Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 61., S. 250
Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 61., S. 250
AV^sslaus, dei gracia princeps Ruianorum, omnibus Christi fidelibus in salutis au- ctore salutem. Quoniam facta mortalium cum lapsu temporis elabuntur, soient poni in ore testium aut scripture memorie commendari. Quapropter notum esse uolumus vniuersis, quod nos prudentum nostrorum vsi consilio burgensium nostro- rum videlicet dilectorum Stralesund propter melius bonum et propter vtilitatem fu- turam ciuitatem nostram nouam Schadegarde dictam duximus totaliter adnichilandam et tempore procedente aliam in loco magis apto, vbi nostris fidelibus, neenon con- sulibus nostris dilectis expediré videbitur, exponendam. Ne igitur in posterum super hoc aliquod dubium oriatur, presentem paginam sigillo nostro mandauimus commu niri. Cum autem hec agerentur, hii testes astabant: dominus Borantus et domi nus Gosslaus de Bard, dominus ¡Dofjaitttee IStTC et iunior domicellus Iaro
marus et commune consilium Stralesund. Acta sunt hec anno dominice incarna- tionis ö)°. CC°. LX°. nono. Iarosslaus et dominus Chotannus interfuerunt cum predictis.
Nach dem Originale im Archive der Stadt Stralsund, gedruckt in v. Schwartz Gesch. der Pommersch-Rügischen Städte, S. 33, in Fabricius Urkunden des Fürstentimms Rügen, II, 1843, Nr. XX, S. 11, und in Kosegarten Codex Pomeraniae diplom., I, S. 403. An rothen seidenen Fäden hängt das Siegel des Fürsten. Die Urkunde ist in den Urkunden- büchern von Fabricius und Kosegarten in das Jahr 1229 gesetzt. Nun aber hängt an der Ur kunde das Siegel des Fürsten Wizlav II. von Rügen, welches in Fabricius II, Taf. 1. „Zu Nr. 31", und in Kosegarten, Tafel K, als Siegel Wizlav's L abgebildet ist. Dieses Siegel ist' aber dasselbe, welches Wizlav II. in der Zeit von 1260—1284 gebrauchte. Der Herr Archivar Dr. Klempin fasste daher Verdacht gegen die Jahreszahl der Urkunde: l) weil das Siegel des Fürsten Wizlav daran hängt, welches dieser erweislich 1260 —1284 führte; 2) weil die Zeugen, welche zu den vertrautesten und ersten Rathgebern des Fürsten Wizlav II. ge hören, frühestens 1253 bis 1285, und um 1265 häufig erscheinen; 3) weil die Stadt Stralsund erst 1234 eine deutsche Stadtverfassung erhielt. Bei schärferer Untersuchung des Originals hat sich denn nun ergeben, dass die Jahreszahl nicht 1229, sondern 1269 ist, wie dies denn auch der Herr Burgemeister Fabricius und der Herr Syndicus Dr. Bran denburg erkenaen; auch hat schon ein früherer Archivar auf die Rückseite der Urkunde 1269 geschrieben und der Herr Syndicus Dr. Brandenburg in der dinniesschen Abschrift die Jahreszahl in 1269 verbessert. Es leidet also keinen Zweifel, dass nach den Schriftzügen des Originals, nach dem Siegel und nach allseitiger Uebereinstimmung die Jahreszahl 1269 feststeht.
Die Stadt Schadegard lag in unmittelbarer Nähe von Stralsund und der Platz kam zum stralsunder Stadtfelde; im J. 1271 ward der ehemalige schadegarder Kirchhof an einen Gärtner verpachtet. (Vgl. Fabricius Urkunden, II, Nachtrag 2, zu S. 78, am Schlüsse).
Gedruckt ist diese Urkunde in: Dreger Cod., Nr. 74, p. 132; in Brandenburg's Ab handlung: Wo stand die Stadt Stralsund vor sechshundert Jahren, 1830, S. 12; in Fabricius Urkunden II, Nr. 20, S. 11; in Kosegarten Codex, I, Nr. 176, S. 403.
Lisch, Friedrich: Geschichte des Geschlechts Behr I, 1861 (Google data) 61., in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenBehrI/d17f822a-7b93-47ab-ba78-77df04953834/charter>, accessed at 2024-12-26+01:00
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