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Charter: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, ed. Posern-Klett, 1868 (Google data)  No. 405. 1466. 30. Aug.
Signature:  No. 405. 1466. 30. Aug.

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Revision der Handtverksartikel der Fleischer und FeMsetzung der Befugnisse der Landfleischer.
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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 405. 1466. 30. Aug. , S. 369
 

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Urkundenbuch der Stadt Leipzig, No. 405. 1466. 30. Aug. , S. 369

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    No. 405. 1466. 30. Aug.

    Zcuwissen, nachdcnie also die meistere des hantvvergs der fleischhawer dem erbarn-rate etzliche schriffte, darynne etzliche ordenunge vnde Satzungen ires hant werges vermeldit werden, nach des rats beger obirgeantwert haben, welche schriffte

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    vnde Satzungen des egnanten hantwergs der rat mit guter betraclitunge gar vleißlich verlesen vnd obirsehen 'hat vnde dieselben artickell vnde Satzungen, inmassen die obirgeantwert sein, mit wissen willen vnd volwort der ändern zcweier rete eynsteils also die an sich selbs luten bestehen lassen, eynsteils gemessiget vnde eynsteils gantz abegetan vnd abgestalt haben, angesehen das die selben Satzungen vnd artickell, die do abgetan vnd abgestaut seint, widder des hantwerges eygen nutz vnde t'romen seint, dodnrch auch redeliche personen, die ir hantwergk wol treiben vnde arbeitten mochten, an irem hantwerge vnd irer narunge gantz vnbillich ane alle redeliche vrsache verhindert werden, eyn solchs denne die rete allesampt iung vnnde alte vaste verduncket, darvmbe sie solche vordechtige vnd vormergliche artickell dersel ben Satzungen, dadurch das hantwerg vnd etzliche personen es sein frawen ader man, die also ane sache an irem hantwerge vnd irer narunge verhindert werden, gantz abegestalt haben, vnnde die ändern, die do zcukurtz ader zculangk sein, mes- sigen vnde hinzcusetzen, die do aber redelich vnd vernunfftig seint an sich selbs bestehen lassen, inmassen ernach folget:

    Vnnde des ersten vf den ersten satz vnd artickell irer ersten Satzungen, welch satz also lutet: Nach guter alder gewonheit haben wir eine zcusampne ruf- funge dreymall im iare, die wir nennen morgensprache, darinne wir danne warttende sein, ap ymants ußwendig adder-hie in der stat mutende wil sein vnnser sunderlicb hantwerg fleischhawen; ist er fromde vnde vßwendig, so muß er muten iar vnde tag, so doch das er sich vor der mutunge bcwybet habe, angesehen das wir in solcher zceit vmbe sein wesen irforschunge gehaben mögen, ist er aber eyns meisters son vnnsers hantwerges, so leyhet man im das hantwerg an der ersten morgensprache, so fern ab er anders beyl vnde messer zcti seinem hantwerge füren kau. Vnd so solcher sein hantwerg gewynnet, wie der benant ist, verbewt man im, das er keyn vntuchtig vihe slahen sall, also wirbelsuchtig, wolffbeissig, beynbruchig vnde trechtig noch saut Ändrestage vnd solchs bei vorließung seins hantwerg :c.

    n Solchen satz uff die morgensprache, das die von dem hantwercke dristunt

    gehalten wirt, lassen die rete an dem ende an sich selbst bestehen vnnde haben dem hantwerck an dem ende darinn nicht; so aber die selbe satzunge darnach in sich heldet vnde besagt, das ein itzlicher, der do das mutende ist, derselbe solle beweibet sein vnd alsdanne das hantwerg zcu dreyen morgensprachen, das ist in iar vnd tage sein hantwerg muten :c., solche satzunge vnd solcher artickell, wie der das also besagt, sal nuftirder an dem ende nach erkentniß aller dreyer rethe gantz abgetan sein vnnde hinfurder also gehalden werden, das ein itzlicher, der do sich bewybet hat vnde der do eelich wurden ist, so der seins hantwergs wirt mutende sein, deme selben sal man sein hantwerg zcu der ersten morgensprache, darnach so er sich bewybet hat ader so er eelich wurden ist, volgen vnd zcustehen laßen; ist aber der selbe frei vnd ledig vnde ein burger, der sall des hantwergis zcu dreyen inorgen- sprachen in iare vnd tage mutende sein, vnd wenne derselbe sich beweybet ader eelich wirt, so sal im sein hantwergk vonstunt darnach gegeben werden vnd mag denne des also ein ander meister von ydermann vnuorhindert gebrachen. Eyn solchs haben die rete in des haiituerges besten also irkant vnde gesctzet, wenne dadurch

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    so wirt das hantwerg au redelichen vnd endclichen gesellen vnd meistern gemehirt vnd wynnet dadurch zcu, das eyner, der do eelich ist vnd sich beweybet hat, also balde darnach zcu seiner narunge vnd /cu seinem hantwerge kommen möge, das er so lange zeit noch der mutunge sein hantwcrg nicht sparen vnd verczihen darff. So- danne das an sich selbs wol czumercken stet, deßhalben so wollen die rete nuhin- t'nrder das in obgeschribener weyse gehalden haben von eynera iczlichen des gnantcn hantwergs vnwiddersprechlich. — Darnach am ende vormeldit dieselbe satzunge, das nymant von ireui hantwergke nach sant Andres tage keynerlei vihe slagen solle, das do wirbelsuchtig wolffbeißig beinbruchig ader trechtig sei bei verliesunge seyns vverckis. . Solchen satz an dem ende nemlich wirbelsuchtig vnd wolffbeisig lessit der rath mit den ändern reten bei der selben pene vnd bussen bei verlust des hantwergs auch bestehenn; so solche gebrechen an sich selbs boße vnd strefflich sint, deßhalben so blibt es bei solcher stralfung billich. Aber vff das ändern zcwei, also nemlich vf beynbruchig, das denne obir iar strefflich ist, vnd trechtig. das man danne nach sant Andrestage nicht slahen sall, haben die rete eintrechtiglich irkant vnd erkennen geinwertiglich, das die pen vnd büße vff die zcwei also nemlich vf beinbruchig, das danne obir iar stet, vnd vf trechtig vihe, das man noch sant Andres tage nicht sla hen sall bei verlust des wergks vnd des hantwergs, zcuswer vnd zcugroß ist, das dorvmbe eyner, der darynne strefflich ader wie sich danne das begeben obirtretlicli irfunden wurde, das der darvmbe solde ymmer vnd ewig seins wergs beraubt sein. Solche busse alczuhart vnd zcugestrenge ist, vnd das angesehen so hat der rath mit volwort geheiße vnd beiwesen der ändern zcweier reth vf die gnanten zcwei stucke also vf bein bruchig vnd trechtig vihe gemessiget, das nuhinfurder ein iczlicher, der do solch vihe also beynbruchig, wenne er das obir das iar feyle haben wurde vnd darober befunden, vnd trechtig nach sant Andres tage besehen wurde, deme rate zcwene Rh. gülden solde geben vnd vorfallen sei so offt vnd vil solch vleisch von den meistern bei in gefunden wurde ane alle gnade ader vorlassunge, vnd solde darvmbe seins werckis der gnanten stucke halben nicht vorfallen sei, sundern das also obinberurt mit der bussen sich entledigen. Aber die busse vff die ändern zcwei also wirbelsuchtig vnd wolffbeissig sal noch der Satzung an sich selbs bleiben bei verlust des werckes vnd die geswornen meistere des hantwergs sollen hir bei iren eyden, so die denne dem rate getan haben, ein vlissig vffsehen vnd veruiercken haben, das ein solchs vngestrafft nicht bleibe, ap solch vleisch nemlich beinbruchig vnd trechtig zcu marckte bracht wurde, vnnd wenne sie darinne laß sein wurden vnd an den rath zcu der zeit gelangen wurde, so solderi sie solche busse selbst geben vnde deme rathe, das sie in irem zcusehen leßlich weren gewest, vorfallen sein ane widderrede.

    Uer ander satz vnd artickell der obirgeantwortten schriffte heldet in sich: Nymmet einer eyns meisters tochter des benumpten hantwergs, der hat sein hant- werg mit genommen, doch also das er sei inkomen ader ingeborn dem hantwercke gloubhafftige briete breiigen muß. Disse satzunge haben die rete an nichte ver- merckt vnd darvmbe so lassen sie die an sich selbst ane keynerlei abenemunge ader zcusetzunge also bestehen.

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    Der dritte satz der egnanten schriffte vermeldit: Stirbet ein meister von seinem hantwercke vnd lest hinder im ein eelich weip, solch sein wip hat nicht fur- der das hantwerg zcu arbeitten noch tode ires mannes je. Solliche satczung des hantwergs der fleischhawer haben die rete mit guter betrachtunge vnd redelicher vernunfft geachtet vnde den wol besonnen vnnd in seinem inhalde vorstanden vnd tun vnde stellen den satz, hinfurder den nicht mehir zctihalden, gantz abe, so solche satzunge widder redeliche vorminfft vnd widder die meister des gnanten hantwergis am meisten vnd am grosten ist, so das ein iczlicher vorstendiger vnd vornemender man wol vormercken mag, wenne dadurch so werden fromme redeliche frawen vnd witvven, die sich vnd ire kynt mit redelicher arbeit vnd treybunge ires hantwergs wol irneren mochten? an irer narunge verhindert, es mögen auch die meister des hantwergis adder ire sone, welche die haben, seiden ader ymmer zcu wolhabenden wyben gekommen, also wol czumercken stet. Es ist auch nicht not zcuvolfurne, vnd darvmbe der vnd ander redelicher vrsachen halben so «stellen dy rete eyntrech- tiglich solche vormergliche satzunge gantz abe vnd wollen, das nu furder eine itz- liche \vitwe des egnanten hantwergs, die zeit vnd wyle sie iren witwenstnll vnuor- wandelt vnd vnuorruckt heldit adder ap sie einen ändern man desselben hantwergs noch ires ersten mannes tode nemen wurde, ir hantwerg t'reye von idcrmanne vnuor- hindert glich einem ändern meistere desselben hantwergs gearbeitten möge. Vnd dorvmbe so sal solch vnczemlich satzunge nufurder durch das hantwerg opgnant gantz vnd gar ane alle widdersprache abgetan sein.

    Der virde satz vnd artickel der obirgeantwortten schriffte besaget: Hat eyn meister zcwene sone adder mehir, so hat der eldiste son, er sei bewybet adder nicht. so er beyll vnd messer gefuren kan sein hantwergk vnd der ändern keyn. Nym- met aber der eldiste son ein weip darnach so kompt es vff den ändern :c. Solche satzunge des virden artickels stellen die rete auch gantz abe das der furder nicht solle gehalden werden, wenn dadurch so wirt das hantwerg geswechet vnd vaste geengit, so wol zcumercken ist, wenn ye mehir endelicher lute, die zcu irem hant wercke tüchtig weren, vnnde sunderlich meisters sone zcu deine hantwerg qwemen, ye grosser nutz vnd fromen das hantwerg dauon haben mochte, so dadurch das hantwerg gemehirt vnd die baweren vff dem lande, die danne das hantwerg nicht gelart haben, herinne in die stat zcuslachten dempfet vnd vnder gedrucket wurden vnd wurden sich danne also dadurch in die stat zcuslachten selbs messigen vnd darnssen bleiben, das doch die meister des hantwerges, die pawer nicht erhin zcu slachten, off'te vnd vil, on das nicht zcuuorgonnen, an den reten gemutet haben, das sich doch yo einsteils, so solche Satzungen nicht enweren, selbst weren wurde. Vnnd darvmbe so setzen die rete mit vnd von guter vernunfftiger betrachtunge, das es nu furder also solle gehalden werden: Welch meister des gnanten hantwergs zcwene ader mehir sone hette ader haben wurde, der eyne adir sie alle zcu irem hantwergke beyl vnd messer gefuren konde, der ader die wieuil der were sollen allesampt also- danne das hantwerg haben vnd des glichen irem vater addir eynem ändern meister des egnanten hantwergs von ydermanne vnuorhindert gebruchen.

    Der fnnffte satz vnd artickell besaget: Kein knecht sall noch thar in der

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    stat hynne nach vf dem Steinwege keyn vihe nicht keuffen, angesehen das die alden meistere in solchem vortail, die nicht ferre zeihen können, vorsorgt werden. Dissen satz lassen die rete auch an sich selbs bestehen, das sie den also furder gehaben mögen, so nichts vnbillichs darirrne wirdet furgenominen.

    Den sechsten satz, der also lutet: Wenne ein knecht in vngunst entleufft ane rechte vrsache von sinem hern, darnach so thar derselbige knecht in vnser J-*Sr innunge noch vf vnserm hantwergke in einem iare nicht arbeitten, so doch das die sach des knechtis sei vnd nicht des hern. Disse Satzung lassen die rete aber so nach dem innhalde bestehen, so nichts vngeuerlichs darinnen ist.

    Der sybende satz der egnanten schriffte also besagit: Item so mögen vnser zcwene addir vire zcwischen ostern vnd Michaelis slahen ein rynt ader ein swein, darzcu mag er slahen was sein gutduncken vnd tüchtig ist, angesehen das einer den schaden, ab es vnuorkaufft blebe, nicht alleyne dorffe tragenn. Dissen artickell lest der rath auch also an sich selber bestehen, so dach das ein itzlicher des hant- werges möge ander dein vihe also lemmere schopße vnde kelbere also vil slahen, so er zcuslahne vormag, von idermenniglichen vnfurhindert.

    Der achtte satz also lutende: Wirt einer vnsers hantwerges vor dem hant- wercke beclaget vmbe schulde ader zcwytracht vnd prley, was er hirinne bekennet, muß er in XII1I tagen vornugen adder legen im sein hantwerg. Solchen satz lassen die rete ouch bestehen, so darinne nichts vnpillichs vorlutet wirt.

    Der newnde satz, den lassen die rete auch an sich selbst bestehen vnde setzen darwidder nichts, der sagt: Wer sich vnder vns, es sei fraw ader man, in fleischbencken schilt vnd rucket mit wortten, welchir irkant wirt bruchlich, muß dem hantwercke geben zcwei pfunt wachs. Solche Satzung billich ist, lassen es die rete darbei auch bliben.

    Der zcehende vnd letzte satz vnd artickell der obirgeantwortten schriffte in sich heldet: Kein knecht noch meister enthoren nicht mitenandir hantiren noch gemeinschafft haben, es sei danne das do irkant wirt, das sich der knecht zcum hantwercke wenden wil vnd sich beweybet. Dissen satz laßen die rete auch also bestellen vnd wollen darwidder nicht setzen, sundern den also an sich selbst bliben vnd in macht bestehen lassen.

    über disse Satzungen, inmassen die obin furmeldit sint, haben die meister der fleischhawer ein ander gewonheit vnd satzunge vnder sich, der sie denne den reten in iren schrifften obirgeantwert nicht gesatzt nach dem rate zcuerkennen geben haben. Die gewonheit ist also, das keyn knecht keynem meister vf irem hantwercke ouch keyner frawen, sie sey witwe ader ijiclit, kcynerlei fleisch widder zcu marckte nach zcu bencken hawen thar, es sei der meister keginwertig ader nicht, sundern wil der •/*•/•

    meister, ap er anders das fleisch nicht selbir hawen wil, adder dy fraw, ap der meister nicht inheymisch adder zcuhuße were, das fleisch gehawen haben, so muß er adder die frawe das einen ändern meister von irem hantwercke zcuhawen bitten, der ir denne solch fleisch zcu hawen mag; magk abir die fraw darzcu eyns meisters nicht bekomen adder vermögen, der ir das fleisch zcuhibe, so muß das fleischs also ' in sich selbst vngehawen bliben vnd thar ir das durch iren knecht nicht zcuhawen

    COD. DIPL. 9A3t. II. S. 43

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    lassen, das sie das zcu marckte ader zcu bencken getragen vnd verkauffen mochte, sundern sie muß das wie obinfnrmelt also bei sich behalden vnd legen lassen. Sol che satzunge vnd gewonheit nach erkentniße der rete gantz vnczimlich vnd widder alle vornunfft ist vnde des hantwergs eygen vngedejen vnd vorterben, darvmbe denne solche vnczimliche gewonheit nu hinfurder ganntz abegestalt sall sein, vnnd nach- deme so obinberurt ist witwen zcugegeben wirt, das sie nach tode irer menner onuor- hindert tryben vnd arbeitten mögen, so sall auch eyne witwe ader sust auch eine itzliche frawe vf dem hantwercke nu furder macht haben, die anders gesynde vnd knechte hat, das ir ein knecht fleisch zcu bencken vnd zcu marckte hawen mag vnd sall, vnd deßglichen so mag auch ein knecht seinem meister tun von eyme itzlichen des gnantcn hantwergs vnfurhindcrt.

    Disse opgerurtten Satzungen sollen die virmeister.des hantwerges, die zcu der zeit sein ader sein werden, zcu allen morgensprachen dem gantzen hantwercke iung vnd alt vorkunden vnd lesen lassen, das ein itzlicher meister des hantwerckes solche obgeschriben punckt vnd artickell vnfurbroclüich halde, nachdeme die von den reten imbesten gesatzt vnd erkant ist wurden, vnd ap solche Satzungen durch die meister des egnanten hantwergkes durch einen ader mehir nicht gehalden, sundern gebrochen wurde, so offte das gescheen wurde, so vil vnd offte das obirtreten wurde, so sall das hantwerg deme rate X gute schog der höchsten vnde besten were vorfallen sei, vnd der rath, der do zcu der zeit, so sich solche obirtretunge irgeben wurde, [sein wirt,] sall solche pen vnd büße von dem hantwercke ane alle gnad nehmen.

    Also denne darnach die meistere des egnanten hantwerckes in iren schrifften furbrengen altherkomene gewonheit, die fleischhawer vf dem lande, die man lesterer nennet belangent, von den sie denne, also sie in iren schrifften vermelden, obir sol che altherkomen gewonheit swerlichen obirlast vnd gedruckniße lyden, domit sie an irer narunge abenehmen vnde von den gnanten lesterern geswecht werden, haben die rete solche punckt vnd artickell, inmassen die von den obgnanten meistern irczalt werden, zcu hertzen genomen vnd die mit vleisse obirsehen vnd geinerckt vnd haben nach vlißsiger betrachtunge eyntrechtiglich beslossen, das es die fleischhawer bussen der stat vnd vf dem lande, die do pflegen fleisch herinne in die stat zcu bringen, halden sollen inmassen hernach volget. Eyn solchs denne dem hantwerge vnd den meistern zcu nutz vnd zcu gedien vnd irhebunge irer narung gesatzt vnd gewillet ist, daruff sie danne ein vffsehen haben sollen, welcher lesterer deme also nicht nach- komen wurde, mögen sie nach irer gewonheit, so sie denne von alders bißher gehabt haben, darvmbe bussen jc.a)

    Des erstenb), das die lesterer nuhinfurder kein fleisch kleyner hawen sollen denne als sie das zcu marckte bracht haben ader brengen werden vnd also selbst sollen sie es ouch verkeuffen vnd anders nicht, doch mit solchem beisatze, inmassen hernach volget. Item so sollen die gnanten lesterer keyne klawe nach halbe hewbt hinfurder hawen, es sei danne das sie vf das wenigste daran lassen vor eynen hal ben groschen fleisch, inmassen denne das vor alder auch gewest ist. Item so sollen

    ai Der :mf Vor-aellung der Stadtfloiflcher am 17. (il.) März 1404 Kefasnto ItatliHboachlus.s (Xo. 369). den versuchsweisen Aus- schlnsH der Lästerer betr., war üach dein Obige» bereits wieder aufgehoben worden, b) Die folgenden BoHiimmungen finden sieh zum grüsaten Theil schon in der Ordnung vom 7. April 14t>2 (N'o. 3ü;J).

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    sie auch nach alder gewonheit rintfleisch swinentieisch vnde bockfleischs nicht vnder eyme halben groschen hawen. Item so sollen sie auch lammesbuche gantz verkeuf- fen vnd vngerißen, es were denne das ir zcwene eynen lammeßbuch gekaufft hetten, also denne mögen on die lesterer zcuryssen vnd zciiteylen ane wandell. Item so sol len die lesterer kalpfleisch vnd schopßenfleisch kleyner nicht zcuhawen danne zcu virteiln, so denne das für alders auch gewest ist. Item so sall hinfurder nymandis keynerlei vihe cleyne ader groß hir in der stat keuffen, es sei danne sache, das er mit deme, dem er das vibe abekeuffen wirt adder wurde, für den burgermeister vnd rath, der do die zeit ist ader sein wirt, körne vnd denne aldo mitsampt sinen ver- keuffern dem burgermeister vnd rate gerede vnd globe, das er solch vihe, das er hir in der stat gekaufft hat, widder herinne in die stat slachten wolle, vnd wurde der lesterer des also obirkommen, das er sinem globde also nicht nach qweme, so solde er denne furder dieweil er lebte nymmer mehir herinne slachten vnde solde also des marcks mit slachten vnd des fleisches herin zcubringen darben vnd entperen. Item so sollen die meister des hantwerges alles erkante vnd besehne vleisch, das do vntuchtig ist, in das hospitall tragen lassen, doch also das sie sich deß glichen auch kegin iren gewercken halden, inmassen denne das obinbestymmet ist. Item so sall auch keyn lesterer keynerlei fleisch nicht velschen widder mit zceiehen noch mit vier abesnydunge, vnd welcher des obirfundig wurde, sollen die meistere, also bißher gewonlich ist gewest, bussen vnde straffen. Es sollen auch die lesterer nach die meister hirinne in der stat nach alder gewonheit keyn kalp slahen vnder dreyen wochen. Item es sollen die lesterer keynerlei fleisch, das sie zcu marckte bringen, in keynem reyne noch vngewitter, als danne das von alders auch gewest ist, nicht entdecken; sie sollen auch von Ostern biß vff Michaelis nicht lenger feile haben denne biß zcu zcwelffen. Item es sollen auch die lesterer, inmassen das auch vor mals gewest ist, noch sante Andres tage keyn trechtig vihe nicht slachten, in solcher weise, so denne das dy meister alliy auch vnder sich halden vnd satzunge haben. Aber gesling hewbt vnd andere cleynot mögen die lesterer, so denne das bißher i"^

    gewest ist, wol her in füren vnd verkeuffen von ydermanne vnuorhindert: sie mögen ouch obir die zcwene merckte, die sie in der wochen haben, in den iarmerckten frey von ydermanne vnuorhindert feile haben, inmassen denne das furmals durch die rete auch ußgesatzt vnd irkant ist wurden.

    Diß ist geordent vnd gesatzt wurden vom rate zcu Lipczk mit willen vnde volwort der ändern zcweyer rete vnd geboten also zcuhalden noch gots geburt M CCCG° im LXVI iare am Sonnabende noch Bartholomaei.

    Solcher satzunge vnd ordenunge der rath dem egnanten hantwercke vnde mei stern aller stucke punckt vnd artickell eyne abschrifft vnder de,s rats secret vnd sigil gegeben hat, das also vnfurbrochlich vnde vnuorrucklich stet vnd veste zcuhaldene; es behelt im auch der rath hiebei, die obgerurtten Satzungen punckt vnd artickell zcudewten, uszculegcn, die zcu mehirn ader zcu mynnern ader auch gantz zcuandern. nachdeme der rat zcukunfftiglich vor das loblichste nutzlichste vnd bequemlichste der gemeynen zcu nutz irkennen wurde. Ad laudem dei amen.

    Nach dem Kathsbuch fol 43b t'ß. im Archiv des K. Bezirksgerichts zu Leipzig

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