Charter: Urkunden des Geschlechts von Dennhausen (Google data) Nr. 550.
Signature: Nr. 550.
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Nr. 550. 1604 u. fg. Als Landgraf Ludwig IV. von Hessen im October 1604 kin
derlos starb, fiel dem Landgrafen Moritz bei der Landestheilung die Hälfte der Marburger
Erbschaft zu, und es- erging alsbald an den damaligen Landcomthur der Ballei Hessen,
Wilhelm von Oeynhausen, die Aufforderung, er solle in Betreff der Erbhuldi gung dem neuen
Landesherrn die gewöhnliche Handpflicht leisten. Er verweigerte sie, theils auf Grund des
Karlstadter Vertrags, worin von solcher Erbhuldigung des Landcomthurs mit keinem Wort die
Rede sei, theils auch, weil er ohne ausdrückliche Genehmigung des Deutschmeisters in eine
solche Verpflichtung, die leicht als Erbsässerei ausgelegt werden könne, sich einzulassen
nicht befugt sei; und da der Landcomthur trotz aller wiederholten Mahnungen und
Vorstellungen bei seiner Weigerung standhaft beharrte, so zog sich der Streit, in so
milder Sprache er auch beiderseits geführt wurde, durch das ganze Jahr 1605 hindurch. Man
wollte den Landcomthur endlich zwar dadurch zur Nachgiebigkeit zwingen, daß man ihm den
vertrags mäßigen Iollbefreiungsbrief für den dem Hause zu Marburg zu lie fernden Wein und
das demselben zukommende Wildbret versagte. Allein auch dieses Zwangsmittel hatte keinen
Erfolg, und noch 1607 hielt man an der Verweigerung der Handpflicht fest. — Ebensowenig
wollte sich der Landcomthur dazu verstehen, eine auch von ihm ver langte, wie von der
übrigen Ritterschaft bereits bewilligte, Veisteuer zum Vau eines vom Landgrafen
beabsichtigten Gymnasiums zu Gie ßen zu leisten, so dringend ihm auch dieser eine ohnedies
für die Ballei nur mäßige Veihiilfe vorstellte. Aus den Schreiben des Landcomthurs und des
Landgrafen in dieser Angelegenheit vom 17. und 26. März 1606 ersehen wir, daß Wilhelm v.
O. der Augsburger Confession angehörte. Historisch-diplomatischer Unterricht und
gründliche Deduction von Sei ten des hohen deutschen Ritterordens den Hessischen
Schriftstellern entgegengesetzt, nebst Beylagen. (1751. Fol.) Nr. 103—200, 207, 240-47.
Voigt, Gesch. des Deutschen Ritterordens. II. 288. Oeynhausens Nachfolger konnte 1613 und
1614 dem Landgrafen die Erb» huldigung nicht mehr versagen. Hist.-dipl. Unterricht. Nr. 19
u. 36. Source Regest:
Geschichte des Geschlechts von Dennhausen - Aus gedruckten und ungedruckten Quellen - Regesten und Urkunden von 1036 bis 1605, Nr. 550. , S. 247
Geschichte des Geschlechts von Dennhausen - Aus gedruckten und ungedruckten Quellen - Regesten und Urkunden von 1036 bis 1605, Nr. 550. , S. 247
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Geschichte des Geschlechts von Dennhausen - Aus gedruckten und ungedruckten Quellen - Regesten und Urkunden von 1036 bis 1605, Nr. 550. , S. 247
Geschichte des Geschlechts von Dennhausen - Aus gedruckten und ungedruckten Quellen - Regesten und Urkunden von 1036 bis 1605, Nr. 550. , S. 247
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Urkunden des Geschlechts von Dennhausen (Google data) Nr. 550. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/UrkundenDennhausen/863562d4-6858-48b6-b448-c837796b8630/charter>, accessed 2025-02-23+01:00
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