CXXXIX.

Boleslaus III., Herzog von Schlesien Liegnitz, verspricht der Stadt Goldberg, sie bei dem von ihr seit alter Zeit gegebenen Schosse zu lassen, und dafs die Bürger in Sachen, die ihn und Appellationen angchn, nur in Liegnitz vor ihm, oder dem Hofrichter Recht

suchen sollen.

25. Juni 1329. Aus dem Originale im Archive der Stadt Goldberg.

In Gotes Namen amen. Wir, Bolezlaus, von Gotes Gnaden Herczoge von Slezien unde Herre ze Legnicz, tun ze Wissen allen den, di no sin, adir noch werdin, die desinBrif sen, adir horin lesin, das wir durch Hülfe unser liben Bur ger ze dem Goltberge, die sie uns no haben getan, mit unsem guten Willen ge loben en, unsen vorgenanten Burgern ze dem Goltberge, das wir sie vorbas me ebiclichen wallen ungewonlicher Hülfe unde Beswerunge dirlasen. Wir geloben owch den selben unsen Burgern, das wir sie wallen lasen ebiclichen bie dem Ge- schochse, das sie von Aldir bis her von der Stat gegebin han unde das owch hie ist mit Namen gescriben, des sint virzik Mark uf sente Walpurgen Tage, unde virzik Mark uf sente Michils Tage, dürfe wir abir dorubir er Hülfe, die walle wir von en gnedeclichen nemin, die do^ewonlich unde bescheiden ist, unde als das von ünsen Eldirn an uns kumen ist4). Darnach gebe wir von unsen furstli-г) Vergl. oben S. 218 ff. *) S. oben S. 251.

') Vergl. No. 137.

*) S. oben S. 190 und 201. Am 15. Oct. 1823 erlieft Boleslaus III. der Stadt Goldberg: thelo- neum forense, quod wlgariter Markitzol dicitur. S. oben S. 200. Am 15. Juli 1325 befreiete derselbe die Goldberger von allen Zöllen in seinem Lande. Am 12. Sept. 1S27 erlaubte ihnen derselbe: construendi praetorium, quod vulgariter, ein Rathus dicitur. Vergl. auch No. 129. Am 25. Juli 1332 bestätigte er mit seinem Sohne Wenzel alle Privilegien Goldbergs, gestattete den Bürgern völlige Abzugsfreiheit, und versprach, so lange er leben würde, keine aufseror- dentlichen Hülfen und Beden zu verlangen. Alles das war unstreitig von den Bürgern theuer erkauft worden.

67*

552 Urkundenbuch.

chen Gnaden unsen oft genanten Burgern unde der Stat ze dem Goltberge ze Gnaden, das die selben unse Burger, Arme unde Rieh, um alle Sachen, wie sich die inphengen, Gerichte, das uns antrite, ebielichen nicht vorbas sullen suchen, wen ze Legnicz uf dem Huse, adir in der Stat, wo uns das unget, vor uns adir unsem Hoferichter unde nirgen andirswo '). Unde czien sie sich, adir czuyt sich mit en imant vor uns, adir unsen Hoferichter, dem Czûge sullen sie volgen ken Legnicz, ufs Hues adir in die Stat, als do vor stet gescriben, und nicht vorbas. Owch gebe wir en ze Hülfe das Guth, das b'tsen den hundirt Hüben liet, die ze der Stat gehören, das der selben unser Burger ist, also, das das selbe Guth sal mit der Stat schochsen, die wiele es die Burger haben, unde sal von uns, unsen Erben unde Nachcomelingen Geschochs, Bete unde allirhande Beswerunge ledik unde vrie sin; vorkowfen abir sie das selbe Guth Gebuern, so sal es legin ze dem selben Rechte, als es bis her hat gelegin 2). Unde das alle desie vorgescriben Rede ebielichen von uns unde unsen Nachcomelingen stete unde gancz blibe, so gebe wir desin Brief, vorsegilt unde vorfestet mit unsem Ingesegil, ze einie offen Urkunde der Warheit. Dirre Brief ist gegebin in der Stat ze Legnicz, an dem nesten Suntage nach sente Johannis Tage unsers Herren Túwfer, nach Gotes Ge burt tusent Jar driehundirt Jar in nuen unde ezwenezigesten Jare, dessintGe- sezuek unse getruen Ritter, Stephan von Parchewicz, Heinrich von Silicz, Di- therich von Predil, Gneuemir von Stachow unde Hannus von Rimberg, Mathis von Mulheim unde Hannus von Scheindorf unse Hofscriber, dem dirre ßrif wart oevoien.

-