Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Xo. 432. 1469. 7. Aug. , S. 397
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, Xo. 432. 1469. 7. Aug. , S. 397
Xo. 432. 1469. 7. Aug.
Wir Friderieh von gottes gnaden Römischer keyser ziiallennczeitten merer des reichs, zu Hungern Dalmacien Croticicn je. künig, herczog zu Österreich zu Steyr zu Kernndten vnd zu Crain, graue zu Tyrol je. embietten vnsern vnd des reichs lieben getrewen burgermeister vnd rate der stat zu Hall in Sachsen vnser gnad vnd alles gut. hieben getrewen. Als wir vormals den hochgebornnen Ernsten des hei ligen Römischen reichs erczniarschalh vnd Albrechten gebriulern herczogen zu Sach sen, lanndtgrauen in Döringen vnd marggrauen zu Meissenn vnsern lieben oheimen churfiirsten vnd fürsten angesehen ir diemiittig vnd zimlich bete, auch getrew annern vnd nuczber dinste, die ir vordem vnd sy vns vnd vnsern vorfaren anie reiche vnd sonnder der yeczgenannt lierczog Albrecht ettlich zeit in vnserm keyserlichen hofe vnuerdrossenlich getan hat vnd hintür in künfftigen zeitten wol tun sollen vnd mögen, den iannarckt in irer stat Lypczk, der sich auf den newen iarstag anhebt vnd acht tag nach einander weret vnd gehalten wirdet, wie dann der bey weilent loblicher gedechtnuss herczog Friderichen irm vater gehaltin vnd in erblichem anfal auf dy in freyer vbung vnd gebrauchung herbracht ist, connrmirt bestet vnd von newem gne- diclich verüben vnd gegeben, euch auch darauf einn benannten tage nemlich vnser lieben frawen liechtniesse riechstuerganngen, vns des iarmarckts, so ir euch auf den selben newen jarstag zuhalten vnd zugebrauchen vndersteen, auch deshalb freyheit vnd gerechtikeit, so ir dariiber zu haben vermeinet, durch ewer erber botschafft für- zebringeii' vnd vollige vnderrichtung zutun, geseczt vnd die weil desselben iarmarckts vncz auf ferrer vnser gescheffte nicht mer gebrauchen noch vben gebotten haben.
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innhalt vnser keyserljchen gebotbriefe darüber ausganngen, hat vns der vorgemelt 'herczog Albrecht vnser olieim vnd flirste darauf zuerkennen geben, wie ir auf ver meinte vnderrichtung in crafft ettlieher anderr vnserr keyserlichen gebotbriefe deshalb newlich ausganngen die obgenannten von Lypczck von dem yeczgemelten irem iar marckt vnd vnsern keyserlichen gnaden vnd freyheiten, so sy darumb von vns haben, zudringen vnd daran zuuerleczen vnd zubeschedigen vnd ewern iarmarckt damit zubestercken vnd zukrefftigen vnderstanndet, dardurch im vnd herczog Ernsten sei nem bruder vnserm churfiirsten, so sülichern also nachgeganngen, an iren niderlegen zollen gleitten vnd ändern gerechtikeiten merekliche beswerung abpruch vnd Verhin derung zugeczogen wurde, vnd vns darauf diemUticlich angerutfen vnd gebetten, ine hierinne gnediclich zuflirsehen. Wann nw die obgerilrten gebotsbrief, darinn wir dann gestalt grund vnd gelegenheit der Sachen nicht gennczlich vnderricht gewesen, on vnser sonnder beuelhnuss ausganngen seinn, vnser meynnng auch vnser wille nye gewesen vnd noch nit ist, daz die obgenannten vnser cliurfürst vnd fürst der oder einicher annder gebotsbric-fe halb, so villeicht von vns erworben wurden, des genielten iarmarckts in irer stat zu Lypczk entseczt vnd also an vnsern keyserlichen gnaden vnd freyheiten, damit sy von vns gnediclich begäbet seinn, verletzt vnd ver hindert werden solten, sonnder sy dabey hanndthaben schüczen vnd schermen wellen, darumb so haben wir nach zeittigem rat, aus gutter bewegnuss vnd rechter wissen, auch damit mer vurat vnd widerwerttikeit, so deshalb villeicht in dem heiligen rei che entsteen vnd erwachsen möchte, vermitten blibe vnd aus ändern redlichen für- gehalten vrsachen vns darcz» bewegende sölich vorgemelt fürneinen des gemelten ewers iarmarckts zu Halle vnd alles das bisher demselben vermeinten iarmarckt zu besterckung durch vnser keyserlich maiestat oder yemand annders mit priuilegien freyheiten briefen gebotten oder in anndern wege beschehen oder ausganngen were oder hinflir in künftigen zeitten durch einiche priuilegien freyheiten gnaden oder bestettigung, welcher wort synn oder lautte die weren, geschehen möchte, aus was vrsachen oder schein sich das bisher begeben het oder im hinfür begebeil wurde, mitsambt allen vnd yglichen ändern freyheiten vnd gnaden gebotten vnd briefen, da mit ir an ewerm vermeinten iarmarckte becrefftiget vnd die gemelten vnser chur- fürste vnd flirste an dem benannten irem iarmarckt zu Lypczk verleczt oder verhin dert werden möchten, die wir dann hierinne, als ob sy ganncz benennet vnd von wort zu wort besonnder vnd eigentlich hiemit begriffen weren, für ganncz geinelt haben wellen, gancz aufgehabt widerrufft vernicht vnd abgetan, also das sölich fiir- iiemen ewers vermeinten iarmarckts zu Hall ferrer in einich weise nicht gebraucht geübet oder gehalten werden solle, aufheben widerraffen vernichten vnd abtun von Romischer keyserlicher macht mit gutem rate vnd rechter eigentlicher wissen in cralft diss briet's alle vnd ygliche priuilegia freyheit bestettigiing briete vnd gebotte, so darauf erlanngt weren oder hinfür von vns oder ymand annders in einich weise erlangt wurden welcher wort oder lautt die gesein möchten, wir yecz alsdann vnd dann als ycc/ als vbergriffennlich dem vermelten iarmarckt zu Lypczk crafftloli vnd vntüglich erkennen vnd ercleren, meynen seczen vnd wellen von yczberiirter keyser licher macht, daz die obgemelten vnser churfürste vnd fürste bey irem vcrgemelten
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iarmarckt zu Lypczck vnd vnsern gnaden vnd freyheiten beleiben, die haben niessen vnd gebrauchen sollen vnd mögen von euch vnd allermeniclich vnuerhindert. Vnd gebietten euch darumb von obgemelter vnser keyserliehen macht, auch bey verliesung ewer gnaden freyheiten leben vnd gerechtikeiten, so ir von vns vnd dem heiligen reiche oder ymand anderr habet, vnd darczu einer pene nemlich hundert marck lot- tigs goldes halb in vnser kcyserlich camer vnd den anndern halben teil den obge- nanten vnsern churfürst vnd fiirste vnd den von Lypczk als beschedigten vnableslich zubeczaln ernstlich vnd vesticlich mit disem briefe, daz ir furderlich vnd on alles vercziehen nach dem vnd euch diser vnser briefe geannttwort oder verkündt wirdet sölich vorgemelt gebotte, ander priuilegii vnd brief, so den selben vnsern churfürsten vnd fürsten vnd den von Lypczk an irem iarmarckt ziuierleczung abpruch vnd Ver hinderung körnen möchten, abstellet, der ferrer nit v'bet noch gebrauchet noch ann dern zetun gestattet, sonnder die obbenannten von Lypczk bey irem gemelten iar marckt vnd vnsern gnaden vnd freyheiten gerulich on irrung vnd intrag bleiben vnd den von allermeniclich suchen vnd gebrauchen lassen vnd sy iioch ander daran nicht besweren noch bekümbern in einich weise. Vnd tutt darinn nicht annders als lieb euch sey vnser vnd des heiligen reichs swere vngnade, auch die obgemelten pene zuuermeiden-; dann wo das also nit beschech vnd wir deshalb ferrer angelanngt wurden, so wolten wir vrnb vberfarung der pen vnd in annder wege wider euch fiirnemen handeln vnd ergeen lassen vnd sich in sölichem rechtlich zutun gebüren wurde; darnach wisset euch zurichten. Mit vrkund diss briefs besigelt mit vnserm keyserliehen anhanngeiidem insigel. Geben zu Grecz am eritag vor sannd Lauren- czen tag nach Oisti gepurde vierczehenhundert vnd imm newnund sechczigisten, vnserr reiche des Römischen imm dreissigisten, des keyserthumbs imm aehtzehennden vnd des Hungerischen im eindlefften iarenn.
Ad mandatum domini imperatoris in consilio.
Nach dem Orig. im Rathsarchiv zu Leipzig mit dem kaiserlichen Siegel an einem Pergamentstreifen Ein Triinssnmt dieser Urkunde durch Bischof Thilo von Merseburg vom 31. October 14<>9 im Rathsarchiv zu Leipzig mit dein Siegel des Bischofs an leinener Schnur.
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) Xo. 432. 1469. 7. Aug. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/4fa628b5-9f81-415e-9861-3ef05019652e/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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