Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg bis zum Ende des vierzehnten Jahrhunderts, Nr. XC. , S. 157
Ich Vlreich der alt von Riczendorf Vergich vnd tuen chunt
daz ich mit sambt meiner Chonnfrowen Mechthilden
mit gesamter hant vnd mit gunst vnd gutleichen willen aller vnser
erben gesezet haben Lebmanne dem Juden ze Wienne,
vnd seinen erben meinen bof, des anderthalb lehen ist, vnd leit daz Alpitowe ovf des Gotshauses aigen von Nevnburch vnd allez daz, daz darzue gehoret, von dem man alle iar dienet anderthalbe mutte Wai- zes vnd zwelf Schilling pbenniug vnd Weisend, der vnser Perchrecht ist (?) von dem vorgenanten Gotshaus, vnd darzue ein Werd der in der Tuenowe zwischen Ringleinse vnd sant Georgen gelegen ist, der ouch vnser lehen ist von demselben gotshovs fur funfzich phvnt phenning Wienner munzze. Da von dem heutigen tag gesoveh ovf- get auf ein isleich phvnt alle wachen seches phenninge als Lange, vnz wir si paide bauptguetes vnd schaden gar gewert. Vnd ist dis sazunge geschehen mit der hant des Ersamen herren Brobst Rugers von Newnburch der des vorgenauten hoves rechter Perchherre ist, vnd oveh des Werdes Lehenherre, also mit beschaidener red, ob so lange gesuech geht ovf den vorgenanten hof, vnd ouf den Werd, Vnz der paide nicht teurr sint, so sol Lebmann der Jud vnd seiner erben damit furbaz schaffen allen irfrum swi wellent Vnverzigen des Gots- houses reht, als Verre, daz Si paide haupt guetes vnd gesueches gar davon gewert werden. Vnd swaz in paide hovptgutes vnd gesueches an dem hof vnd dem Werd abget, daz schule si haben ovf vns, vnd ovf andern vnsern guet, daz Wir haben in dem Lande ze Osterreiche. Vnd sein auch wir, ich Vlreich der alt von Rizendorf vnd ich Mech- thilt sein hovsfrowe des vorgenanten hoves vnd Werdes, vnd alles des darzu gehoret, Lebmannes des Juden vnd aller seiner erben, oder swem si den hof vnd dem Werde gebent, rehter gewer vnd scherm fur alle ansprache, als sazunge reht ist vnd des Landes reht ist ze Osterreiche. Diser sache ze einen vrchund vnd ze einen gezevge, vnd oveh ze einer Vestnunge gib ich Vlreich der vorgenant Lebmanne vnd seiner erben dise brief mit meinen Insigel versigelt. Diser brief
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ist gegeben ze Wienn, da man zalt nach Christes gepurte Dreuzehen- hundert iar, Darnach in dem dritten Jar des nahsten suntags nach sand Lucientag.
Orig. Perg. (Protne. III. Nr. 242.) Das sechseckige Siegel stimmt bexSglieh des Wappens fast mit dem Herzog Wilbelm's von Baiern (Mon. Boica T. VIII. T. II. n. 8) überein, nur dass die Wecken grösser sind.
Die Urkunde gibt einen Fingerzeig zur Bestimmung der Lage des ein gegangenen Ortes Ringelscc. St. Georgen halte ich für Kagran, so benannt von dem Kirchenpatrone. Es dürfte daher Ringelscc in der Gegend der heuti gen Eupoltauer Schiffmühlen gelegen gewesen sein.
Zugleich enthält sie eine Andeutung über den damaligen Zinsfuss. Für die spätere Zeit enthalten die Satzbücher darüber reichere Ausbeute. 1398 vom Pfunde 3 Denar, 1399 2 Denar, 1416 wieder drei Denar (welchen Zinsfuss auch Albert und Otto 1338 bestimmt hatten. Rauch SS. RR. AA. IV. p. 34). 1417 steht als gewöhnlicher Zinsfuss unter den Juden „alle wochen auf ein jedes Phund ze such III Helbling." (Lib. Fundi.)
XCI .
Propst Rudger stellt Heinrich dem Pfistermeister einen Panisbrief aus. Dat. s. I. 21. Dec. 1303.
Wir Rudger von gottes gnaden Probst ze Newnburch, Her Jacob der Techant vnd alle die gemain der herren da selben tun chunt allen den, di disen prief sehent oder horent lesen, daz wir vnserm diener Hainreichen Phistermaister vmb seinev dienst, dev er vns langev zeit enpoten hat, haben gegeben vncz an seinen tot ein ganezev herren phrvnt von Chvehen, von Chasten, von Cheler. Auch hab wir im gelubt, daz wir in mit vnsern Chnappen chlaiden schullen gegen dem winter vnd gegen dem svmer, vnd die selben guet, di wir im haben getan auch darvmb, daz er lang an vnserm gotshaus herchomen ist, so hat er vns gegeben seinen weingarten, der do leit an dem Vrbar, des ein gancz jeuch ist mit soleher beschaidenhait, daz er den selben weingarten in gewer vnd in gewalt haben sol vncz an sein ende, vnd swan got vber in gepevt, daz wir in bestaten schul len vnd alles daz tuen Milien, daz wir tuen vnserm herren ainem aus vnserm convent. Dar vber so tuen wir chunt, ob wir oder vnser noch- varen den vorgenanten weingarten verchauffen oder zu vremden han- den pringen, daz sich seinev vreunt zu demselben weingarten an aller vnser wider rede ziehen schullen, ist aver daz, daz der perchherre vns des selben weingarten nicht engan, so sol man den selben wein-
so
garten verchauffen vnd an ander gut legen iz sei purchrecht oder perchrecht, vnd zu dem selben gut, ob wir iz von vnserm gotshaus enphremden da habent seinev vreuntdaz selb recht zu, daz si habent zu dem vorgeschriben weingarten. Daz aber dicze gescherte stet beleihe, des hab wir im, dem vorgenanten Hainreichen disen prief gegeben mit vnsern insigeln gevestent. Di zeug, di dopei gewesen sint, daz sint di herren Jacob dertecbent, her Hainreich vonPiela, her Dietreich der pharrer dacz sant Merten, her Ortolf, her Rudger con Gabasche, her Perchtold der Chamrer, her Hainreich von housek, her Otto von — *), her Stephan von Sirndorf, her Eber hart der custer, di chorhern von Newnburch, her fridrich der hut- stoch, her Wernhart der schiver, her hermann ymian, di Ritter, Niclo deg herczogen chuchenmaister, Gerunch herr Choln svn, Engeldiech von Maurpach, Dietel des Schiver svn, hertnan von freising, Reniger, Peter der chelerchnecht vnd ander trewe leut, di do pei gewesen sint. Diser prief ist gegeben do von Christcs geburt ist gewesen Tousent Jar, drevhundert iar in dem dritten Jar an sant Thomas tag.
F. i'harLul.Ivi» Arehiri III. fol. 67. b.
Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg, ed. Zeibig, 1857 (Google data) XC. , in: Monasterium.net, URL </mom/StiftKlosterneuburg/d3ff9559-c098-4295-92ed-4793174ec8c7/charter>, accessed at 2024-11-21+01:00
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