hanns Lidwacher, Heinrich Aufsass vnd Hanns Closner.
Mit vrkunil disz briefs versigclt mit viiscrm kuuig liehen anhangunden insigl.
Gebn zu Nüremberg an freytag vor sand Matheus- tag anno domini etc. xliiij vnd vnsers riehs im funftnjare.
Conrado de Wimperg referente.
Regesten des römischen Königs Friedrich IV, ed. Chmel, 1838 (Google data) 49, in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/RegestenFriedrichIV/7b556df9-355f-46e8-b048-4974340aed5f/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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