Codex Diplomaticus Rheno - Mosellanus - Urkunden Sammlung zur Geschichte der Rhein und Mosellande, der Nahe und Ahrgegend und des Hunsrück, des Meinfeldes und der Eifel - III. Theil Urkunden bis 18. Jahrhundert II, № 590, , S. 858
Wir Cune von Götz Gnaden Ertzbisschoff zu Trier
Wir Friederich von Götz Gnaden Ertzbisschoff
der heiiger Kirchen zu Colne .... Wir Adolff von Götz Gnaden Erizbusschoff zu Mentze .... Wir Ruprecht der elter von Götz Gnaden Ffaltzgraue by Rine Hertzoge in
Beyern Kurfürsten des heiigen roemscheu Ryclis,
vnd wir Piuprecht der juirger Pfaltzgraue by Rine Hertzoge in Beyern, dun kunt allen Luden vnd bekennen \Seiich an disem Brieue, wie wol Gunst Trivvve vnd FrunischaŒ vnder vns ist vnd von Rechte syn sal, als daz billiche ist, so han wir vns doch vmb mancher!tande Sachen, die vuse Bescheidenheide redelich vnd mugelich dartzu bewegen!, Gode zufurentz zu Lobe, dem allerdurchluchtigstem Für sten vnserm gnedigen Heren Hern Wenizeslawe roem- schen Kuninge zu allen Zeiten Merer des Rychs vnd Ku- ninge zu Beheim, vnd dem heiigen roemschen Rychc zu Sterkunge vnd zu Eren, vnd vmb gemeyne Beste vnd Gut, vnd \ osen Landen Luden vnd Vndersessen zu Nutze vnd zu Vrber, nu mit sunderlicher Fruntschafft vnd Heymeh- cheide zusammen vereyniget vnd verbunden, vnd vereini gen vnd verbinden vns zusammen mit Craffte diz Brieffs sess gantze Jare na data diz Briefs neest volgende mit
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Vurwerlen, Globden vnd Vnderscheiden, als herna ge schrieben volget. In dem ersten sal vnser eyn dem andern mit gantzen Truwen meynen, vnd yglicher von vus des andern Ere vnd Beste werben, vnd vort keren, wo er kan vnd mag, vnd vnser eyner sal wider den andern dise ver ges. ¡Zyt nyt dun noch des andern Vyend werden, noch auch lazen geschien von den sinen, noch von sinen Vnder- sessen, noch vz sinen Slossen vnd Lande, der er itzunt geweidig ist, oder hernamails geweidig werden muchte. Auch sullent vnser yclichs Lude vnd Vndersessen geist liche vnd vverentliche in der andern Hern von vns Landen vnd Slossen mit Libe vnd mit Gude komen vnd foren vnd dadurch wandelen, vnd da sy n vnd bhben zu W asser vnd zu Lande, уте Sachen vnd Kauffmanscheffte da zu hanl haben vnd zu driben, friedeliche gerastet vnd gerowet
glicli den Luden die in den Landen gesessen weren
Vort so sullen vnd wollen wir vmb gemeynen Nutzes vnd Frieden willen der Straessen vnd der Lude geistliche vnd werencliche vnd aller vnschedelicher Lude, vnser yglicher sine Straessen durch syn Lant vnd Gebiede zu Wasser vnd zu Lande schüren vnd schirmen, vnd dartzu sal vgli- cher von vns dem andern auch truwelich helfen, ob iz Noyt geburet, mit sulcher Hülfen als herna geschrieben steet. Mer weres Sache daz eynich Angriff oder Name uff eyochs von vns Herren Straessen iz were zu Wasser oder zu Lande reuffliche vnd ane redelichen Vzdrag geschege vnd die Name vnd Raub in eynchs andern Herren von vns Lant Sloss oder Gebiede quemen, oder gedriebeu wurden, vnd dem nageuolget wurde, so sal der Here van vns oder sine Amptlude in des Lant der Raub queme, die Name vnd den Raub beschuden, vnd vort dartzu dun,
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gl y cher "wise, als ob iz in syn selbes Lande vnd vff siner Straessen were geschien. Vort ob y man, er were, wer er were, eyncben von vns Hern vorg. uberbuwen uberriden oder beiigen wulde mit Gewalt, daz sal yclicher von vns dem andern geiruweliche helfen weren glich ob iz yn sel ber angienge, doch in sulcher Fugen, daz der Here von vns, der dem allernest gesessen were, dem der Hülfen Noyt were, y me zusiunt, als y me daz verboedt wirt zu helfen komen sal mit der Macht daz zu weren vnd zu Ite ren vff sine Verlust vnd vff des Hern Rost dem das Hülfe geschege, als er in des Lant komet. Mer die andern von vns sulleut yme zu helfe komen alsbalde als sie des ermanet vnd ersoecht werdent, so sie aller fuelligste mugent, also daz iz yn eei liehe vnd dem andern behulflich sy na Gele genheid der Sachen, auch vff yre selbes Verlust vnd vff Kost des yhenen dem die Helfe gescliiet als sie in syn
Lant komenl (i) Queme auch vnser eyneber
von Sachen wegen diser Eynungen mit ymanne zu Kriege dartzu sal vnser yglicher dem andern von vns Hern der also zu Kriege komen were, zu helfen senden funffe vnd tzwentzig Manne reysiger Lude mit Glenen wol ertzuget in den neesten vierlzeen Dagen neest dama so vns eyneber des von dem andern, der also zu Kriege komen were, er- maent were, ane Vertzog vnd Geuerde, vnd welcher vnder vns des oder der andern Hern Hülfen bedaiff, also zu eyme degelichem Kriege, der sal denselben Dienern, so sie in syn Sloss yme zu helfen komeii sint, Kost geben ane Geuerde
(i) ©if folgcnben îirhîcl betreffen bte @4)uibforberungen gegtn etnanber, unb ber gegtnfeitigen Untertanen, fo rete bit 6nt» fd)eibungen etro¿l>lter o tríente in Süllen einiger �?�?iiityb íigfíitfn unter ben tier ihirfur|ïen ffIbfr.
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vnd "waz die Geuangencn viengon oder Brandecheteunge dedeii, die sullen dem Hern b'ihen, des der Krieg were, vnd by dem sie Hgent, ya z ;ie auch ¡<ndern Haben gewin- nenl daz in die Bule gehoirle, daz sal tuan buten nach des Landes Gewonhcil. Auch ist geredt "wo vnsre F runde scmentliche oder vnser eyn Teyl initeynander vff dem \elde weren zu eyme Besesse oder mit eyme Zöge, ne nien die Fioinen an Geuangenen, die sal man glych leylen nach Marlzulen reysiger gewapender Luden, die an dem Geschellte gebest weren, vnd reysige Habe, vnd daz in die Bute gehöret nach Gewonheid d«s Landes. Weres auch daz eynich Heubtman geuangen wurde, vnd alle Verdingnisse, die sullcnt des alleyne sin de n der Krieg dan angeet, vnd der des eyn Heubtman ist, also daz wir Hern alle, mit glicher Vrueden von allen reysigen Geuan genen, iz sy Heubtman oder andern, bewart vnd besorget werden. Geuiele iz auch daz eynich Sloss von vns oder von den vnseni in Sachen vndZiden diz vorges. Verbundes gewonnen wurde, were iz dan, daz das Sloss eynchs von vns Hern eygen oder Lehen were, so sal iz dem volgen vnd bliben, abo doch daz er daz Sloss uz siner Hand dem yhene dem daz abegewonnen were, nyt widergeben, noch yn darufT lazen sal, iz ensy mit vnser aller genieynen Wis sen, vnd Willen. Were aber daz daz Sloss vnser keyns eygen noch Lehen were, so sullen wir Herren vorgenant daz semeniliche halden, oder gemeynliche brechen mit gemeyner Kost. Were iz auch, daz wir satnenlJiche oder sunderliche von der vorgen. Eynunge wegen mit ymanne zu Vyentschaffte quemen, so sal sich vnser eyncher bussen den andern nyt frieden, vurwerten, oder soenen ane Ge- uerde, vnd sullen auch vnser eyn dem andern beholfen
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syn ale vorgeschrieben steet na Vzgange diser Eynunge biz daz der Krieg der in der Eynungen erhaben were gentz- lich gerichtet wirt ane Geuerde. Auch soll vnser eyn dem andern von diser Eynunge wegen geen Beyern, geen Hes sen, geen Saessen, geen Duringen, noch geen Westfalen
jiyt schuldig syn zu helfen, er endoe a dan gerne (a)
Dise vorges. Eynunge vnd Verbuntnisse han wir Hern vorg. yglicher von vns dem andern in guden Truwen globt vnd globen ubermitz disen Briff in allen yren Punten stede veste vnd vnuerbruchliche zu halden sunder alle Ar- gelist vnd Geuerde. Vnd des zu Vrkunde vnd Stedicheid hait yglicher von vns syn Ingesigel an disen Brieff dun henken. Der gegeben ist na Cristus Geburte druytzeen- hundert eyn vnd echtzig Jare vff sente Johans Baptisten Abend als er geboren wart.
Codex Diplomaticus Rheno - Mosellanus II, ed. Günther, 1823 (Google data) № 590, , in: Monasterium.net, URL </mom/RhenoMosellanusII/9b35efd0-f59e-4167-a308-c0a2e71e9c64/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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