Urkundenbuch zum ersten Bande, Nr. 585, S. 240
612. Besonders lieber Getreuer. Da Ich wahrgenommen habe, und sonst in zuverläßige Erfahrung gekommen bin, daß bey den g« meinen Mann zu Berlin, das Trinken des Branntweins und der sonst destillirten starken Getränke sehr überhand genommen und da« durch viele dererselben zu ihrer Nahrung untüchtig werden und sich dadurch einen frühzeitigeren Tod zuziehen; So erachte Ich vor nolhig zu seyn, daß darunter auf eine gute Art und bey der Gelegenheit, auch unter den praetert eines sich jetzo mehr und mehr äußernden Getraidcmangels, einiges temperament und remedur dadurch getroffen werde, daß der Brantwein und die davon destillirte starke Getränke, entweder durch eine höhere Impostirung bey der Accise zu Berlin, oder aber durch einen besondern zur Accise fließenden Schenken Zins, so diejenigen, welche dergleichen starke Getränke ausschenken, erlegen müssen, dadurch auf solche Preise beym detailliren kommen, daß d«
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gemeine Mann wegen des hohen Preises, solchen, wann er auch will, nicht mehr so stark und so häufig als es bis dato geschehen, trinken noch bezahlen kann. Wie dieses auf eine gute Art einzurichten und mein Landesväterlicher Endzweck darunter in Berlin zu erhalten ist, darüber habt Ihr Euch allenfalls mit den Gcheimenräthen Kling« gräff und Kircheisen, jedoch ohne vorläufigen ectat zu besprechen, Mir aber alsdann besonders Euren pfiichtmäßigen Bericht und Sentiment zu erstatten. Ich bin tc.
Potsdam, den 6. Mai 1756.
An den Churmärkischen Ersten Cammer«Director Groschopp.
Urkundenbuch zum ersten Bande (Google data) 585, in: Monasterium.net, URL </mom/UrkundenbuchIB/dd6064d5-488c-4a00-9337-dcabf1de83c9/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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