Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 137., S. 441
Urkunden und Forschungen zur Geschichte des Geschlechts Behr, Nr. 137., S. 441
In godes nämen, Amen. Wi Otto, Conrad, Herman, Johan vnde Woldemar, van godes gnaden markgreuen van Brandenborch, bekennen in desseme i&ghenwardeghen br£ue, dat wi us ghesönet hebben mid vnsseme leuen swäghere deine eddelen herren hern Hinrike wan Meklenborch vnde sinen helperen vm al vse wernisse, de vnder us was vnde noch werden mach. De söne ludet alsus: Wi markgreue Herman bebbet gheläten van der anspräke, de wi hadden an deme lande to Stargarde, vnde hebbet deme van Meklenborch dat gheleghen to rechteme lene mid aller schßde vnde mid aller nud; behaluen de munthige vnde dat iseren to Lychen dat scole wi beholden vnde vnse eruen, also dat dar brandenborghesche peuninghe gän vnde vnse mundmester de wesle ride in deme lande to Stargarde, dar schal de van Meklenborch us nicht ane hinderen oder iemant van siner weghene. Wi hebben 6c sinen wiue vnser vedderen dat sulue land to Stargarde gheleghen to eneme rechten Hfghedinghe. Werden deme van Meklenborch erfnämen, wi scolen en dat land to Stargarde na Ilgen, alse wi eme dat vöre gheleghen hebben; dat scolen 6c na vs dön vse erfnämen. He ne schal vs des landes nicht vndvernen, verligen, noch läten, därmede id vs unduernet möghe werden, eft sin äne erfnämen to kort worde, id enstorue vp vs vnde vp vse kindere, mid alsodäneme rechte, alse he id van vs hadde. Hirvmme dat wi eme dit land gheleghen hebben, so ghift he us vif dusent mark brandenborghes sulueres vnde brandenborghes ghewichtes; des sulueres was he vsen vedderen markgreuen Alberte deme god gnedich si dr6 dusent mark schuldich, där ghift he vs tw6 dusent mark tö, des scole wi mid eme to rekenschop körnen; möghe wi eme dat bewisen, dat he usen vedderen mer wan
dre dusent mark were schuldich bleuen, dat schal he us bereden, alse be dal andere bered; künde wi der rekenscbop nicht over en dräghen vnde wolde wi eme des nicht vorweten, dal he dat suluer al bered hedde, dal böuen de dre dusent mark were, so scolde he dat vppe den hilghen sweren, dat he dat suluer vsen vedderen mark- greuen Alberte bered hedde, oder dar id vse veddere gheheten hedde; dit schal mid eme sweren her Willeke Soneke, her Bosse van der Dolle vnde her Ekkard van Dewiz. Wi hebben 6c ghedeghedinghet, dal wi markgreuen vnde use helpere vnde de van Meklenborch vnde sine helpere scolen nummer nine vigende werden; were vser vrende oder vser helpere ienich, de sie an minne oder an rechte nicht ghenöghen wolde läten, dar scholde wi an beyden siden vmbeworen mede wesen. De greuen van Zwerin Scholen 6c an desser söne wesen; willen se öuer därinne wesen, so Scholen se dön, dat vse veddere markgreue Otto van vser weghene vnde de van Meklenborch van erer weghene spreken, dat minne oder recht is; ghinghe vse veddere markgreue Otto af, des god nicht ne wille, so scholde vse veddere markgreue Conrad de sulue.wold hebben. de he hadde; wolden de van Zwerin nicht dön, dat minne oder recht were, so scholde de van Meklenborch mid en vm beworen wesen. Worre oc ieneghen sinen vrenden des van Mekelenborch to vns gicht oder to vnsen helperen, des schal vse veddere minne oder rechtes van vnser weghene vnde de van Meklenborch van erer weghene minne oder rechtes we[l]dech wesen; wat vs de heten in beyden siden, dat schole wi dön; worde vsen vedderen to dem van Meklenborch gicht werrende oder to sinen helperen efle dem van Meklenborch oder sinen helperen to vnsen vedderen oder to sinen helperen, des schole wi weldech wesen na desseme däghe van vnser vedderen weghene vnde errer helpere vnde de van Meklenborch van siner helpere weghene, so wat we se heten in beyden siden to minne oder to rechte, dat Scholen se dön. De vörnömeden vif dusent mark schal me bereden to Tempelin; bedarf is de van Meklenborch, so schole wi vnde vnse vedderen dat suluer leyden van Lychen to Tempelin vor alle de, de dor unse vedderen vnde dor vns dön vnde läten willen; bidorue wi is, de van Meklenborch schal dat suluer vort leyden van Tempelin to Euerswolde vor alle dor ene dön vnde läten willen. Hedde de van Meklenborch des sulueres vppe de däghe nicht al, so schole wi brandenborghessche penninghe därvöre nemen, alse de mundmestere sprekin dal recht si. Des vörbenömeden sulueres schal me bereden dusent marc nu to sunte Wolberghe däghe vnde dusent mark to sunte Mertens däghe därnä, vnde echt därnä to sunte Wolberghe däghe dusent mark vnde därnä to sunte Mertens däghe echt dusent mark vnde därnä echt dusent mark to sunte
Wolberghe däghe, alse langhe wante dat suluer al bered is. Dit suluer schal rae iö to den däghen bereden äne legher. Vnde de van Meklenborch mach wol sinen mannen in deme lande lo Stargarde lygen, so wat he wil. Desse hebbet ghelöuel vör dit suluer: de herren: her Hinric van Meklenborch, her Claws van Wenden, de eldeste van Ruyen, greue Claws vnde greue Guncel van Zwerin, de vati Gutsikkowe; vnde desse riddere: her Willeke Soneke, her Zabel van Plawe, her Ekkard van Dewiz, her Heyse van den Broke, her Kersten van der Dolle, her Rolof van Wodens- weghe, her Hinric Soneke, her Hinric Staffeid, her Hinric Lowenberch, her Krowel, her Conrad Schepelisse, her Brunward van der Ekhorst, her Heyno Vilrz, her Enghelike van Dewiz, her Bosso van der Dolle, her Bode van Helpede, her Albert van Dewiz, her Gunter van Reberghe, her Rolef van der Dolle, her Heyno van Peterstorp, her Ansim van Gencekowe, her Henning van Rome, her Willeken Man- duuel, her Zabel van Helpede, her Olric van Yleuelde, her Erenbert van Wodens- weghe, her Henning van Plawe, her Vikke Mund, her Ebele van Heytbrake, her Johan van Swanenbeke, her Bosse van Dören, her Vikke van Dewiz, her Hinric van Schonenhusen, her Henning Darghiz, her Henning van Wodensweghe, her Spole, her Conrad van Valkenberghe, her Vikke van Vicen, her Dedwich vnde her Hermen van Oriz, her Henning van Lubbertestorp, her Ghiso van Helpede, her Thideke van Swanenbeke; vnde desse knapen: Vikke van Plote, Henning Tepelink, Henning Veldberghe, Henning Tobensdorp, Pentling UercfcC, Glode, Herman Locstede; vnde de räd van Nygenbrandenborch, de räd van Vredelande, de räd van Stargarde vnde de rät van Lychen vnde de räd van Woldekke. In desse söne neme wi markgreuen den hertoghen van Lunenborch, hertoghen Alberte vnde hertoghen Erik van Sassen, den bischop van Kemin, hertoghen Otten van Stetyn, her Bugslawen vnde den eldesten van Rügen vnde anders vse vrent, de bi us bliuen willen. Wi hebben 6c ghedeghenent, dat de van Meklenborch schal herren Berende van Peccatle en holt herre wesen vnde schal ene nicht verdenken därvmne dat to vns he ghe- keret was. Wi Scholen öc deme van Meklenborch nü to miduasten de breue weder gheuen, de he vnsen vedderen markgreuen Albrecte gheuen hadde. Vppe dat desse söne vnde alle desse bescreuenne dink stede vnde öwelik gheholde wer den, därup so hebbe wi markgreue Herman mid tuintech ridderen entrowen ghe- Iöuet, here nämen sin: her Hinrik van Aluensleue, her Vredderik van Aluensleue, her Hinrik Schenke, her Droyseke, her Lodewich van Wantsleue, her Sperre, her Palmedach, her Otto van Stendale, her Wipard van Barby, her Bertold van Koninghes- marke, her Grepiz, her Thideke van Groben, her Thideke van der Leyne, her Zabel
van Nygenkerken, her Conrad van Storkowe, her Ebele van Bredowe, her Gherad van Molendorp, her Allard van deme Rore, her Henningh Wadeschinkel vnde her Hedzebalt. Desse sône hebbet ghedêghedinghet: her Hinric van Aluensleue, her Droysikke, her Lodewich van Wantsleue, her Romele, her Ludeke van Wedele, her Bosso van der Dolle vnde her Willeke Soneke. Desse sône is belôuet vnde be- screuen vnde mid vnseme ingheseghele ghevested na der bôrt godes dûsent iâr drêhundert iâr in den vêrden iâre dâr nâ. des midwekennes vôr sunte Fabianes dâghe, to Vitmensdorpe.
Nach dem Original, auf Pergament, im grossherzogl. meklenburg. Geh. u. H. Archive zu Schwerin. Das Schweriner Archiv bewahrt zwei Original-Ausfertigungen. Die eine Aui- fertigung ist in einer kleinen, scharfen, gedrängten, undeutlichen, cursivischen Schrift geschrie ben und weicht nicht nur in der Orthographie, sondern auch in den Constructionen überall bedeutend von der andern Ausfertigung ab, obgleich der Inhalt und der Gedankengang in beiden gleich ist; das an einem Fergamentstreifen angehängt gewesene Siegel fehlt jetzt Die andere Ausfertigung ist in einer grossen, kräftigen, deutlichen Schrift, welche den Handschriften der Bücher ähnlich ist, geschrieben und hier als völlig zuverlässig zum Grunde gelegt. An einer Schnur von rother und grüner Seide hängt das schon ziemlich zerbrochene para bolische Siegel des Markgrafen Hermann von Brandenburg, des Hauptausstellers der Urkunde, mit dem Bilde des stehenden Markgrafen; von der Umschrift ist im Anfange noch zu erkennen:
Nach den Schlussworten der Urkunde sollte diese durch die Markgrafen „mit ihrer einem Insiegel1* („mid vns eme ingheseghele")? bekräftigt werden. Für die Geschichte des Landes Stargard ist diese Urkunde dadurch ungemein wichtig, dass in derselben 43 Ritter und 7 Knappen aus dem Lande Stargard aufgeführt werden, welche wahrscheinlich die Repräsen tanten des ganzen stargardischen Adels bildeten. Für die Familie Behr sei hier be merkt, dass in der dem vorstehenden Abdruck zum Grunde liegenden Ausfertigung vollkommen deutlich unter den Knappen: fteitttiltg Streite aufgeführt ist; auch in der andern Ausfertigung steht: termine »eteke.
Von den stargardischen Bürgen schreibt: die hier nicht gebrauchte Ausfertigung: die hier zum Grunde gelegte Ausfertigung: her Hese van den Brode — statt: her Heyse van den Broke, her Frederic van Dewiz — statt: her Vikke van Dewiz, her Cunrat van Valberghe — statt: her Conrad van Valkenberghe, Henninc van Velberghe — statt: Henning Veldberghe, Henninc van Topestorpe — statt: Henning Tobenstorp, Thyderic van Svannebeke wird als der zweite unter den Knappen aufgeführt Beide Ausfertigungen nennen im Anfange auch den Markgrafen Johann, welcher in allen bisherigen Abdrücken ausgelassen ist.
In Vergleichung mit andern gleichzeitigen und etwas jungem Urkunden-Handschriften scheint die hier zum Grunde gelegte Ausfertigung von einem stargardischen, die andere von einem brandenburgischen Schreiber ausgeführt zu sein.
Gedruckt ist diese Urkunde in Rudioff Urk. Lief. S. 175, Nr. 64, nach einer Abschrift in der Negendank'schen Urkunden-Sammlung, und darnach in Riedel Cod. Brand. П, 1, S. 253, Nr. 322, und in Boll Gesch. des Landes Stargard I, S. 349, Nr. 54, aber mit vielen Fehlern, bei Boll jedoch mil Verbesserung der Namen nach dem Originale, endlich im Auszuge in
Lisch Urk. Gesch. des Geschl. v. Oertzen, I, B, S. 35, Nr. 19. Rudioff und Riedel lesen noch: „Hennink Gereke" statt „Henning Bereke", und Boll a. a. O., S. 148, wirft die Frage auf, „ob nicht der hier aufgeführte Knappe Pfenning Bereite das Diminutiv des später auf tretenden ffiennina Vece ist".
Lisch, Friedrich: Geschichte des Geschlechts Behr II, 1862 (Google data) 137., in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenBehrII/da5222b3-32cd-4a78-a97c-0f00a0aaf62d/charter>, accessed at 2024-11-23+01:00
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