Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 21., S. 197
Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 21., S. 197
[Willehelmus dei gratia Caminensis] episcopus omnibus Christi fidelibus pre-
sentem paginam inspecturis salutem in omnium salua rbitria et com-
positiones, que de rebus spiritualibus uel eis annexis rationabiliter facta fuerint
st deuiant rationis, et sicut rite et rationabiliter sunt concepta sint
decenter et vtiliter sint scriptis at confirmata, Sane discretioni tarn
presentium, quam futurorum uolumus esse notum, quod cum inter dominum Theo- [dericnm plebanum in Buztorp, ex vna parte, ejt dominum SfyeOOgftCttttt Wt* Sttltt et fratres suos et eorum heredes, ex parte altera, super decimis vil- larum Bu[ztorp et Camin] tandem dicti dominus T. plebanus et T. miles
et sui fratres et eorum heredes se nostro arbitrio commisissent,
materia iurgiorum de maturo prudentum consilio statuimus, ut dicti dominus T,
miles et sui fratres feodum uel proprietas deuoluatur,
dicto T. plebano et suis successoribus canonice intrantibus de
wlgariter punt appellantur et IIIIor ordei et IIIIor siliginis reddant loco decime
annis [i]n duas auene et duas ordei et duas siliginis largiantur,
ita tarnen ut dicta annona sepe is laboribus et expensis in sua
curia presentetur, accedente eorum consensu voluntario et ex ul-
gatio simul et dicta compositio irita sit et incommutabilis perseueret, hanc paginam
conscribi am sepe dictos dominum T. plebanum et suos successores
et dominum T. militem et suos Hvius rei testes sunt: dominus
Henricus plebanus in Calant, dominus Hermannus Randessin, domi nus Helmoldus miles, Hermannus de Ost, Lippoldus monachus et ...
manus Lamberti, anno gratieM0. CC°. XLIX0., VIII0 kalendas Junii.
I
Nach dem Originale, auf Pergament, im königl. preuss. Provinzial-Archive Ton Pom mern zu Stettin, unter den Urkunden des Bisthums Camin. Beinahe die ganze linke Seite der Urkunde ist abgerissen, so dass uns fast alles Wichtige, besonders die Namen der Dör fer fehlen. Der Rest des Fragments ist seiner Erhaltung wegen auf Papier geklebt. Die Siegelschnur aus grauleinenen Fäden trägt noch die grössere, untere Hälfte des Siegels aus ungeläutertem Wachs mit braunem Ueberzuge, worauf der untere Theil eines sitzenden
Bischofs zu erkennen ist mit der Umschrift VS . DäI . 6RAC
MINflNS Die Schrift der Urkunde ist eine kleine zierliche und verzierte
Minuskel. (Mittheilung vom Archivar Dr. Klempin zu Stettin).
Obgleich die Urkunde in den meisten hier zur Frage kommenden Namen unvollständig ist, so haben wir doch eine bestimmte Angabe über den Inhalt derselben. Kosegarten theilt Codex Pomer. I, Nr. 418, S. 868, eine Stelle aus Niclas von Klemptzen Verzeichniss der Eidenaschen Urkunden mit, welche also lautet:
„Bischop Wilhelms bref up des kerckheren tho Bustorp tegeth „tho Bustorp und Camin ao. 1249." Dies ist also ohne Zweifel der richtige Inhalt der Urkunde: der Bischof Wilhelm von Camin bestätigt den Vertrag zwischen Theoderich Behr und dessen Brüdern, von der einen, und dem Pfarrer Theoderich zu Bustorf, von der andern Seite, über die Zehnten von Bustorf und Camin. Hiernach habe ich die wichtigsten Lücken nach Vermuthuug in [ ] ergänzt. Kosegarten bemerkt: „Busdorp ist der ältere Name des jetzigen Kirch- „dorfes Behrenhof, welches zwischen Greifswald und Gützkow liegt. Das Dorf Camin „gehört noch jetzt zum Busdorper Kirchspiele." Aus dem vorstehenden Fragment geht auch hervor, dass die Behr dem Pfarrer zu Bustorf die Zehnten gegen eine bestimmte jährliche Kornabgabe abgelöset haben.
Das Gut Bustorf (Buzdorp, Budesdorp) ist ein altes Hauptgut der Familie Behr und lag im Lande Gützkow; noch am 24. Dec. 1401 wird gesagt, dass „Bustorpe lycht an deme lande thu Gutzekowe." Nach der Urkunde über den Verkauf des Dorfes Dargelin vom 21. Febr. 1284 ward Dargelin von Grubenhagen, Sestlin, Negentin, Stresow und Bus- torf begrenzt; also kann Bustorf nur östlich von Dargelin und in der Gegend gelegen haben, wo jetzt Behrenhof liegt. Das Gut behielt auch bis zum J. 1804 den Namen Bustorf; am 26. Oct. 1804 machte es aber Johann Carl Ulrich Behr auf Bandelin zum Fideicommiss und seitdem ward es Behrenhof genannt („Lehngut Behrenhof, sonst Busdorf genannt1'); vgl. Gesterding Genealogien, Berlin, 1842, I, S. 23 und 27.
Vgl. Urkunde vom April [1322].
Ob der Mönch Lippold ein Behr war, lässt sich wohl nicht ermitteln. Der caminer Domherr Lippold, welcher noch 1308 vorkommt, wird es wohl schwerlich sein können.
Lisch, Friedrich: Geschichte des Geschlechts Behr I, 1861 (Google data) 21., in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenBehrI/ba7024dd-dbab-4a0d-b8aa-5303052e707f/charter>, accessed at 2024-12-27+01:00
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