Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 369. 1464. 17. u. 21. März. , S. 336
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 369. 1464. 17. u. 21. März. , S. 336
No. 369. 1464. 17. u. 21. März.
Noch deme wir hantvvercks meister der fleischauwer von des ganczen hant- wercks wegen allirmeniglich vormals vor den ersamen vnd weißen hern des vorigen rats geweßt syn vnd ouch nehist vergangen muntlich vnd personlich gereth vnd gebetin habin etliche uwer weißheit, sich vns zu besorgen yn sulchen hirnoch luten- den artickeln, anlangende vns an eynem vnd dy lesterer wonende vif dem lande am ändern teile, also bitten -wir allesampt uwer ersame wißheit mit dinstlichem vnd vnderthenigein vleisse, dy melier gnanten bau wer, dy sich nennen dy lesterer, wonende v ff dem lande so czu vndirrichten, als nhemlich dy, die das hantwerck ny gelart habenn vnnd nicht wissenu keynen rechten orspring noch teilung eins iczli- chen vihes, das sy hir yn brengen, vnde sich doch ouch nicht daruff verstehen, ap is tüchtig adir vntuchtig, beynbrfichig adir wolffbeysig sey adir nicht, vnd ouch ap sy es wissen, den noch breiigen sy sulch vntflchtig fleisch zcum marekte, also •gemeyu- lich kelbir, dv acht adir XIIII tage aldt svn, der wir kevns vndir drien wochen
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schlaen tören, — denne groze sorge darbey ist, also uwer ersame weißheit vnde eyn yderman wol mercken kan, das manch mensche mochte essen, das her des todis müste syn —. Wy den allin ist, sulchs eigentlicher vnde clerlicher zcu verschriben, were uch verdrißlich czu leßen vnd ouch nicht not ist. Hir vmbe, ersamen weißen
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üben h er n, bitte wir allesampt mit dinstlichem vlisse, sy also czu vndirrichten, schlaehtis halben dar vße czu bliben, alzo nemlich dy in dem wichbilde nicht won- hafftig synt vnde ouch vornemlich alle dy das hantwerk obgnant nicht gelart hau, vmbe snlchir obgemelter ferlichkeit willen, noch deine denne ein sulchs uwer wißheit baß merckin kan denne wir uch verschrieben können; indeme das wir ouch sere obir ein sulchs mitsampt vnserem gesinde beswert werdin, also wenne vnsir eyner adir vnsir gesinde kommen vff das lant, vihe zcu köiffen, do von vnd mit wir vns swerlich dencken czu neren vnd vch vnsire gerechtigkeit diste vnuorrficklich[er] rei chen vnd gebin mochten, mag vnser keyner nicht!ß nicht von vihe veile vinden, wenne sy is allis selbir slachtin vnd yren nackburn eyner dem ändern verkoiffen vmbe etlicher cleynodt wille, dy sie widder von sich reichen vnd gebin. N v sehit vnd merckit, üben hern, vff eyn sulchs müsse wir do binden bleiben vnd verterbin, — das ir vns doch se mögelich vergfinstet also stilchen frömden, dy wen sy marckt gelialdin habin hyn vß czihen, so wir gut vnd böße alleczit gedeiicken hynne czu leiden —, wenne doch mercklicher vnkouff dar von kompt; danne wer thur köufft, muß ouch tinvre gebin, so sichs ott'te irgibt, das wir gennen zu neide vud vns, dar- czu eyner ganczen gemeynen czu schaden köiffen, an czu sehne allis das wir noch ouch dy ändern stete, [die] hiryn slachtin, nicht slaen törn daz vntftchtig gut ist, also rudig trechtig wirbelsftchtig vnd ander stücke mehr, das schentlich ist czu schri- ben, das slachtin vnd brengin dy hir yn, dy des nicht irkennen können vnd ouch nicht gelart habin, vnd ouch AVI r, dy darczu gesaczt syn, ein sülchen gebrechen des vihes, so iß czu teilt ist, nicht können richten noch irkennen, so is billich were. Vnd hoffen, iiwere wißheit vnd vil andere hern vnde gemeyne mercklich -sollen irkennen, so ir vns sulchir bethe nicht versagen wert, des wir vns allen czu uch io versehn, vud versuchen ein iar adir lengir, ap icht sulch vnkouff vermydden adir irhöet wert; sundern ouch wurde ein sulchs nicht irkant vnd vor den gemeynen nücz nicht Aver, Avolle wir vns redelich vnde rechtf'ertiglich yn den Sachen halden Avidder abeczustellin. Sundern abir vmbe dy, die das hantAverck gelart habin, Avonende yn deme wichbilde, dy hy eryn slachtin vnd sulch vntuchtig vihe obguant nicht tören slaen, Averden sich AVO! halden noch geborlichkeit vnd guter alder geAvonheit, das wir vns zu Ön AVO! versehn. Nv bey den allen, vff das wir uwcr ersamkeit vmbe ein sulchs nicht czu vil muhen vnd uch vordrißlich were, bitte Avir allesampt demütigüch mit dinst lichem vleisse vnde vndirthenigem gehorsam, vns sulchir obgeinclter bethe vff diß mol nicht wollet versagen, vff daz wir vns bey uch diste bas yrneren milchten, sint iß in Avarheit keyn nucz nicht ist, vnd hoffen gancz, uwere wißheit Avert vns mit eynein sülchen nicht laßen vnd vns darczu helffen yn mit vonvilligunge zcu vermy- denc vil mercklichs vnkouffs, als ir AVO! vernhemen vnd irnnden- Avert, der dar vß kompt. (iedencke wir vmbe uch allin vnde eynen iczlichen besundern gerne zu ver- dynen, vnd AVO mit Avir uch czu Avillen dinste vnd wol gefalle syn sollen, thu wir alleczit gerne. Datum mitteAvoch noch Oculi anno LX quarto.
Sabato post Laetare. Beslossen von allen dreen reten, das man eß mit on versuchen mag beß uff ein Avederruffen; wurde sichs irnnden, das der fleischkanff lichter Avürde vnde das bessir fleisch zcu marckte queme, so blibe eß also, AA'urde eß
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sich nicht finden, so sollen sie eß abethun, vnde wenne man das wider abethun wert, so sollin die fleischhouwer solliche bethe nymmer mehir an den rath gelangen lassen.
Nach gleichzeitiger Niederschrift in den Fragmenten eines Rathsburhs im Rathsarchi? zu Leipzig.
An der mittwochen noch Judica hat der rat den fleischhauwern mit volbort drier rete noch irer flißigen bete zcugegebin vif ein vorsuchen, das nutbrt nymands heryn slachten solle, er sey denne in einem wichbilde gesessen vnde habe das hant- werck gelernt; wer in einein wichbilde gesessin ist vnde nicht gelernt hat, sal hirin nicht slachten. Vnde solliche zcusage ist on geschehen von deßwegen, sie haben dem rate vorgehalden, geret vnde globet, sich solle irlinden, das das fleisch bessirs kauffs werden vnde bessir fleisch hiryn geslacht solle werden vmbe mancherley vrsache, die sie darczu vor hylden; vmbe deß willen haben eß on die rete zcugesagt vff ein vorsuchen, also lange als eß dem rate gefeilet; vnde sollichs sal angehen
noch dem nehstkumt'tigen iarmarckte.
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Nacli dem Rathsbuch fol. 102 im Rathsarchiv zu Leipzig. Der Eintrag ist später ausgestrichen worden.
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) No. 369. 1464. 17. u. 21. März. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/2cdc2b35-ee30-458c-96e7-7c9a948e0729/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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