Charter: Schweizerisches Urkundenregister, ed. Hidber, 1863 (Google data) 981
Signature: 981
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947. 908. Febr. 5. Gossau. — Bernolt überträgt an das Kloster St. Gallen seinen
erworbenen, sowie den von seinem Schwiegervater Wurm- har zu Eigen erhaltenen Besitz zu
Eppilinwilare mit Ausnahme eines Jucharts Acker- und eines Juchnrts Wiesland; als Zins
gibt er jährlich zwei Hähne (pullos gallinatios). Wird seine Gattin, welche er vom Kloster
St. Gallen als Ersatz für diese Uebertragung er halten hat, während seines Lebens von der
Härte der Leibeigen schaft befreit (servilisexactiorelaxetur), so bekömmt sie, falls sie
ihn überlebt, den übertragenen Besitz auf Lebenszeit zum Niess- brauch gegen Zins von
einem Malter Hafer. Wird sie jedoch während seines Lebens zur Leibeigen-Arbeit angehalten
(servile m 908 - 909. opus agere compellatur), so hat er die Befugniss, ohne Rück sicht
auf eine Person über sein Erbe zu verfügen. Nach beider Tod fällt sein Besitz, wenn
nemlich seiner Gattin die Freiheit gewährt worden ist, an das Kloster St. Gallen. St.
Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 422. Neugart 1, 544. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2,
355. 948 908. Juli 18. (Die lun. XV. Aug. anno XX regnante domno nostro Ruodolfo rege). —
König Ruodulf (I) von Burgund hielt in Corsier (sus Lu try) Gerichtstag, und da Bischof
Boso daselbst erschien und die Nutzniessung eines Waldes (Donmartin) im Gau Lausanne
beansprucht, sandte der König seine Boten zur Untersuchung nach Lutry, wobei Bischof Boso
in Gegenwart der Jäger, Förster und übrigen Dienstleute (ministeriales) darzuthun suchte,
dass er die Nutzniessung des Waldes von der Quelle des Flusses Morens (Maurone) bis nach
Vennas (Ovens) habe; was auch die Jäger und Förster, alte und junge, anerkannten. Neulich
kam nun Bi schof Boso zum zweiten Male nach Corsier vor den König und bat um ein
gesetzliches Urtheil. Der König gewährte die Bitte, ordnete ein Gottesurtheil an, und
berief seinen Jäger Emico, der die fruhere Untersuchung gepflogen hatte zur
Berichterstattung. Hierauf begab sich Emico mit Andern nach Donmartin; sie um gingen den
Wald und stiessen den Leibeigenen Arulf an ein gluhendes Eisen. Am dritten Tage
entsiegelten die Förster (silva- tores) Arulfs Hand. Sie war unverletzt; daher wurde
erkannt, es haben der Bischof Boso von Lausanne, dessen Nachfolger, seine Kanoniker und
Leibeigenen (servi sanete Marie) das Recht, in jenem Walde zu Kirchen und Wohnungen
(mansiones) Holz zu schlagen und ihre Schweine zu mästen. Saturnius, der Priester und
Kanzler, schrieb diess Gottesurtheil an obigem Tage. Bern, Stadtbibliothek (Cartular.
Lausann. p. 37a). — Zapf, Mon. aneed. 37. Mem. et doc. de la Suisse rom. 6, 169. Mone,
Zeitschrift 13, 177. Source Regest:
Schweizerisches Urkundenregister, Nr. 981, S. 257
Schweizerisches Urkundenregister, Nr. 981, S. 257
Current repository:
Schweizerisches Urkundenregister, Nr. 981, S. 257
Schweizerisches Urkundenregister, Nr. 981, S. 257
Schweizerisches Urkundenregister, ed. Hidber, 1863 (Google data) 981, in: Monasterium.net, URL </mom/SchweizerischesUrkundenregister/a293b75a-52a2-4922-a3f7-1a6adc10f1eb/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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