Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530, Nr. 71, S. 182
5> 62. (4- May, ^
Der Kurfürst Johann von Sachsen an den Grafen Heinrich von Nassau. ,
Aus dem Concepte des Canzlers Brück im gemeinschaftlichen Archive zu Weimar Neg. L. r«>. 37. Nr. 3. Blatt 12. und 13. — Dieser Brief ist die Antwort auf das Schreiben des Grafen Heinrich v. Nassau, vonwetchemMclanchthon am 4. May an Luther schreibt: »l^oine« Ilenlic»« dl2,«»ei>«i« 5«!p«!t ütei-»« plen»« lium»nil«li5 «l <>ss,<:i! Z<j no«lrun> ?nncipem, lmi-tziiles, ut niÄlup« ven>2t »6 convenNiiNl« S. ^l «I» n l l, o n i« e^>z>. lih. I. p. 5.
Christus. ^>ochgeborner lieber oheim, e. l. schreiben, am datum zuBri- xen am ersten tag map, haben wir vff den dritten tag desselbigen monats zu Ausburgt empfangen, vnd wiewol nit an ^), das wir vnser negstes schreiben an die hoch vnd wolgeborne grasen vn- ser lieben oheim, radt vnd getreuen Wilhelmen von Nas sau», e. l. brudern, vnd Neuenar **) zu vberschreiben be- folen, Nachdem wir vns versehen hctten, sy wurden nhu meher bey e. l. vnd an keyer Mt, meyns allergnedigsten Herrn, hoff an- komm gewest sein, Dieweil wir aber ') vorstehen, das der vnser') In dem vberschreiben» villeicht aus ernste geirret vnd e. l. gleich woll vnser schreiben Im pesten verlasen, Szo vorneh men wir solchs von e. l. zusambt irer angezeigten wolmeynung vnd bedencken ganz fteuntlich, vnd wollen e. l. nit bergen, wie wir vn-
") Dieses Schreiben ist offenbar mit dem folgenden gleichzeitig ab geschickt worden, also auch am 4. May geschrieben.
") Das hier erwähnte Schreiben, welches wahrscheinlich zu Ce dur g am 21. April erlassen wurde (vergl. den folgenden Brief), scheint verloren gegangen zu seyn.
1) d. i. ohne.
2) Hierauf hieß es zuerst: „aus e. l. schreiben", diese Worte sind
aber durchstrichen. Z) Zuerst war statt: „der vnser" geschrieben: »vnser secretar". Durch ihn war also der Brief des Kurfürsten falsch adressirt worden.
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fern» Freunde von Costantz hierbei) auch wider geschrieben ha- ben, das vns von teyr Mt vngeferlich des andern tays darnach, als wir die negsten schriffte an Irer Mt hoff gefertiget, bey ey- nem irer Mt regimentsbothen zu Coburgt noch ein schreiben des angesetzten reichstags halben zukommen ist, darinnen ir Mt an vns begert haben, wo wir noch nit vffm weg weren, das wir vns furderlich erheben vnd achten wollen, damit wir ausgangs des negst «erschienen april monats zu Ausburgt neben andern churfursten, surften vnd stenden auch einkoinen mochten. Doruff wir vns doselbst an verzihen, keyer Mt zu gehorchen, erhoben vnd vnser reyse dermasen genommen, das wir durch Verleihung des almechtigen vss denn andern tag disses monats noch zu Aus burgt ankommen sein. Vnd wiewol wir vor dissem e. l. vnd des vnserm ersten« schreiben alhie zu Ausburgt von teyer Mt vngeferlicher ankunfft, dergleichen anderer churfursten vnd surften wenig gewisses beshels haben erfaren tonnen, Dieweil wir aber vormerken, das ire teye Mt nhu mehcr bis Ienn Insbruck vorruckt sein werden, Szo haben wir solche irer M7 gluckselige ankunft In das reich mit sonderlichen vnterthenigen Freuden vcr< noinen, vnd verhoffen, goth werde irer Mt femer mit gesundt- heit anher Ieen Ausburgt vcrhelffen, aldo wir auch auff irer Mt, als derselbigen vnd des reichs gehorßamer vnd williger chur- surft. In Vnthertenigheit warten wollen. Vnd das wir in Vnserm negsten schreiben, an e. l. brudern vnd graff Wilhelmen von Neunar freuntlich vnd gnebiglich gegeben, e. l. von vnsert we< gen zugrussen vnd denselbigen vuscr freuntliche dienst anzuzeigen, Ist von vns ganz freuntlich gemeynct. wo wir vns auch vorse hen« , das sie an teyr Mt hoff noch nit wurden anlocken sein, hetten wir nit vmbgehen mugcn, e. l. selbst mit voriger schrifft teyer Mt antunfft halben zu beladen, der wir doch sunst von wegen irer obligenden gescheffte, ßouil muglich, ganz geneigt zu, uorschonen. vnd ist an e. l. vnser freuntlich bit, Dieweil wir vns gänzlich vorsehen wollen, obgemelte e. l. bruder graff Wilhelm sambt dem von Neuenar worden nhu bey e. l. vndamkey« serlichen hoff einkomen sein, e. l. wollen in vnser fachen, donnn sy
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164 May.
e. l. freuntlichen radt, bedenken und furdcrung suchen werden, freuntlich vnd vnbeswert, als wir nie zweifel tragen, lassen befo, len sein. Das wollen wir vmb e. l. zu aller freuntlichen wilfa- rung widerumb geneigt sein zuuerdienen. Da'i.
An graffcn Heinrichen von Nassaw.
Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg (1530), ed. Förstemann, 1833 (Google data) 71, in: Monasterium.net, URL </mom/ReichstagAugsburg/f335957d-d5f7-40bb-8468-95bbb2b8e47e/charter>, accessed at 2024-12-04+01:00
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