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Charter: Hans der Grausame von Sagan/ Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, ed. Stenzel, 1850 (Google data)  54
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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 54, S. 172
 

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Herzog Hans der Grausame von Sagan im Jahre 1488 und Hans Schweinichens Leben Herzog Heinrich XI. von Liegnitz, Nr. 54, S. 172

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    Cap. «1.

    F. G. Hertzog Hennerich werden zu Crackaw kranck, und sterben

    gantz plötzlich.

    Wie nu gemelte Tractation wegen des Ertzhertzogen am hefftigsten getrieben, auch fast zu Ende gebracht, und I. F. G. gute Hoffnung gehabt, dass I. F. G. Sachen ingleichen mit in gutte Richtigkeit gebracht werden solten. Ingleichen haben I. F. G. auch albereit grosse starcke Vertröstung gehabt, dass sie eines reichen Fürsten aus Litthauen Schwester zu heurahten bekommen würden, inmassen denn der König dabey grosse Beförderung verheischen gehabt. Unterdessen wie I. F. G. von des Königes Dienst in ihr Losament kommen, so werden sie kranck, und mit einem plötz lichen harten hitzigen Fieber überfallen, und werden auch bald so matt, dass I. F. G. länger Lebens Zweiffel vorfället. Wie solches der König vernimmbt, schicken I. M. Dero Medicum I. F. G. zu, und lassen möglichen Fleiss bey I. F. G. anwenden, und allerhand Artzney so dienstlich praepariren. Es hat sich aber mehr zur Kranckheit und Stärckung derselben, denn Besserung angelassen. Am dritten Tage haben I. F. G. abermal so eine starcke grosse ungewöhnliche Hitze überkommen, die gar nicht zu dempffen und zu löschen gewesen, Derowegen so begehren I. F. G. eine frische Milch, sich damit zu kühlen. So bald I. F. G. dieselbige getruncken, sein I. F. G. mehr schwächer worden, und also 2. Stunden hernach in wahrer Anruftung zu Gott, und

    1) Das ist richtig. S. den kaiserlichen Befehl vom 29. Januar bei Thebesius S. 239.

    2) Dass schon fast einen Monat vor der Pitschener Schlacht Sigismund III. in Krakau zum Könige gekrönt worden, ist bereits oben S. 155. Anmerk. erwähnt.

    Cap. 60. Pietschner Schtacht. Cap. 61. Herzog Heinrich stirbt. 159

    1588.

    sich selber des bittern Leidens und Sterbens Jesu Christi getröstet (weil I. F. G. keinen evangelischen Prediger haben können) mit guter Bescheidenheit und Bedacht ohn alles Ungeberde den 3. Martij Anno 1588. zu Crackaw seeliglich eingeschlaffen, und ver- з/шга. schieden. Man hat gewiss davor gehalten, dass I. F. G. ein Gifft sey beygebracht worden, wie denn alle Anzeigungen solches gegeben.

    Über solchem Hertzog Hennerichs tödtlichen Abgang wird der König selbst mittleidig betrübet, und schreiben solchen Todt Hertzog Friedrichen mit sonderlich traurigem Gemüte bald selbsten zu, begehren beyneben die Fürstliche Leiche ins Landt abzuholen. Dies haben I. F. G. von dem Könige in Polen zu höchstem gebührlichen Danck angenommen und I. F. G. wolten der Sachen ferner nachdencken. Wegen solches todtlichen Abgangs Hertzog Hennerichs haben sich viel Leute mehr er freuet denn betrübet, und ist mancher hiemit auss seinem Kummer und Furcht kommen und erlöset worden.

    F. G. Hertzog Friedrich die haben im gantzen Lande auff einen gewissen Tag die Aussleutung Hertzog Hennerichs zu thun verordnet und anbefohlen. Die fürstl. verwayseten zwey Fräulein sein hierdurch in den höchsten Jammer, Hertze- leid und Kümmernüss gesetzet worden, weil sie starcke Hoffnung gehabt, dass I. F. G. gnediger Herr Vater wider zu Gnaden, Land und Leuten kommen würde, damit sie Hülffe, Trost und Freude haben möchten. Nu aber ist alle ihre Hoffnung gefallen, darumb sie billich zu trauren haben.

    Fürstl. Gnaden Hertzog Friedrich waren wol endlicher Meinung, derselben verstorbenen seeligen Herrn Bruder, Hertzog Hennerichen, von Crackaw ab holen zu lassen, und zur Lignitz fürstlich zur Erden zu bestatten. Inmassen denn I. F. G. Hertzog Friederich albereit mit Hertzog Hennerichs gewesenen Hoffe meister sich zur Absendung neben aller Nothdurfft zu gebrauchen unterredet haben, welcher denn solches auff sich zu verrichten willig nahm, und war also stündlich der Abfertigung gewärtig.

    Wie aber bey I. F. G. Hertzog Hennerichs Leben I. F. G. viel gram waren, also bewiesen sie es auch nach I. F. G. Tode. Denn sie es zum höchsten wiederriehten, dass I. F. G. Hertzog Friedrich Derselben Herrn Bruder nicht abholen solten lassen, ßondern zuvor an I. K. M. bringen, und Dero gnädigsten Willen vernehmen, fürchteten sich also noch vor dem todten Herren, und konten die Furcht, so Hertzog Hennerich bey seinem Leben ihnen eingejaget, noch nicht vergessen.

    Wie dies F. G. Hertzog Friedrich an die Röm. K. Maytt. gehorsamst gelangen läst, und sich bey I. M. gnädigsten Bescheides erholet, wie es mit Hertzog Hennerichs Abholung von Crackaw solte gehalten werden, so erklären sich I. K. Maytt. darauff, dass die Fürstl. Leiche aus Polen in keine Wege nach Schlesien abgeführet und geholet werden solte. Denn Hertzog Hennerich wären zuwider Derselbigen fürstl. Angloben nach, I. Kays. Maytt. zum Despect aus der Custodia gezogen, und sich zu I. K. M. Feinden geschlagen, welches von keinem Schlesischen Fürsten zuvor nie mals beschenen. So wenig nu I. F. G. bey ihrem Leben in Schlesien wider ge lassen wären worden, noch weniger solten I. F. G. todt rein geführet werden.

    Derowegen so wolten I. Kays. M. Hertzog Friedrichen ernstlich geschafft

    160 "• Schweinichens Heinrich XI.

    1388. haben, mit der Abfuhr der Fürstl. Leiche gantz zur Ruhe stehen, und nichts dabey zu thun. 1)

    Darauff schreiben I. F. G. Hertzog Friedrich an Hertzog Hennerichs Diener, welche sich noch alda zu Crackaw bey der Fürstlichen Leiche auffhielten, dass ihr gewesener Herr von Crackaw nach Lignitz zum Begräbnüss auss wichtigen Ur sachen nicht abgeholet werden würde. Derowegen so solten sie beym Könige umb Förderung ansuchen, dass I. F. G. zu Crackaw begraben werden möchten.2)

     
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