Charter: Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts, ed. Korn, 1867 (Google data) LX.
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LX. Rechte der
breslauer Tischler- and Malerinnung vom Könige Wenzel bestätigt. Frag, den 4.
Januar 1390. 1. Dem Original
gleichzeitige Abschrift auf einem Pergamentblatte ehemals2) in der Lade der breslauer Tischler
innung. 2. Als Transsumpt in dem grossen Handwerksbriefe des Kaisers Siegismund von
1424. Gedruckt bei Alwin Schultz, Geschichte der brcslauer Malerinnuug, Breslau 1866. S.
19—22. nach 1., mit Angabe der Varianten nach
2. Wi: ir Wenczlaw,
von gotes gnaden romischer konig, zu allen czeyten merer des reichs vnd konig czu
Beheim, bekennen vnd tvn kvnt offenlichen mit diesem brief allen den, di in sehen ader
horen lezen, daz wir durch besserung vnd nucze willen vnser stat czu Bresslaw vnd
sunderlichen czu vndersten sulche vfstosse, missehelunge vnd kriege, die czwischen den
rotmannen, burgern vnd hantwerken doselbist czu Bresslau von wegen der statuta vnd
gesecze, die dieselben hantwerker angehoren, fersten mochten mit wolbedochtem mute, rate
vnsir fursten vnd von rechter wissen dieselben statuta als von der moler vnd castenmacher
wegen in sulche ordenunge vnd sacze gebracht haben in aller der massen vnd weyze, alz
hernoch geschriben stet: 1. Czum
ersten. Kein meyster sal keyn werke bereyten von czyne, es sei geistlich oder wertlich.
Wer dowider tut, der sal czu buze geben czwelf groschin, der geboren der stat czwene
pfennynge vnd den gewerken der dritte, vnd das werke sal czu vor vorloren seyn. 2. Welch man
tarczen machen welde von tenneynen holcze vnd die beczuge mit tuche, adir mit werke,
adir schefeyn leder, der sal ouch czu buze geben eynen virdung vnd die tarczen sullen
vorlorn seyn. Vnd welch man ein reyze tarcze machen wil, der sal sie von gutem pucheyn
holcze (machen)s) vnd sal sie beczihen mit gutem leder. 3. Keyn man
sal erbeiten mit dem pynzel, is sey glaser ader moler, er en tete denn rehte gen der
stat; wer dorwider tete, der sol vorbuzen noch der stat gnaden. 4. Wer ouch ir
hantwerke leren wil, der sal elich geboren seyn, vnd sal seynem meister eyn marke czu
lone geben, vnd sal im dynen drey iare; vnd ab her im der marcke nicht hette czu geben,
so sal her im vir iare dynen vnd sal im die vorgewissen vnd sal den gewerken geben eynen
halben virdung. 1) Fehlt in der
Handschrift. *) Vgl. das Vorwort. «) Fehlt. 86 5. Welchir
ouch mit in bruderschaft haben wil adir meister werden welde, der sal ein eliche
housfraw haben, vnd sal oucb. briefe brengen siner handelung vnd sal czu innung geben
eynen virdung der stat vnd den gewerken einen halben virdung, vnd keyner sal arbeiten,
ee denne her seyn innung gewynnet, vnd sal burgen seczen, daz her ein iare rat vnd
rechte tue kegin der stat vnd kegin dem hantwerke bey eyner marke, vnd ab her das nicht
tete, so sal dy marke czu vore vorloren seyn, vnd qweme derselbe dornach wedir, so muste
her seyne innung von neves gewynnen. 6. Ouch ab
eynis meisters sone meister werden wolde, der sol haben eyu halbe teil der
meisterschaft, nympt her aber eines meisters tochter, so sal her alle recht haben, als ein
ander meister. Nympt abir ein knecht vf irem hantwerke eynes meisters tochter, der sal
ouch seyn halb recht haben. 7. Welch ouch
nicht queme in die morgensprach, der sal geben einen groschin. Welchir ein Stechmesser
mit im truge in die morgensprach, der sal ouch eynen groschen geben, vnd welcher ouch
boslich spreche in der morgensprach, der sal von yczlichem bosen worte geben eynen
groschen. 8. Wer ouch
vnder den gewerken den andern besagit vnd in der missetat nicht ober^ czeugen mochte,
der sal der buse bestanden seyn, der gener bestanden wer, den her besaget hette. 9. Vnd welche
meister daz iar gesworen seyn; wenn daz iare aus kompt, so sullen die selben meister den
geswornen, die dornoch gekoren werden, rechnvnge tvn von dem, das se das iare eyngenomen
vnd wider ausgeben haben. 10. Welche
ouch dem andern seyne knechte enfremdet vnd vberwunden des wurde, der sal czu buze geben
drey virdunge; der geboren der stat czwene pfennynge vnd den gewer ken der dritte. 11. Ouch was
holczes her brocht wurde czuvorkeufen, daz dye tischer angehoret; is wer slecht holcz
adir vynnecht holcz, daz sullen die meister miteynander keuffen, vnd welcher vber das
holcze keufte vnd is den meistern nicht mit teylen wolde, der sol czu buze gebin eynen
virdung. 12. Ouch sol
keyner vnder den gewerken die vorgenanten holze aus der bruderschaft vorkeuffen; wer
dowider tut, der sol ouch vorbuzen eynen virdung. 13. Ouch sal
nymand auswennyng der bruderschaft die egenannten holcze bereiten, wer dowider tete, der
sol geben von iczlichem stucke eynen halben virdung. 14. Ouch sal
nymand vorkeuffen newe kasten, laden, tische vnd almereyen of der brucken noch vor der
kirchen; wo man die vindet, die sal man nemen, an' alleyne in den iormerkten. 15. Vnd vff
die rede, daz die egenanten statuta vnd gesecze in iren kreften bleiben vnd beiden, von
den ratmannen vnd burgern vnd ouch von den molern vnd castenmachern, die yeczund sein
ader in czeiten werden, in allen meynungen, artikeln vnd weize, alz die dovor von worte
czu worte begriffen sind, stete gancz vnd vnvorruckt gehalden werden, so haben 87 'wir sie von
koniclicher macht czu Beheim bestetet, beuestet vnd confirmiret, besteten, beuesten vnd
confirmiren die in kraft dis briefes als lange, als das vnser wille vnd wir daz nicht
wissentlichen widerruffen. 16. Ouch ist
vnser meynunge vnd willen, daz keyne hantwerker den andern in seyne statuta ader recht
greyffen sullen in keynerley weis, vnd gebiten dorumb den burgermeister, rate vnd den
burgern der egenanten stat czu Breslaw, die nv seyn adir in czeyten werden, ernstlich
vnd vesteklich mit diesem briefe, daz sie die egenanten moler vnd castenmacher an den
obgenanten Statuten vnd geseczen, die dovor begriffen sind, nicht hindern noch irren in
keynir weis, sunder sie do bey geruhelichen vnd vngehindert bleiben lassen, als lieb in
sey, vnsere swere vngenade czu vormeyden. Mit vrkunde dis briefes vorsiegelt mit vnser
kuniclicher maiestat insigel geben czu Prage noch crists geburt dryczenhundert iar
dornoch in dem newnczigstem iare des dinstages vor dem oberistem tage vnser reiche des
behmischen in dem sibenvnczwenczigisten vnd des romischen in dem virczehenden iaren. Source Regest:
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LX. , S. 133
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LX. , S. 133
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Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LX. , S. 133
Schlesische Urkunden zur Geschichte des Gewerberechts insbesondere des Innungswesens aus der Zeit vor 1440, Nr. LX. , S. 133



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