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Charter: Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg (1530), ed. Förstemann, 1833 (Google data) 113
Signature: 113

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Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530, Nr. 113, S. 301

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    Aus dem Originale im gemeinschaftlichen Archive zu Weimar ließ. L. ?<,!. 3?. Nr. 2. Blatt 134. (unten ist das Blatt mit der Zahl 68. gezeichnet). Aeußere Aufschrift: „Bonn wegen des tan« geboths nit predigen zulassen. Augspurg 1530. — V. Ein Beden ken das kay: Gepott der Predigt halben belangenndt, wie sich hierin zuuerhalten. HatN.wN' 134." — Auch bei Müller S. 546. und bei Walch XVI., 888. Del Verf. dieses Bedenkens ist nach dem Ductus der Handschrift keiner der Sachsischen Theologen. Wahrscheinlich ist es von Johann Brenz gestellt, welcher nach der Angabe zu dem unter Kr. 293. folgenden Bedenken Melanchthon's ebenfalls seine Mei nung über diese Frage abgab. In den Markgraf!. Brandenburgischen Acten ist nun aber Brenz's Bedenken nicht mehr vorhanden, und darum zweifeln wir nicht, daß es uns in dieser jetzt in den Weimar- schen Acten befindlichen Handschrift aufbewahrt scy.

    282 Iun.

    <vb das predigen vf R. ^U«. begehren mit gutem gewißcn eingestellt werden könne? *)

    Auff kl. M< beger. das die Churfürsten vn fürsten Ir gwonlich predig abstellen sollen. Ist bedacht, das mit der predig (die angestellte antwort N M'. zugeben, werde dise nacht oder morgens übergeben) nichts bester weniger fürzufaren sey. Von wegen das t. M! sollichs zu vnderlassen noch mit ernst nit gebot- ten, Sonder allein begert. Nun Ist es Churfürsten vn fürsten erlaubt, das Ire gnaden offt mit guten fugen ein mittel mcssig beger. will geschweige« ein vnbillich zumuten, abzuschlagen. Vn Ist auß vielen umstenden zu vermuten, das t5 M! beger mehr ein schreckwort. dan ein beharlich fürnemen sey, dardurch man sich vndersteet zu versuchen, ob der nagell In der wand wackeln wollt, vn man ein Hasen auß der Hecken schrecken möcht, auff das ob man sich Im ansang eins kleinen begebe, der Widerpart zuuersicht vn weg gemacht wurde, weiter einzubrechen. Wo nun Ir fürncmen Im ansang nit erstreckt, wurdt In das Hertz der Massen entpfal- len. das sie Iren trutz fürthin auch woll anstehen lassen werden.

    Zum andern, das samvt der predig ein offenlich Christlich gebett. darInn man für alle Stend des Reichs netz auff dem Reichstag versamlet, bittet, gefürct wirbt, vn dasselb yetz am aller nötigsten Ist.

    So aber die tirch, darIn vor gepredigt, zugeschlossen wer, Ist bedacht, das dieselb mit gewallt nit auffgestossen werd. Dweill die kurfürstcn vn fürsten alhie zu Augspurg kein Oberteil über die tirchen haben. Sonder das vnser gnedigster vn gnedig Herrn wider zu Irer Herberg ziehen vn alda Irer gl. hoffgesindt an ge« legenem ort In der Herberg das wort gottis fürtragen lassen, das, gleich wie ein haußvattcr sein Haußgesind selbs zu vnderweysen oder vnderwisen zu werden zu verschaffen, also ein Christen«- cher fürst sein hoffgesindt zur forcht gottis durch das gehör der Christenlichcn predigt zu fürdern schuldig Ist.

    *) Diese Aufschrift ist von einer andern Hand dazu geschrieben worden.

    Iun. 283

    So aber k. M'. nit bey dem vorgerürten beger bleiben, Sonder die predigt In der Herberg mit ernstlichem Mandat ab, schaffen wurdt, In dtsem fall Ist der bedacht auffgeschlagen wor den, biß sich die fach In der thatt zutregt. Dweill vor dem Hainen nit zu fischen Ist, vn gmeinlich die gegenwürtig handlun« gen den radt durch wunderliche anschickung gottis mit sich auff dem rücken tragen.

     
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