Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 305. 1453. , S. 278
No. 305. 1453.
Zcu dem ersten, wil er erbeiten so sal er erbeiten durch butil, die das hant- wergk erkennet nach nutcz vnde redelichkeid der stat vnd gantczen gemeyne. Wel- chir ein sollichs [nicht] weide tlum vnd halden, der sal vriser erbeit nicht haben, darczu ein solchs vorwandeln dem hantwercke vnd den gesellen. Item ab sich irgen ein geselle in Sachen vorworcht adder vorbrich[t] kegen meistern addir gesellen, so sullen sy uff dem hantwerck einen meister ußkyßen vnd dy meister sullen on auch einen darczu geben, dy danne solliche bussen nach gnaden beteidingen sullen. Item welcher knecht zcu huße dint, der sal sinem hern siner erbeit warten beide heilige
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tage vnd wer[k]tage, vnd darczu siner swyu warten alle tage vnuorczoglichin nach der alden gewonheit; darczu sal er auch widdir zcu hochczyten, zcu wyn nach zcu bir gehn ane sins hern loube am \ver[k]tage. Item eß ist auch vor alder gewest, welichen gesellen eins meisters koste nicht behagit vnd nicht der koste wert sy, dy sullen solliche koste tragen vor dy hantvverckmeister, so wullen dy meister des gantczen hantwercks vngetwungen vnd vngedrungen sin zcu geben dy nach koste nach der alden gewonheit. Item welch scheider erbeiten wil uff dem hantwerck, dem wil das hantwerck keynen säuberer halden nach schicken nach der aldeu gewonheit. Auch sal kein geselle, der vnser erbeit thut, keine frauw obir vnser gut füren. Item welch geselle einem meister sin gut felschit in der möle adder vnge- reden(?) mit freuel heim füret, der sal ein sollichs meistern vnd gesellen vorbussen. Item welich geselle einem meister des hantwercks sin gut infuret, der sal om das zcu nütze erbeiten vnd widder heim füren, welcher abir dorobir mit freuel dauon geet, der sal vnser erbeit nicht haben. Item so sullen dy gesellen keyn bir kouffen wenne sy. haben ußgedint, eß sy denne mit des rats willen. Item wo die gesellen, einen ort haben adder czechen, in welchs fromen bedirmans huße adder hoff das ist, so wullen dy meister vnd das gantcz hantwerck, das kein geselle eine frye frauw by sich setczen sal bie einer busse dem hantwerck vnd gesellen. Item es sal vnd mag auch ein iglicher meister eyn knecht myten wo er kan vnd mag, wenne er uß hat gedint, vngestrofft vnd vnuorbusßt meister vnd gesellen. Item dy meister vnd.. das gancz hantwerck sullen vnd wollen kysßin zcwene uß den gesellen, dy dy gantcze geselschafft sullen regyren vnd das keyn ander bunth nach keynerley ander gewonheit vndir on gemacht werde, also das der briff vßwyßt.
Solliche obingeschreben stuck punckte vnd artikel wullen dy meister des hantwercks der becker gehalden haben vnd vorbaß von den gesellen dorobir kein ander gerechtickeit nach ander gewonheit zcu machen vndir on, dy zcu Lipczk erbeiten wullen.
Vnd wir ratmanne vnd gesworne zcu Lipczk habin den gnanten meisteren vnd gesellen deß hantwercks solliche ordnunge vnd satczunge zeugegeben vnd irloubit uff ein wolgefallen vnd widiruffen, ab wir erkenten, das eß nicht beqweme were. Wir behalden vns auch hirinne insage vnd messigunge aller obgeschreben punckte vnd artickel, das wir hirinne sagin wullin, wenne vnd wo vns das ebin ist: vnd in sollichir ordenunge sullen uß geczogen sin alle Sachen vnd bussen, dy den rath vnde das gerichte anlangen. Factum anno domini je. LIII".
Nach dem Stadtbuch fol. 50 im Rathsarchiv zu Leipzig.
Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data) No. 305. 1453. , in: Monasterium.net, URL </mom/StadtLeipzig/647e60ad-2dee-4b77-a578-c4693988938c/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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