Charter: Urkunden des Geschlechts von Dennhausen (Google data) Nr. 365.
Signature: Nr. 365.
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Nr. 365. 1552. Marienmünstersche Händel. Ani 13. Januar wurde der Greventeich
durch Schnee und Wasserfluth sehr angeschwellt und beschwerte sich daher die Wittwe von
Oyenhausen, daß sie auf der Greuenburg keine Buh im Stalle und keinen Feuerbrand auf dem
Heerde behalten konne. Da die Mönche erwiderten, daß der Greventeich älter sei, als die
Grevenburger Gebäude, und man also letztere hätte so bauen sollen, daß das Wasser ihnen
nicht schade, so durchstach die Wittwe v. O. mit ihrem Sohne Rab Arno und ihrem
Hausgesinde den Teich und ließ den Sommer hindurch darin fischen. Als der Abt sich bei der
Wittwe beschwerte, „hat der Sohn sich erkühnen dürfen, den Abt ins Holz zu sich zu
fordern, um ihn zu tödten, wie solches dieser muthwillige Sohn genugsam in anderen
Begebenheiten hat von sich merken lassen und gedroht, daß der Prior Bitter noch von seinen
Händen sterben solle und dem Abt der Kopf sollte so weich geschlagen werden, als ihm mit
Respect zu sagen der Arsch wäre." Auf Ansuchen des Abts erschienen am 27. März zur
Beilegung des Streits der Official Conrad Tormöllen, der Kanzler Heinrich von Coln und Mei
ster Salomon Diekmann Paderborns»)« Seits, und der Kanzler Bernhard von der Lippe und
Lücke Rathmonn, Bürgermeister von Lemgo, Lippischer Seits. Dieselben forderten zunächst
die Rückgabe des Wender Zehnten an an das Kloster, worauf die von Oyenhaufen sich auf die
1430 von den Drosten Johann von der Malsburg zu Dringenberg und Friedrich von Zersen
bestimmte Grenze der Oldenburg beriefen, innerhalb deren der Zehnte liege, den die Mönche
von Arnd von Oyenhausen gekauft hätten. Die Mönche beriefen sich dagegen auf den
Grenzvertrag von 1496 und leugneten den Erwerb des Zehnte n durch Kauf. 'Darauf schlugen
die von Oyenhausen vor, sie wollten den Wender Zehnten gegen die Gosebeck und den
Deiterskamp hergeben, wogegen die Mönche er» ^ — 151 — widerten: die Gosebeck und der
Deiterskamp seien von ihrem frühern Abte Dethard (1478—82) zu Lebzeiten Vurchards von
Oyenhausen, Friedrichs des Alten Sohn, urbar gemacht und seitdem in ihrem Ne- sitze, und
sei den Grafen von Pyrmont abgekauft, zum Theil auch dem Klo ster geschenkt. Nachdem
dieser Tag fruchtlos geblieben war, traten die Commissare am 29, März nochmals wegen des
Greventeichs zusammen und bestimmten die Grenzen der Stauung desselben. Am 27. April wurde
durch den Prior Bitter und neun Mönche im Teiche gefischt, und als sie wieder nach dem
Kloster heimkehrten, kam Rab Arnd von Oyenhausen mit seinem Diener Arnd Potthast bei der
Haferwiese auf sie zugeritten und wollte den Prior erschießen. Als er aber im Reiten das
Gewehr auf den Prior anlegte, schlug dieser dasselbe mit einer Barte bei Seite und
zerschmetterte ihm dabei einen Finger. Rab Arnd hieb dar auf mit dem Fausthammer den Prior
über den Kopf, ohne ihn aber ^u verwunden. Auch des Dieners Gewehr schlug der Prior bei
Seite, und als Potthast auf Rab Arnds Befehl nochmals schoß, ging der Schuß vor dem Prior
in die Grde, und während er von Neuem lud, flohen die Mönche, welchen gleichzeitig Leute
von Vörden zur Hülfe eilten. Am nächsten Tage, 28. April, berief Rab Arnd seine Vögte und
Bauern von Sommersell, Kollerbeck und Papenhöfen und kam mit 60 Mann an den Greventeich,
wo sie den Hofmeister des Klosters, Hans von Beide, tödtlich verwundeten und „haben mit
ihren Büchsen, Spießen und Pulverhörnern sich nichts anders angestellt, als waren sie
Strick-Räuber und Mörder gewesen." Am 6. Mai berief Rab Arnd von Oyenhausen durch den Vogt
Tile von Mengersen die Klofterbauern von Born, Brock und Bremen nach der Gre- uenburg und
drohte ihnen, falls sie die Lippischen Dienste nicht thäten, «erde er ihnen die Köpfe
zerschlagen und die Pferde abpfänden. Um Himmelfahrt verlangte der Vogt Tile von Mengersen
zu Schwalen« verg Dienste von den Klosterbauern zu Gilbrechtsen und Münsterbrok, die sie
auf der Oldenburg leisten sollten, und drohte im Weigerungsfalle mit Waffengewalt. Er
äußerte dabei: die Freundschaft zwifchen dem Abte und ihm müßte aus sein, und der Abt
solle noch ein bleiern Loth zu sich neh men. — Als die Bauern ihm nicht Folge leisteten,
pfändete er ihnen 40 Fu der Gras ab, welche nach Schwalenberg, Oldenburg und Grevenburg
gebracht wurden, mit der fernern Drohung, daß, wenn die Bauern ihre Lippifchen Dienste
nicht thäten, ihr besamtes Land umgepflügt, das Korn zertreten und ihnen keine Erbse beim
Feuer gelassen werden solle. Als am Sonntage nach Himmelfahrt der Prior Bitter in
Bredenborn Messe gehalten hatte und heimkehren wollte, begegnete ihm vor dem Thore Wilhelm
Schilder, trat mit gezücktem Schwerte vor ihn hin und sagte: „Mönch, wohin?" Nach einigem
Hin- und Herreden ging der Prior weiter, wurde aber draußen vor dem Orte uon einigen
Leuten gewarnt, weiter zu — 152 — gehen, da Lothar von Amelunxen mit R»b Arno von
Oyenhausen und dessen Bruder hinter den Zäunen auf ihn lauere. Er kehrte daher nach
Bredenborn zurück, traf aber im Thore wieder auf Wilhelm Schilder, der ihn niederreiten
wollte. Er flüchtete sich daher hinter einen Thorftügel, worauf jener sein Gewehr auf ihn
anlegte. Da aber auch der Knecht des Priors sein Gewehr spannte, so ritt Schilder fort
nach Johann von Hazt- hausens Reisestall. Der Prior aber flüchtete sich in die Kapelle,
Marienm. Copior. Source Regest:
Geschichte des Geschlechts von Dennhausen - Aus gedruckten und ungedruckten Quellen - Regesten und Urkunden von 1036 bis 1605, Nr. 365. , S. 162
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Urkunden des Geschlechts von Dennhausen (Google data) Nr. 365. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/UrkundenDennhausen/a1c6c49c-a98c-4d1b-9d43-71e9f5cd83fd/charter>, accessed 2025-04-09+02:00
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