Urkundensammlung der Vaterlaendischen Geschichte, Nr. IX. , S. 482
IX.
Vergleich zwischen Dicderich Blomc und den Propsteiern. Pretze
1S8«. April 18.
Äöidtlich und apenbar si Jdermcnniglich, deme an Hern« berördem gelegen und dißer Handel tho wettende nödich sin wertt, dat, nachdem« der Eddel und Ernvheste Diederich Blome, Prabest tho Pretze, de Gelegenheitt des Meyerhaves oder geringen Bowwerckes thom Schonenberge dergestallt befunden, woferne desulvige nichtt vorbettert und der vor- hurete Acker und Wisschen dar wedder bigebrachtt und tho gelechtt, dar alse denne deme Kloster dar fast weinig mittgedenet; nicht desto weiniger overst ock de Bormeringe der Havedenste, darmitt alse denne de armen Lude, so itziger Tidt gar seher an erer Nering dorch unfruchtbare Tide und Jare geschwccket, des Ordes belecht, danentjegen bewogen: verwegen darmitt dennoch dat Closter etwas daranne Hebben, ock de armen Lude nichtt mitt averflödigen Havedensten beschwcrett, besundern ahn erer Neringe ettwas wedderumme hervor gebrochtt und fordt gefettet werden, up folgende littliche Middel und Wege ge bracht: Woferen ein jeder Hövener in beiden Carfpelln, alse Hagen und Schönenberge, tho den dren Schilling Denstgeldt, so bebt an hero gegeven, noch dörttein Schilling jherlich tho leggen wölben; im geliken der Kötener, de eine Ploch, achrt Schilling, de andern geringen Kötener vör ercn Handtarbeitt ider ver Schilling: so scholde der Ackerbow up benentten Meyerhave, alse de Holmer Koppel, dat Elversbrok, de Nie
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Barsbecker Diek mitt der Havcwissche und dem geringen Wischlande bi dem Schöncn- berger Damme gantz und gar up eine Tidt neddcrgelechtt, ock de Lude, woferne de Wischen umme de Billicheitt uthgcdaen, mitt densulvigen tho bearbeiden vorschonet werden; watt overst van gedachten Wischen unvorhurett tho meyen und inthobringen, na Ge- wanheitt schuldig sin. Welches de Lude den in gedachtten beiden Carspeln enttlich be- levett und angenamen, doch mitt folgendem Weschede und Vorbedinginge: Woferne inö Kumbstige gedachter Prabest edder sine Nakömlinge disser Handell nicht lenger also ge- fihll, und vellichtte den Meyerhof wedderumme gcbrucken und bearbeiden latten wolde (Welches Enne den Jdertidt frie und hirmitt unbenamcn), dat alse denne ock de dörttein Schillingen Hur gelickes Falles affgeschasset edder inn dem Register uthgedaen werden, und alse denne older Gcwaneitt nha bi den dren Schilling, so vorHenne gegevcn, be- rowhen und bliven. Dewile den gedachtter Prabest idt nicht anders gemeinett, gelikes Falles ock in berorttem nichtes Worfenckliches gesocht: so ist solches doch mitt Wörwetten, Wolbortt und Bewilligung der Edlen Andechttigen Frow Catrina Ranttzow, Priorin des Klosters Pretze, und den Oldesten ock ingcrumett und gentzlich vollentagen worden. Doch datt disser Handell sich ferner und wieder nicht erstrecke, denn allein up den Dcnst und Begadinge des Ackers des Meyerhaves thom Schönenberge. Und sin alle andern gewandtliche Denste und Fören vorbeholden und gentzlich butten bescheiden worden. Sunderlich de Gewinning und Afföring des Redes und Howes van der Broberow, wo- feren folckes ock nichtt uthgedaen und vorhurett worden. Ock watt des mher gedachtte Lude erer Overicheitt na Pretze und sonsten gehorsamblich tho leisten schuldich. DeS to mherer Orkundt und Narichtting, ock dat de armen Lude in dissem kumbstiglich, wo- feren wedderumme Endering vorgcnamen, nicht vorkörtt edder ere Hure verhögett, so sin disser Zertten twe eines Ludes vorferdigett und dorch dat Wortt Warheitt van ander geschneden; darvan de einn bi dem Closter, de ander den beiden Carspelln thogestellett worden, ^otum Pretze den 48. Aprilis des Soß und achtzigestenn Jareö.
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Auszug eines Klosterregisters, betreffend Landhäucr und Dienstgeld, aus dem Kirchspiele Schönberg nebst Bentfeld und Ratkendorf an das Kloster zu entrichten.'
Än die Schönberger wird verpachtet die Weide, der Ordt vom Damme zum Theil, Stadtweide, das Elversche oder Elmsche Brök, Holmcr Hege, Blockhaus, Brömserhorn, Holmer Koppel, auf der Haide, bei Stoltenbergs Haus, Holmer Damswisch, Holmer Have u. s. w.
An die Krokower: die Holmer Koppel, der Born binnen dem Schönberger Damm, Schlüsselbarg, Redder, Sommerhof. Der Sommerhof zue Crocow das ist ein Eddel- manßhoeff, dabey der Sommerhoff, ein Schlach, wo IV2 Last Saedt einfallen kann, dabey das Holtz, der Sommcrhoff, gelegen.
An Stakendorfer: die Koppel bei Holm mit Reeth, Hogenstein, Hasselkrug 2, Panstede.
An Ratkendorfer: die Panstede. Zu Ratkendorf werden 10 Hufen von Z Hufnern bewohnt.
An Barsbeker: die Salzenwiese nach Wischplacken.
An Fiefbcrger: Blafferskrog, beim Redder, beim Wulensee^.
An Wifchler: die Broberauen, der Ordt vom Damme u. s. w.
Demnach vor diesem in vielen Jahren diese vorbeschriebene Koppeln und Wischen für ein gering Geldt von dero dahmahligen Obrigkeit den Leuten verheuret, welches aber unbillig und nicht mit Rechte lcnger kann passiret werden, und gleichwoll alles zu dem Kloster dahmahlß gehöret und gebrauchet: — alß sollen sie hernachmalß (jedoch so lange es der Obrigkeit gelicbet) für jeder Fuder Heu geben 1 Mk., und für die Scheffel Sadt 1 Mk. 8 ßl., auch daß hundert Reeth für 1 Mk. 8 ßl., welches aber nur alles der drutte Theill, damit es den Leuten nicht zu schwehr und sie sich nicht zu beschweren.
Demnach ^ vor diesem diese vorbeschriebene Koppeln, Wischen und Wenden zue des Probstcn- und Closterhauscs zum Schonenberge gehöret, und damahlß für ein geringes
1 Das vorstehende Register, in solin sauber geschrieben, enthält unläugbar die erneuerte Verpachtung der früher zum Meierhofr in Schönbcrg gehörigen Ländereien in Folge von dessen gänzlicher Nicderlegung; wird also bald nach Abfassung der Nr. 73 im Jahre IS»6 verfaßt worden sein; doch enthält dasselbe spätere Randglossen mit den im Laufe der Zeit erhöhten Pachtsummen.
" Hasselkrug war die Gränze des Gutes Holm gegen Stakcndorf.
2 Der Vulen- oder Fsnlcnscc lag also westlich von der Auhbrücke.
* Das Folgende erscheint als ein eigenhändiger Zusatz deS Pröpsten, vielleicht des Wulf von Buchwald (1631—I6S8).
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verheurct, damit aber daß Closter ein Billiges und die Leute sich auch nicht zu beklagen davon haben mögen: — alß sollen sie hinfür für jeder Furder Heu geben 1 Mk., für daß hundert Reeth V2 Rthlr. und für die Scheffel Saedt V2 Rthlr., doch sthelle ich dieses der Frauen Pryorine und adelichen Vorfammelung anHeim, die Billigheitt und ihr eigen Bestes zu bedenken.
Urkundensammlung Vaterlaendische Geschichte I, ed. Michelsen, 1839-1880 (Google data) IX. , in: Monasterium.net, URL </mom/VaterlaendischeGeschichteI/57d8be7c-d1f3-4fae-99d6-4082edac3522/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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