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Charter: Urkunden der Familie von Kardorff, ed. Masch, 1850 (Google data)   Nr. XLII.
Signature:  Nr. XLII.

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Erbvertrag der Geschwister von Kardorff über den Nach lass ihres verstorbenen P'aters Moritz von Kardorff'
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Geschichte und Urkunden der Familie von Kardorff, Nr. Nr. XLII. , S. 355
 

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Geschichte und Urkunden der Familie von Kardorff, Nr. Nr. XLII. , S. 355

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    auf HL iVt/rör, Ilöhlendorff und Granzow. .

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    d. d. Kl. Mekör liMMJ, Februar 31.

    Zu Wissen allcrmenniglichen, nachdem die Edlen vnnd Erenueste Heinrich, Wedige vnnd Mauritz Gebrudere die Kerckdorffe zu Bolendorff, Niekucr vnnd Gran« tzow erbsessen, neben Ires vumundigen Bruders Johan Kerckdorfes verordentcn vormundern den Edlen, Gestrengen vnnd Erenuesten Dietrich Moltzan furstlichen Meckelnburgi- sehen Laml-Uath vf Ulrichshausenn, Jochim von Bulow zu Kargeetz vnd Hansen Leuezowen zu Lunow erbsessen, zu bruderlicher teilung alle Ihrer Lehen vnd Guter, so von Irem seligen Vatter Maliritz Kerckdorffe vf sie ab intestato ver- stammet vnnd vererbet, heutigen tag verordnet, auch neben Irem eins teils beistande vnd vntcrhandelern, den auch Edlen, Gestrengen vnnd ErenUesten Adam Behern fürstlichem Pom- merischen Land-Rath vf Semlow vnnd Claus Moltken zum Streitfeld« erbsessen gehn Lutkeh Niekur zur stellen gezogen, Das demnach anfengklicb wegen Ihrer jungsten Schwester Jung- frawen Catharinae Kerckdorffes aussteurung zwischen Inen den Brudern, Vormundern vnd anwesenden Vnterhandelern vor angefangener teilung diese vereinigung getroffen, Das nemb- lich die Gutbekommende Brudere gedachter Ihrer Schwester laut eynes sonderbar daruber aufgerichteten verträges, deren einer bey den herrn vormundern, der andern bey den Brudern obgedacht vorhanden, zu brautschatze zweytausend guldtn, Ein hundert gollgulden in den halsz vnd fliliffzehen hundert gulden zu erstatlung Ires noch mangelnden geschmilckes, Ki stengerats vnd zur auszrichtung der Hochzeit, welches in al les, ausser den Ein hundert goltgulden, so sie bereits weg hatt, vierdehalb tausend gulden ausstragen thuet, vor abetret- tung des Gutts mit genughafften verburgeten Siegel Vnd brie- uen versichern vnd von geregter Summa vf kunfftigen Pfing sten Funffhundert gulden, die vbrigen drey tausent gulden aber vf den bald nach Irem gehaltenen eheligen beilager negst folgenden Anthony in einer Summa bey adelicher hohen ver

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    pfliehtung, ehren vnd glimpfs entriehten sollen vnnd wollen, Und soll Ihr nichts wenigers dasjenige, so die Pauren zur Hochzeit geben mussen, von den Ieuten ge{!olget, oder aber dö sie damit seumig wurden, yon den, Brudern selbst vf negst- kunfftigen dieses acht vnd neuhtzigisten Järes herbst gegeben werden. Ferner hahen auch die gutbekommende B?tjdw .ein- hellig verwilliget, beliebet vnd angenommen, Ihrem Eltisten bru- dern Heinrich kerekdorflV'Etn Tausebd golden heubtstuhl, so Ime wegen seiner seligen Mutter Ehegeldes aus den Gutern geburen, neben neuntzig gulden anderthalbjeriger Zinsen, vnnd dan nochSechzig Taler, so" er vf die bawet' zu Bolendorff gewandt, vf kunfFligen Anthoni Ime vnnachlessig zu entrich ten, oder aber sollen Ihme vff den fall, so er gutt ^bekommen wirt, in den vatlerlichen auch an denen schulden, so er not wendig zn bezalen an sich nhemen nuiss, mit eines Jares Zinse abekurtzet vnd Ime deroselben so viel, als die Summa (desselben, nemblich in alles Ein Tausenf ein hundert Zwei vnndt Viertzig gulden zwelff schillinge, austragen thuett, desto geringer zugeschlagi n werden, dajegen hinnwieder Heinrich Kerckdorff sich aller vnd jeden fernern an vnd zuspruche zu mutterlichem Erbe gentzlicnen vnnd mit wolbedacbteiri muthe vor sich vnnd seine erben vorzihen vttd begeben. Alzdan darvf die noturlTt erfordert, das man sich der erblichen teilung halber, vnd wasserley gestalt die gueter allen vier Brudern zum besten vnd gleichem frommen, vnd damit keiner von dem andern beschweret werden moge, gleichmessigst alsz Immer muglich voneinanderzusetzen vergleichen sollen vnd wollen, vnd sich aber befunden, das die drey Gutter, so Ihr seliger Vatter verlassen, also iNiekur, Granzow, Bolendorff vnnd Viet- kow sambt deroselben pertinentien vnd zubehorungen zu Ih rem sambtlichen frommen nur vnter drey Brudere geteilet vnd der vierde Bruder mit gelde abgefunden werden mussen: Aldiweile aber die Willwe von Ihrem seligen Junkhern Mau ritz Kfrckdorffe m't dem virden teile des Gutts Grantzow, soiislen auch mit gelde beleibzuchtiget vnd aber keine solche bequeme teihing. wofern geregte Wittwe bey dem Ihr ver schriebenen le bgedinge bleiben wurde, angestellet werden können: So haben demnach ermelte Brudere mit geregter Witt- wen Ihrer freuntlichen lieben Mutter so weit gehandelt, das sie von sodaner lerbzucht, souiel den vierden teil an Gran tzow belangen thuett, gutwilliglichen abgestanden vnd sich dagegen bey Iren Adelichen ehren vnd trewen verpflichtet, der Mutter Wouhausz zu Gnoyen, so sie neben den Buden

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    vnd was dcme zugehorig hatt, Zeitt Ires tebens behalten soll, mit angefangener noturfl'liger bawet vf der Bruder kosten vor abetrettung der Gulter vollents zu ucrfertigen, sowol auch Iren doselbst zu Gnoyen habenden acker , so bey dem hause pleibet, vmbschiehtig vnd ein Jar vmbs ander Ihr von allen drey Guttern begabten vnd den mist abefuren zu lassen, da dan der Bruder, dem solches die Kabell zum ersten geben Wirt, den anfang darmit machen soll vnd will. Wan dber die Mutter Todes verfiele, Soll geregtes hausz neben zugehörigen Buden vnd Acker den Brudern sämmbtlich, weil es ans dem lehrte erkaufft vnd gebawet, anch wieder ins Lehn fallen. So haben auch ermeite Brudere Ihrer Mutter iarlichs aus allen dreyen Cuttern Ein hundert vnnd funffzig gulden, achzehn scheffel Roggen, achzehn scheflel Gersten, thuet eines jeden teil funfzig gulden, sechs scheffell Boggen, sechs scheffell Gersten, vnd ein Jeder ein Achteil butter allewegen v(f Mi chaelis vnd vf dieses acht vnnd neuntzigisten jares Michaelis zum ersten mhale vud dan alle folgende Jare tzeitt Ires le- bens, vnd dan noch Neun vnd dreissig huner, daruon sie von Krullen zu Remmelin dreyzehen, von Reimarn zu Tangrim dreyzehen vnd von Eeckhorsten Zu Vorwercke auch dreyze hen, selbst einzuheben haben soll, vnweigerlich folgen zn las sen, Ihr auch darzu die Burgerschafft zu Gnoyen frey zu ma chen, Wie dan auch ein Jeder Gutthabender Bruder der Mut ter alle Jar einen halben Scheffel Leyn vf gutten grundt scy- hen zu lassen mit handt vnnd Munde versprochen znd zuge sagt. Vnd nachdeme in vbernommener Rechnung befunden das diesz vorschienen Jares seit abesterben seliges Mauritz Kerckdorffes von den gutern über zwei tausent zwei hundert Gulden eingenommen, dauon dan die Witwe zum halben teile berechtiget, haben die Sohne sich verpflichtet vnd bey ehren vnd trewen zugesagt, von Irem geburenden halben teile, alsz Eilff hundert gulden, Ihr ein hundert gulden vnd dan wegen vfgewanten vnkosten zur bawet auch Ein hundert gulden noch vor abetrettung der Gutter nicht alleine vn\veyg< rlieh zu ent richten, Sondern auch sowol vber die restirenden Ein tausent gulden von den eilff hundert gulden abenutzungf vom Gute, als vber die vier tausent gulden, so anstatt Ihrer eingebrach ten Zwey tausend gulden Ehegeldes vnd der besserung vf die selben Ihr in obangeregter Leibzucht vnd donation vorschrie ben, Ihr gleichs fals, ehe sie die Guter abeantretten.schuldig sein soll, mit genugsam verburgeten Siegel vnnd briefen ver- wissern vnd sodane funff Tausent gulden gegen kuniftigen An

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    thoni mit drey hundert gulden gleicher wilden verzinsen sol len vnd wollen. Nach der VVittwen todtlichem abegange aber, den Gott der Allmechtige aus gnaden lange verhutten wolle, Sollen die zwey tausent gulden, so Ihr zur verbesserung in obangezogrner leibzuchtsverschreibung vermachet, wiederuiub zurucke ins lehn fallen vnd vnter die Brudere alle viere gleichmessig guteilet werden, die andern Zwey Tausent gulden Ehegeldt aber sollen Inhalt der Rechte vnd dieses landes ge brauche an der wittwen negste Erben wiedervmb verfallen. Weill dan auch die Wiltwe in erlittenem brandtschaden, den Gatt der allmechtige ferner gnediglichen abwenden wolle, So- wol auch mit aussteurung Ihrer drey tochter Ihre kislen au linewande sehr gelehret, vf diese vnbegebene Jungfraw auch nicht ein geringes an linewande gewendet werden muss, alsz haben Ihre Sohne in betrachtung dessen Ihrer freunllichen lie ben Mutter alle Linnengerate, an handttuchern, Tischtuchern, leilachen vnd andere vnverarbeitete sambtliche linewandt, ne ben dem halben teile an hauszgerathe, bettengewandt vnd hal ben korne Ihr folgen zu lassen versprochen vnnd zugesagt, Inmaszen Ihr dan auch die muhlenpechte bisz vf Ostern noch gefolget, zu deme auch ausz jedem Gute eine Magd, wan sie de ren benotigt, vnd so sich die befreyelen, andere an Ihre statt, uberlassen, vnd wan Mast vorhanden, von einem jeden Sohne zwey Schweine feist gemacht werden sollen. So hatt sich auch die Wittwe den einen Tham zu Pannikow, so sie negst Jochim Kerckdorffs hoffe vf Iren eigenen kosten auffuren lassen, Zeitt Ihres lebens vor einen Gartten zu gebrauchen vorbehalten, In- massen sie sich dan auch bei dem Sone, welchem Grantzow in der Kabel zufallen wirt, wöchentlich zwey essen fische bey Som mer- vnd Winter-Zeitten, wan was gefangen, vorbehalten ha ben will, so Ihr bey desselben eigener bottschafft zugesandt werden sollen. Wan dann auch sonsten die Wittwe zu dem hal ben teile alles viehes befugt, haben die Sohne dasselbe Ihre halbe teil, so ihr dauon zukommen wirt, kaufsweise an sich zu nemen, verwilligt, da dan desselben werth so uiel ein jeder da uon bekonmen mag, in eine Summa geschlagen, von einem jeden Bruder daruber eine sonderbare obligation vnd versiche rung verfasset der Mutter zugestellet vnd jarlich jedes hundert mit sechs gulden verzinset werden soll. Nach verhandlung des obbemelten seint die Pacht-Register vnd andere nutzbar- keiten vberschlagen, die vetterlichen schulde vnnd andere ob- bemelte des Guus burden fleissig erwogen vnnd nach zuge legter taxation vff aller dreyen eitern Brudern vnd des vn

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    mundigen herni Vormundern selbst eigene beliebung verwil-i liget vtul angenommen, das dem Bruder, so Geld! bekommen wirt, Aeht Tausent gulden gegen seinen virden teil vaterlicher Gutler von den anderen dreyen Giitbekommenden Brudern ge geben, dieselben Ime noch vor abetrettung der Guttcr mit ge nugsam verburgeten Siegel vnd brieten versichert vund alle wegen vf Anthoni vnd dieselbe Zeilt des liegst folgenden Neun vnd Neuntzigisten Jares zum ersten mhnle vnd dan alle fol genden Jare, solange dieselben bey den Brudern vnabgemah- net stehen pleiben, mit vierhundert vnd achzig gulden, ist sechs pro Cento, verzinset werden sollen. Inmusseii dan der gelthckommende Bruder sodane Gelder von den Guthabenden Brudern vmli liederlieher vrsachen willen, es were dan, das er dessen zu beweiszlielien ehren vnd hohen nottfellen, auch zu erkanflung eines stucke Lehngutis zu gebrauchen hette, oder aber auch Ime die Zinsen zu geburender Zeilt nicht ent richtet wurden (vIf welche feile Ime sonsten dasselbe abezu- mhanen frey stehen soll) abzufordern nicht soll macht haben. Sonsten sollen dem gellhabenden Bruder die gutere sambtlich, bisz er vber sodane Acht tausent gulden genughaffte verburgte vnd versiegelte versicherung bekommen wirdt, expresse hy- potheciret sein vnd pleiben. Alszdun auch vnpillig erachtet, das weil die Brudere, so Gutter bekommen, zu abefindung Ires vierden geltbekommenden Bruders auf die Gutter mit gros sem Interesse geldt entlehnen vnnd dennoch inmitttelst die vf den Lehnen hafFtende onera praestiren mussen, Ist von allen teilen einwanden, gewilliget, beliebet vnd angenommen, das wan der Bruder, so Geldt bekombt, ohne leibeserben mit Todte abegehen wurde, den Gott der Allmechtige sonsten lange vat- terlichen erhalten wolle, solche von Ime empfangene Aeht Tausent gulden, so uiele dnuon Zeitt seines todllichen abe- ganges vorhanden sein mochte, wiedervmb an die drey Bru dere oder Ire Kinder, welche die Guter Niekur, Grantzow vnd Bolendorff mit Iren pertinentien besitzen, ins Lehn zurucke nnd mit nichten an die Landt-Erben fallen sollen, mit ver zeihung aller beneficien vnd begnadungen der Rechte, so dem Geldt habenden Bruder in einige wege hier inne er- sprieslich sein können vnd mogen; Jedoch soll dem Gelt habenden Bruder hiermit vnbenommen sein, seine eheliche hausfrawe nach landtsittlichem gebrauche darvon zu beleib- zuchtigen, Inmaszen dan auch hinwieder allerseits beliebet nnd eingewilliget, wan ein Bruder, so Lehengutter bekommen, ohne leibes Erben mit Todte abegehen wurde, das alsdan der

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    Bruder, so Geldt, bekommen,: oder seine Sohne, solch erle digte stucke Gutts vor die Acht Tausent gulden, oder wan sonsten im Geschichte Gutter verkauift wurden, dieselben auzunemen hirmit verpflichtet sein soll, Die andern Brudere aber oder Ihre Kinder vmb ein gleiches, oder hoheres dasselbe auzunemen nicht gestattet werden. Do auch der verstorbene Bruder in Zeitt seiner haushaltung vf sein Antueil Gutts mehr schulde, als Ime bei der Bruderlichen teilung darvff zugeschla gen, gemachet hetle, sollen dieselben von den Acht Tausent gulden abegelragen vnd das Jenige, so daruon vberbleiben wirt, in drey gleiche teile vnfer die drey Brudere geteilet Wei'den. Hette aber aueh der verstorbene Guthabende Bruder etzliche von den angenommenen schulden abegeleget, dasselbe soll den dreyen yberbliebenen Brudern gleichs fals zu gute kommen vnd der Bruder, so Geldt gehabt, oder dessen Erben, die des verstorbenen Bruders guter gegen die barschafft an genommen, von den abgelegten schulden, so speeificiret vnd berechnet werden können, den andern beiden Brudern Jedem seinen dritten teil zu entrichten sphuldig sejn, damit er oder sie das Gutt in vorigem stande, darinne es der verstorbene Bruder empfangen, auch hinwieder annhemen mogen. Es sol len aber vnter dieser Succession fratrum nepotes nicht begrif fen sein. Alszdan auch im Gutle Viptkow mit Heinrich Preensz seliges wittwen. sowol als im Gutte Pannekow mit Julian von Kalden wegen eines teils Gutter vnd gräntzen bey seligen Mauritz Kerckdorfles lebezeitten streite erreget vnd noch recht- hengig schweben, ist aller seits beliebet vnd angenommen, das die itztgedachte reehtferligungen vf den Gutt habenden Bruder sambtlichen Koslen, tien sie zu rechter geburender Zeitt den Doctoren vnd andern Personen, so darinnen dienen werden, pro quota cuiuslibet entrichten wollen, Die Rechtfertigungen aber, so kuniTtig. furfalleq mochten, von dem Gutt habenden Bruder, jn dessen Gittern dieselben erhoben werden, recht- oder gutlich ausgrubet werden sollen, was aber in solchen Rechtfertigungen dem einen oder anderen teile durch rechtlich, exkantnuss an seinem Ihme zugefallenen Anteile Gutts abge hen mochte, Sullen die andern Brudere, so auph Gutt bekom men, Ihme von demselben mit Reehte wieder Ihne erstrittene teile oder rechtlicher aherkandten abnutzung, expensen vnd sdiaden zu Ihren zwo teilen geburlich erstatten vnd desz we isen die Euictionem praestiren. Ferner ist beredet, das die Gutt bekommende Brudere alle vaterliche schulde, so sie pro parle por^ionabiji vermuege eines. Jeden imJB,^arviiei;.jEuge

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    Stalten schullzoltcls vnter sieh geteilet, sowol auch was Ihrem «;Uisten Bruder Heinrich Kerekdorfe, ungleichen auch der Witt- wen vnd Jungfrawen aus den Guttern laut vbgeregter ver- zeichnuss vnd den sonderbar darvher aufgerichteten verträgen geburet, abezutragen schuldig sein, vnd der Geldtbekommende Bruder durchaus mit keinen schulden zu thun haben solle, In- massen dun auch die Guttbekommenden Brudere vestigliehen angelobet, dem Gesinde vf kunfftigen Michaelis Ihre verdiente lohn vnw eigerlichen zu entrichten, die Wittwe aber dagegen dem Gesinde, so sie mit nach Gnoyen nehmen wirf, zu loh nen zugesagt. Obwol in vberschlagung der Gulter befunden, das zu Grantzow fast bey vier Tausent gulden, zu Niekur. gleichs fals bald zwey tausent gulden in den hebungeu, dahero das etzliche pechte mehr doselbsl vorhanden, deren anderhalb gulden vor, Ein hundert angerechnet worden, mehr als die Hebungen zu Bolendorff vnd Vielkow ausstragen, so ist doch dagegen zu Bolendorff vnd Vietkow in die vierzchen Drombt Roggen mehr als zu Grantzow geseyet, vnd dahero doselbst auch vngleich mehr Korn gebawet werden kan, vnd die Fi- seberey auch besser als zu INiekur, desgleichen Schafereyen vnnd Holzungen auch besser zu Bolendorff vnd Vietkow, alsz iu den:andern beyden Gutern befunden worden, So haben de- rowegen die drey Ellisten Gebrudere vor gutt angesehen, das die drey ohbenante Gutter Niekur, Grantzow, Bolendorff vnd Vietkow mit Ihren zuhehorigen ackerwereken, hofeu, hnfen vnd aller andern Gerechtigkeit, das eine so gut alsz das an dere gesehen vnd gehalten werden, darin dan des jungsten Brudern vormundere sowol auch der anwesende beistand! ge willigt, vnd es dabey bewenden lassen, weme ein oder das ander teil in der kafel zufallen werde, derselbe solches vor das seine behalten vnd sich wegen einiger vngleicheit vnd in- aequalitet nicht zu beschweren haben solle. Weil aber das Gut. Ni,ekur: sowol wegen der gebende alsz sonslen besser alsz die andern beiden Guter, So isl demnach; abgeredet, das der jenige, dem Niekur zufallen wjrt, von den Acht Tausent gul- <ien( so,der eine-Bruder aus den Guttern bekombt, Ein Tau sent Gulden vor sieh alleine ohne der andern Bruder zuthun abetragen vnd nichts wenigers von den vbi'igen Sieben Tau sent gulden seinen dritten teil auch annhemen vnd bezalen solle. Alzdann auch die beiden Muhlen bey dem Gulte Gran tzow bleiben, So ist auch abgeredet vnd allerseits beliebet worden, das; die Sechs Pflugdienste zu Bobeliz, so nach Bo>- IqodorlT gehoren ' so lange,, nach der Tangrimsehen Muhlen

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    mhalen sollen, bisz der zu Bolendorff etwa mit gelegenheit selbst eine Muhle bawen lassen wirt, Doch soll der Muller angehalten werden, gutt Mehl zu mhalen, auch den leuten recht bey Irem korn vnnd Secken zu thunde, damit sie nicht vrsach haben mogen, die matten an andere orter zu uerfuren.

    Nach verglichenen sodanen Puncten seint die Brudere von den Anwesenden herren vormundern vnd vnkrhändlern genug sam erinnert, das do der eine oder ander teil sich etwa kunff- tig vber vngleichheit beschweren wurde, das nicht den vor mundern vnd vnterhändlern solches zuzumessen, sintemahl die Pacht-Register lange unter Ihren handen gewesen, sie selbst eins teils auch die Gutler verwaltet vnd dahero deroselben gelegenheit zum besten wusten. Weil sich aber die Brudere ercleret, das es Ir aller seits beger, das die Kafel geworden werden solle, vnd den fall zu setzen, dogleich vngleich- beit darinne befunden wurde, nichts desto minder bey der teilung vnd Iren zugefallenen Kabeln gutwillig zu pleiben er- kleret, haben sie sich auch dabey aller Beneflcien vnd wol- thatten der Rechten, so Inen in einige wege wider diese Ihre freiwillige verpflichtung moehte zu stalten kommen, insonder- beit aber vf vleissiges erinnern e.xceplioni doli mali, metus, rei non sie sed aliter gestae, laesionis, restitutionis in inte grum, condielionis: si qua iusla mihi causa videbitur, reduc- tionis ad arbitrium boni viri, item generalem renimciationem non ualere, nisi praccesseril specialis etc. freywillig begeben vnd mit handl vnd munde bey Ihren Adelichen ehren vnd trewen sich verpflichtet, dieser freiwilligen verzeyhung nim mer zuwiderzuhandeln. Alsz seint darvff Im Nhamen Gottes, aus freywilkührlichen vnd vorgehabten rhatsamen bedencken die vier teile der kafeln, als Niekur, Grantzow, Bolendorff, Geldt, vf vier von einem bogen geschnittene reine papirblet- ter verzeichnet, offentlichen vf den Tisch geleget vnd der vier Bruder Heinrich, Wedege, Mauritz vnd Johan der Kerckdorffe Ishamen vff vier gleich grosse Zettelchen verzeichnet, so zu sammen gewickelt in vier Federkeile gesteckt, nachmalen in einen huett gelegt vnd dureh eine Magd herausgenommen, vnd vf ein jedes pappir darvf die kafeln verzeichnet gewesen, ge legt, Vnd is darvf das Gutt Grantzow Heinrich Kerckdorffe, das Gutt .Niekur Wedige Kerckdorffe, das Gut Bolendorff dem jungusten Bruder Johan Kerckdorffe mit allen Iren respective pertineütien vnd Zubehorungen, mit allen hernach verzeichne ten geldt, korn, huuer, Eyer, flachs vnd andern Pächten vnd Ze..;ii(.cu, Mai ritz Kei ckdorffen aber die geltkabel zugefallen.

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    Alldif* eile aber die anwesende herrn Vormundere vnd Vnter- hendlere gefunden, das solche kabel vor den Unmundigen sehr vngelegen gefallen, in sonderlicher betraehtung, das geregtes Gult weil abgelegen vnd Inen den vormundern daruber in- sp'ection zu haben beschwerlich furfallen wurde, zudeme auch Schafe, Ochsen vnnd ander viehe darin geknufft werden müs sen, Man sich sonsten auch bey denen, welchen es in ver waltung gethan werden mochte, allerhand untrewe vnd vn- fleisses zu uormuten, ohne das auch noeh doselbst katen wuste vnd notwendig besetzt Merden mussen vnd sonsten das Gütt bereits mit zfmlichen schulden beladen, So haben demnach er- mi'He herren Vormundere in betrachtung sodanen vngelegen- heiten vnd befurderung des Vnmundigen besten mit dem Elti- sten Bruder Heinrich Kerckdorffen sodane gefallene kafel vmb geweehselt, Ihme das Gutt Bolendorff vnd Vietkow, so ehr hiebeuor innegehabt vberlassen vnd dagegen das Gutt Gran- tzow wieder angenommen vnd dasselbe anderweit mit Mauritz Kerckdorffen vmbgewechselt vnd seine Geltkabel vor das Gutt Grantzow wieder angenommen, darzu dan mehrgedachter Mau ritz Kerckdorff seinem Bruder Heinrich Kerckdorffen zwey hundert gulden, so lhme geregte herren Vormunder wegen solcher vmbwechsehmg zugesagt, bey ehren vnd trewen zu entrichten versprochen vnd angenommen, welche auch Heinrich Kerckdorff wohin dieselbe gegeben werden sollen, in schulden alsfort vberwiesen vnd gedachten Maurtz Kerckdorffe seinent- wegen auszugeben zugeschlagen, welche Kabel ein jeder in- massen Ime dieselbe gefallen, auch vmbgewechselt worden, alszfort animo et corpore apprehendiret vnd bey ehrlichem Edel- mansglauben, ehren, waren wortten vnd gutten trewen vor sich vnnd Ihre erben, dasjenige alles respective vor das Irige zu be halten vnd dauon nicht abezustehen vnd sich daranne volnko- men benugen zu lassen, alle' vngleichheit, so itzo oder kunfftig darinne befunden werden mochte, hindan setzen, dawieder auch weder die vormunder noch Brudere zu ewigen Zeiten nicht handeln, sondern allem, was hierinne tractiret worden, stett, veste vnd vnuorbruchlich nachzukommen steiff vnd veste an gelobet, getreulich vnd ohne gefehrde. Vnnd damit ermelter Mauritz Kerckdorff sodaner seiner vbergebener kabel, das die selbe nicht retractiret, noch impugniret werden solle, desto mehr vergewissert sein moge, haben die herrn Vormundere vnd guthabende Brudere daruber furstlichen Consens zu wege zu bringen bestendig angelobet. Vnd hat demnach Wedige Kerckdorff bey ■ dem Gutte Niekur folgende Fechte von der

    34ft

    nachbenanten leuten zu heben: Ausz Vorwerk: Hans Reimar der Cossate giebt drey gulden acht schilling Pacht, vier gul den dinstgeldt, vier schilling futtergeldt, vier schilling Salzgeldt, einZjehendt Lamb, ein Rockhun, zwantzig Eyer; Hans Reimar der Bawman gibt Sieben gulden acht schilling Pacht, zwey scheffel roggen, zwey scheffel Gersten, Ein drombt Habern, ei nen halben scheffel erbseu, ein zehend lamb, einen topff flachs, ein Rockhun, zwantzig Eyer; Peter Bower gibt sieben gulden acht schilling Pacht» zwei scheffel Roggen, zwei scheffel Ger sten, ein Drombt habern, einen halben scheffel. Erbsen, ein Topf flachs, Ein Rockhun, zwantzig; Eyer; Jacob Reimar gibt Sieben gulden acht schilling pacht, zwey scheffel Roggen, zwey scheffel Gersten, ein Drombt hahern, ein halben schef fel Erbsen, ein zehend lamb, ein Topf flachs, ein Rockhun, zwantzig Eyer; Jung Hans Reimar gibt Sieben gulden acht schilling pacht, zwey scheffel Roggen, ein scheffel gersten, ein drombt habern, ein baTben scheffel erbsen, ein Rockhun, Zwantzig Eyer; Chim Eicktiors't gibt, yierzehenn schilling sechs Pfennige pacht, Sechs seheffel habern, vierzig himer, zehen Eyer; Chim Reddich giebt yierzehen schilling Sechs pfenninge Pacht, sechs scheffel habern. Aus Niekur;. Chim Knulle gibt drey gulden zwelff Schilling pacht, ein Rockhun, zwantzig Eyer; Ciawes'Schnökel gibt zwelf schilling pacht, vier vnud zwantzig huner; Heinrich Schröder gibt zwelff schilling pacht, vier vnd zwanzig hurier; Chim Rulle gibt zwelff schilling pacht. Ausz Tangrim: Ellerhusz gibt vier gulden acht schilling pacht, ein Rockhun, zwantzig Eyer; Chim Bunge gibt vier gulden acht Schilling pacht, ein Rockhun, zwantzig Eye; Clawes Schro der gibt vier gulden acht schilling pacht, ein Rockhun, zwan tzig Eyer; Chim Reimar gibt Sechszehen schilling pacht, dreis- sig huner, zehen Eyer; Chim Hidde gibt sechzehen schilling pacht, dreissig huner, zehen Eyer; Hans Knulle gibt sechze hen schilling pacht, dreissig huner, zehen Eyer; Bunge der Cossate giht Sechzehen schilling,pacht, dreissig huner, zehen Eyer. Aus Bobe|itz: Hans Drewes gibt vier gulden neun Schiltinge pacht,, ein Rockhun, zwantzig Eye1", ein Scheffel Salz; Chim Dickelman gibt vier gulden Neun schilling pacht, ein Rockhun, zwantzig Eyer, ein Scheffel Salz. Dessen zu warer vrkundt, auch stete vnd vester haltung haben wir Hein rich, Wedige vnd Mauritz Gebrudere die Kerckdprffe vor vns vnd vnsere Erben vnd dan an S'nsers Mundlein statt wir Vor- munde, Ditrich Moltzan, Jochim von Bulow vnd Hans Leue- Zow, vud wir ynterhendler^Ad^.ße^r ynd Claus Moltke

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    vor vns, jedoch vns vnd vnsern Erben vnschedlich, die sen erbvertrag, deren viere gleichs lauts mutatis mutandis verfertigt vnd vns drcyen Eltisten Brudern Jedem einer dauon vnd der vierdte den herren Vormundern obgedacht zugestel lt, mit eigenen handen \nterschrieben vnd mit vnsern an- gebornen pillschafften beglaubiget. Actum Lutken Niekur den Ein vnd zwantzigisten Ftbruarii im Ein Tausent funff hundert acht vnd neuntzigisten Jahre.

    Wedige Kerdorp Moritz Kerchdorp

    mein bandt meine egen bandt.

    (X.S.) (L.S.) (LS)

    (L.S.) (L.SO (X.S.) (L.S.) (LS.)

    Vor lebende Alinlirift stimmt mit dem auf Pergament getenrie- heuen, durch die l'nlerschrilten Ton Wedige und Moritz von Ii.irdorff lmd durrh acht »n PergamenUlrcifen angehängte Siegel lieitarhteu Ori ginale überein.

    „';..!.'",/ Nr. xlui.

    Vertrag über Grantzow und Jlemlin, welehe Güter Mo rtis Heinrich v. Kardorff seinen Vettern aus dem Hause PVöpkendorf üherlässt,

    d. d, Rostoek 1750, Decbr. 13.

    Zu wissen sey hiemit jedermänniglich, demnach es dem Grundgühtigen Gott, nach Seinem unerforschlichen Raht also gefallen, dem (S. T.) Hrn. Moritz Hinri.ch.von Kardorff auf Grantzow und Remmelin Ergesessen, Seinen annoch übrigen eintzigen hertzlich-geliebten Sohn, und künfftigen I>ehns-Folger ohnlängst zu entnehmen, mithin Er, der, Herr von Kardorff, in mehrerer Erwegung, dass eines, theils Sein avancirendes Älter Ihm nicht verstattet, die bissanherige Ihm sehr beschwerliche Wirthschafft, Seinen lieben Kindern zum vorlheil, ungelrennet fortzuführen, anderntheils auch, dass Seinen Fr. Fr. und FräuKFraul. Fräul. Töchtern, so viel de ren nach Gottes willen Ihm überleben möchten, das an, be- nandten Lehngühtern eompetirende Erbjuugfern-Recbt den Ab flug jwejcheu Er ex paterno consilio Ihnen vor allen, andern gönne, nicht zuwerffen werde, vor dienlich und verträglich

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    gefunden, mit denen nechston Agnaten, denen von Kardorffen aus dem hause Wöbkendorff, nunmehr üepzow, sich zusam men zu thun, dass dannenhero zwischen deren Gerichtlich con- stituirten Herren Curatoribus und Ihm, nachfolgender Contract im Nahmen Gotte verabredet, und wirklich geschlossen worden. '.' i) Ueberlüsst Er voreniü'tileten seinen Lieben, seines wissens von der Familie noch allein vorhandenen Vättern das Guht Remmelin, wie solches in seinen enden und Grentzen belegen, nebst allen hoff- und andern Gebäuden, Aeckern, vollkommen bestellter Winter- und Sommer-Saat, Gärten, Wiesen, Weiden, Trifften, Gewässern, Ein- und Aussflüssen, Fischereien, besetzten auch ledigen, bey dem Guhle befind lichen, oder ausgetretenen Unterthanen; Hohen und Niederen Jurisdiction, Hohen und Nieder jagten, Harten und Weichen Höltzung, der Muhle, Mästung, brächen und Brincken, Rusch und Busch, denen zum Guhte hingehörigen Kirchen-, sowoll Hoff- alss Unterthanen Ständen, beg äbniss, wie auch allen anderen pertinentien, Herrlichkeiten, Freyheiten, Rechten und Gerechtigkeiten, dergestalt, wie Er es bissher besessen, Ge nutzet und Gebrauchet, oder auch nutzen und gebrauchen können oder mögen, sammt allem wass in dem Guhle und dessen zubehör Erd- Nied- und Nagelfest ist, und setzet sie auf neehstkommenden Trinitatis des Gott gebe! mit Friede und Seegen eintretenden 1731sten Jahres in mehrermeldetcn Guhtes geruhige possession vollkömlich.

    Nicht weniger überlässet Er Ihnen 2) auch sein anderes Lehnguht Grantzow cum pertinen- tiis, mit allen denen Rechten, Gerechtigkeiten, Saat und Zu— behörungen, gleich solehe in dem vorhergehenden §. breiters ausgedrucket sind, und nicht anders, alss wären sie wörtlichen alhie angeführet;, angesehen werden sollen, jedoch reserviret Er sich ad dies vitae den Besitz und Gcnuss dieses Guhtes, zusamt dessen sämtlichen Anbehör ohhbeeinträchtiget, also, dass von diesem Guhte die Ablieferung eher nicht, alss narh Seinem in Gottes Händen stehenden Tode geschieht. Dazu behält Er sich ' 3) nebst denen liquidirten oder noch zu liquidirenden, seinen Kindern allein reservirenden Schadensrechnungen, und der diesjährigen Pacht der Remliner Mühle, auch ferner, vor dem Grantzower Hofe, alss lange Er lebet, die freye Matten aus sothaner Mühle vor, und bedinget per expressum, dass die biss dato von ihm ausgegebene Cöntracte denen Leuten unvsrbrüchlich gehalten werden.

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    Wiederum erklähret Er sich ,.

    4) von selbst freundlich, auf die Conservation der bey denen Güiitern scyenden Holtzung eine so sorgsame attention zu nehmen, dass die herren Vältern auch darauss Seine Ihnen von gantzen Hertzen zu-tragende propension verspuhren sollen.

    Lässei auch

    5) es gerne geschehen, dass Sie und Ihre Herren Cura- tores das Remeliner Wohnhauss, noch vor inslehenden Trini- tatis, jedoch ohne seine beschwerung, nach Nothdurflt repa- riren, und in bewohnbahren Stand setzen.

    6) Alle auf Remlin haftende Landes-Contributiones, Amts- Anlagen, Priester- und Küster-Gebühren, oder andere onera, sie mögen Nahmen haben wie sie wollen, berichtiget Er biss Trinitatis 1731; jedoch müssen die Remlinschen Bauren die Contribution, welehe von den■ verllossenen Jahren rückständig ist und über lang oder Kurtz etwa verkündiget werden solte, erlegen: Von darab aber tragen Agnati und deren Herren Vormündere dieselbe, sonderlich versteuren Sie auch ä tem pore traditae possessionis, so viel Hufen, alss wozu Remelin stehet.

    Wass

    7) das Guht Grantzow anlanget, so wird solches suo tem pore gleichfalls von gesammten, biss dahin darauf hautenden, in proxime precedenli §. benahmten, und anderen oneribus franc und frey abgeliefert.

    Da auch

    8) sodan denen Aguatis oder deren herren curatoribus sämtliehe zu denen Gütern gehörige Uhrkunden, Nachrichten und Brieflsehafften bona fide aussgeantwortet werden, und Herrn Cedentis Erben sehuldig seyn sollen, dencnselben gegen jedermans An- und Zusprache eine sichere Gewehr zu leisten.

    Gegen dieses alles zahlen

    9) die Herren Vormündere dem Herrn von Kardorffen und dessen Erben eins vor alles die Summe von Fünff und Zwantzig Tausend Reichsthaler untadeliche Neue /,tel zu voll, nemlich bey tradition des Guhtes Remlien cum pertinentiis dreyzehen Tausend, die übrigen Zwölff Tausend Reichsthaler aber allererst bey Ablieferung des Guides Grantzow; Sollte jedoch der Herr von Kardorff belieben tragen, von denen er- sleren Dreyzehen Tausend Reichsthalern annoch einige Gelder bey denen Herren Vormündern stehen zu lassen, so erwarten Sie diesfalss dessen gefällige Erklährung auf Anthony, und

    350

    obligiren sich solchenfalss zur Verzinsung desjenigen, wass hiervon nicht verlanget wird, mit jährlichen Fünff pro centum, von denen letzteren 12000 Rthlr. aber werden keine interes- sen gegeben, nachdem nachmalen Herr von Kardorff, bis zu deren' Ausszahlung das Guht Grantzow selbst geniesset.

    10) Anstaat des Schlüssel-Geldes accordiren die Herren curätores des Herrn von Kardorffen ältester Fräul. Tochter, Fräulein Catharina Maria von Kardorffen, in betrachte dass, bey Ihresj Herren Vaters Wittwerstande, wegen der Sie sonderlich treffenden Hausshaltungs-Last, Ir woll einige douceur zu gön nen: sey, Ein Hundert Ducaten, welche derselben, wenn der einst Grantzow abgeliefert wird, jedoch ohne jenige biss da hin lauffende Zinsen, bahr aussgekehret werden sollen. Damit aber

    H) derer Casuum Fortuitoronvhalber, welche der Barm- hertzige Gott in Gnaden abwenden wolle, hienechst Keine ir- rungett erwachsen mögen, so haben beyde theile sich derent wegen solchergestalt verglichen, dass auf gemeinsahme Kosten fordetsalimst sowoll die Grantzowische, alss auch die Remlicn- sche Hoff- und andere Zimmer in ein inventarium zu bringen, und, wenn darauff an einem oder anderen Ohrte ein casus fortnitus'erginge, der Wiederherstellung halber, es so gehal ten werden solle, dass, bis zur tradition des Guhtes Grantzow Herr von Kardorff die Gefahr und den Schaden der Grantzowi- schen Zimmer zwar allein, bey denen Remlinschen aber nur zur Helffte stehe, und die andere Helffte die Kardorffischen Kinder, alss Agnatos, treffe.

    12) Der Lehnsherrliche Gnädigste Consens wird auf bey- der theile Kosten unlerthänigsl gesucht, und das Gesinde zu Remlin, item Schäffer und Hirten werden vor dis jähr von je dem theile zur Helffte gelohnet. .

    Uebrigens geloben beyde iheile sub hypotheca bonorum, bey Cavalliers parole, dass Sie diesen auf guhten glauben er richteten Contract, fest und unverbrüchlich halten, auch dawie- der nicht sinnen, noch etwass vornehmen wollen, zu dem ende Sie allen Exceptionen und ausserdem in genere, in spe- cie aber dem Einwandt, dass die Sache anders verabredet, alss zu Papier gebracht sey, Listiger Ueberredung, Vervortheilung auch über die Helffte, der Wiedereinsetzung in vorigen Stand, und andern Rechtswollthaten, wie dieselbe erdacht sind, oder noch erdacht werden möchten, auch der Rechts-Regul, dass Gemeiner Verzicht nicht gelte, wenn kein besonderer vorher

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    gegangen, hiedurch wollwissendt -vorbedächtlich und gäntzlich wollen entsaget haben. Alles sonder arge List und Gefährde! Uhrkundlich ist dieser Contract in duplo gleichlautend aussgefertiget, von heyderseitigen Herren Contrahenten und Ihren Herren Beiständen eigenhändig unterschrieben, auch mit deren signeten bekräftiget worden. So geschehen Rostock den 13. Decembris Anno 1730.

    Moritz Hinrich Kardorf Hans Adolf von der Luhe

    ("L S 1 a's Curator der KarilorCüschen Kinder.

    (L.S.) Otto Friedrich v. Hobe

    * Vi'cV™ ' Eckhart von der Lühe

    ■ ' als Curator der Kardorffeo Kinder.

    Ehrenreieh Heinrich Sperling (L. S.)

    alt bejitant.

    (L.SO

     
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