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Charter: Das Büsserinnenhaus St. Hieronymus in Wien 3.37
Signature: 3.37
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1410
1410 ist der Grundbestand einer Sammelhandschrift datiert, die als „Handbuch eines Kaplans in St. Hieronymus“ angesprochen werden kann.
Source Regest: Roland: Das Büsserinnenhaus St. Hieronymus in Wien
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Der Codex enthält als Haupttext eine deutsche Übersetzung der Briefe zum Lob des hl. Hieronymus, die Johann von Neumarkt verfasst hat (foll. 1r-134v; vgl. Schriften Johanns von Neumarkt, hg. von Joseph Klapper, 2: Hieronymus. Berlin 1932 (Edition) und VL2 4 (1983), Sp. 686-695 (Werner Höver), bes. Sp. 688 f. Am Ende dieses Textes fügt der Schreiber mit roter Tinte ein Kolophon an: In den eren des almechtigen Gotes und seiner seligen muter mit allen Gotes heyligen und czw getrewem dinst dem erwir//digen sant Jeronimo. / Dicz buch ist volbracht do man czalt nach Cristi gepurt vierczehen hundert jar dar nach in dem czehenden jar des nagsten freitag vor der czehentawsent rittertag. / Der do hat besessen den obristen tron der geb dem schreyber sein lon. Amen (fol. 134rv).
Dem Textbeginn gegenüber, also auf dem Spiegelblatt des Vorderdeckels, wurde ein Einblattdruck mit dem hl. Hieronymus angebracht (zu diesem siehe oben, Abschnitt 3/4). Das Spiegelblatt des Hinterdeckels des Codex wurde mit einem zugehörigen Holzschnitt, der die hl. Familie darstellt, hervorgehoben; die frontal sitzende Madonna stillt ihr Kind, seitlich bereitet Josef eine Mahlzeit zu.
Dieser Familienidylle sind Fürbitten gegenübergestellt, die ganz spezifisch auf die Lebensrealität der Frauen in St. Hieronymus eingehen. Besonders charakteristisch ist die vierte Bitte: Umb alle swaenger krysten frawen, daz in Got der almechtig Her helff von yerer sbar und geb in ein lieppleichen anplik an yerer frucht. Alle Fürbitten und auch andere Teile aus diesem Codex abgedruckt in: Roland, Inhaltsverzeichnis (2013).
Fol. 174r ist eine kurze Nekologliste eingetragen: Pro defunctis / Her Niclasn ewer prediger / Gilig Pognar / Paul Messersmid / Margarettn ... des Niclas Schparer hausfrau / N. Pauchaittn sneider / Jacob Pintter / Jorig Babar [Bauer?] / Peter Urbawar / Hans Taiblar / Prybiczer der Strütczlin man gewesen. Der Kaplan und die anderen Personen sind in keiner anderen Quelle belegt. Eine gewisse Ausnahme stellt Jakob Pinter (Fassbinder) dar. Dieser Name kommt in zeitgenössischen Quellen mehrfach vor, offenbar handelt es sich jedoch um mehrere Namenträger; im Detail siehe unten, Abschnitt 4/1 und Roland, Inhaltsverzeichnis (2013), S. 166, 174. Wann die Liste eingetragen wurde, ist unsicher (um 1410 oder erst Mitte 15. Jh.). Dass man sich in St. Hieronymus Aufzeichnungen zur Stiftermemoria gemacht haben muss, legen der 1407 erwähnte Totenzettel (siehe oben) und das 1450 erwähnte Totenbuch (siehe unten) nahe.
Bibliography
  • Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2800
  • MeSch V (2012), Bd. 1, S. 141-146 und Fig. 14-17, sowie Bd. 2, Farbabb. 22 und Abb. 180-182 (Martin Roland); Martin Roland, Ein rätselhaftes „Inhaltsverzeichnis“, das Büsserinnenhaus St. Hieronymus in Wien und der frühe Einblattholzschnitt, in: Grundlagen. Forschungen, Editionen und Materialien zur deutschen Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Hg. von R. Bentzinger, U.-D. Oppitz, J. Wolf (Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Beiheft 18). Stuttgart 2013, S. 161-179
 
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