Codex Diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinford, Nro. LXXXI. , S. 307
Codex Diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinford, Nro. LXXXI. , S. 307
Codex Diplomaticus Steinfordiensis oder Urkundensammlung zur Geschichte der Herrschaft Steinford, Nro. LXXXI. , S. 307
Nro. LXXXI.
gribertd), 93tfcf)of gu Utrecht, fd)Iiejjt mit Subolplj £errn su ©teúv forb, unb £enrid> *>on ©olmtffe £errn ju Dttenfïein ein SSunbnif auf brei Sa&re, worin bic ©teinforbfcfyen unb ©ofoufdjcn Untertanen mit be* grifen rcerben.
1395. ■
Ex Autographe.
X rederic bi der genaden Goedes Bifscop T' Utrecht maken kond allen Luden, dat wy omme Orbar ende Nutlicheit onser Lande Lude ende Ondersaten ouerdra- ghen sjn mit onsen lieuen Neuen Lu- dolfe Heren toe Steynvoerde, en de Henric van Zolmifse Here then Ottensteyn eenre Vryntscbappe ende eenre gelouen, drye Jaer lanck nu naest toe comende in sulken Vorwarden, dat wy hen noch hären Ondersaten noch den genen die sy mit rechte to verand- werden hebben, ghenen Schaden doen en soelen, noch gesehyen laten van den On sen noch van onsen Ondersaten vyt on sen Sloeten mit Geweide, by onsen we- ten sonder Argelist, Ende were ymand van den onsen of van onsen Ondersaten,
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daer die voirgemelten onse lieuen Neuen Ludolf ende Henric of hoere Enich, of yemand die hem of hoere Een mit rech te te verandwerden stonde, vp te spre- ten hedde, die solde hem by ons doen also vele als ons recht docht wesen, en wolde die onse des nicht doen, so en solde by hem mit ons noch yn onsen Sloeten niet behelpen. Ende were oick enich Man van onsen Ondersaten, of die ons mit rechte te verdedigen stonde,. die te spreken hedde op onse lieue Neuen Ludolf ende Henric voirgemelt, of op hoire Enich, dair wy hoere of syns mech- tich af wesen tho recht, dat solde die Onse van hem by ons nemen, en en wol- de hy des nicht doen, en de daer en bauen schade of hynder toe keerde onsen lieuen Neuen voirgemelt of den hoeren, so moch ten wy ons des ontvytten, ende die en solde hem dan voirt niet behelpen mit ons in onsen Lande noch vit vnsen Sloe- ten by onsen weten, tot dier tyd toe dat wy syns mechtich mochten wesen, recht by ons te nemen en te geuen.
En alie dése vorscreuen Punte heb- be wy onsen lieuen Neuen voirgemelt za- mentlich ende elken bysonder geloeft en de loeuen vastlic in goden trouwen dese voirscreuen drye Jaer lanck stede ende on- uerbreeclich te holden na alle onse macht
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—. — ,
8on6er elnIgerliÄNlle H.r^e1i8t.
In Or^,un6e 6e8 nr,iel8 ««gefeit mit on8en 8eßele. 6eßeuen tnenÜaerllen- bereu int ^»er on8 Heren I)u«ent vr^e nonclert v^ue enäe negeutieü. Os «ente ?2U^vel8 douversio.
Das Siegel ist abgefallen. Unter der Urkunde
steht: lresentibu« 6e «lo^ilio ä^eäero 6« KeeKteren, NutZero 6e lloernino, Her- mauuo 2uer et üner»r6o l're^ze.
Dieser Vertrag, bemerkt H. v. R., war um desto nützlicher, da die Gebiete AHausen und Ot- tenstein, wie die Steinfordsche Herrschaft Gronau, nicht nur an der Grenze des Hoch stifts Utrecht lagen, sondern die Grafen von Solms zu Ottenstein auch die Grafschaft En- schede im damaligen Bisthum Utrecht oben der Issel besaßen.
Keinen nachtheiligern Feind, bemerkt H. v. R. hier ferner, hatten aber die erloschenen Dyna sten von Steinford damals, als den Münster- schen Fürst Bischof Otto, einen Grafen von Hoya, so wie die in die Grafschaft Steinford durch eine Steinforder Erbtochter gefolgten, Grafen von Bentheim in neuerer Ze,t an den Münst. Fürstbischof Christoph Berhard von Galen. Jene langwierigen Handel mit dem Bischof Otto von Hoya waren für Stein« fort» indessen um desto ärgerlicher, da dieses Haus nur mit in der Vede seiner Verwand ten der Grafen von Solms zu Ottenstein, gegen den gedachten Bischof verwickelt war, b« sich durch die Ermordung eines Sohnes, eines
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Herrn von Solms zu Ottenstein*) durch zwei Münst. Edelleute von Merfeld und von Droste entsponnen hatte. Der Münst. Adel fühlte sich dadurch gekrankt, daß der Bi schof jenendie dortige Kaiserliche Freigrafschaft hernach versetzt hatte. Der Münstersche Stadtmagistrat ließ beide Mörder auf dem Markte enthaupten. Bischof Otto wurde in dieser Vede gefangen und auf dem damaligen Buddenthurm des Schlos ses Steinford eingesperrt; der Dynast von Steinford aber, weil nach dem Kanonischen Rechte sich keiner an noch nicht entweihte Geist, lichen vergreifen darf, und man in jener Zeit den Bischof vom Fürsten nicht zu unterschei, den wüste, wie auch deswegen, daß Steinfor- der Ritter das Pfarrhaus zu Metelen in Brand gesteckt hatten, in den päpstlichen Bann gethan. Hierauf erfolgte nun folgende Versöh, nungs-Acte.
*) Zur Aufklärung deS hier Unbestimmten bemerke ich folgendes:
Der Ermordete war ein außerehlicher Sohn, welcher Henrich von Solmisse, Propst zu St. Mauritz, Bruder Johanns von Solmisse Herr» zu Ottenstein, mit einer Concubin« erzeugt hatte. Das Uebrigt erzählt KooK in 5er. Lpi««. Kl». »25t. II. p. 133. Die Mordthat gescha i. I. 140l.
Wenn diese Angabe richtig «st, so kann sie nicht die Beranlaßung der hier erwähn» ten Vede gewesen sein, wie H. v. R. meinet. Vgl. k-ooll l. o. p°ß. 134.
Der Ermordete war Weinhändler in Münster, und es ist gar nicht nachgewiesen, daß ihm ir»
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Urkundensammlung Herrschaft Steinford, ed. Niesert, 1834 (Google data) Nro. LXXXI. , in: Monasterium.net, URL </mom/UrkSteinford/d7d2f8b6-b15e-4ca8-aa65-608031a135b2/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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