Geschichte der Grafen von Wertheim von den ältesten bis zu ihrem Erlöschen im Mannsstamme im Jahre 1556, Nr. CXI. , S. 169
Wir Eberhart Grafe zu Wertheim bekennen offenlichen an diesem briete vnd tun kunt allen den die in sehent oder horent lesen, daz wir vnd mit willen rate vnd verhenkenisse der edeln wolgeborn frauwen Katherinen grelün zu Wert heini vnss. lieben elichen husfrauwen als mit gesammen- ter hant vnd auch mit wissen vnd rate des edeln hochge- born herren graffen Friderichs burgrauen zu Nuremberg vnsers lieben swagers, des erwirdigen geistlichen herren hern Phylipps von Bickenbach meyster Tuschesordens in Tu schenlanden vnd ander vnss. guten frñnde, durch vnss. her- reschaft redelich nütz vnd frûmen, mit dem edeln Johanse Grafen zu Wertheim vnssm lieben süne, von der vorgen. herreschafft wegen, fruntlichen vnd gutlich vereynt haben vnd vberkumen sin in aller der masse als her nach geschri- ben stet: dez ersten, daz wir in die vorgen. vnser herre schafft mit allen nützen, gulten vnd vellen haben ingeben vnd geben im auch dieselben vnser herreschafft in mit vrkunde diss briefes vnd sal iczunt in nüczliche gewerde derselben herreschafft treten vnd angen vnd dieselben inne haben, nützen vnd nyessen geruwelich von sante Walpurgetag der schirst kumpt zwei ganeze jar die neckst nach einander gen vnd sal auch da zuschen alle gulte vnd alle velle in der
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selben herresehafft vffheben vnd innemen vnd sal auch die selben zwei jar in derselben herreschaflt vnd damite tun vnd lassen in aller der masse als wir teten vnd bissher halten getan on allez geverde. Auch sal er in denselben zwein jaren dhein erblich gut ez sy vesten, slosse, stete, dorITer, wingarten, wysen ader ecker an vnssern rat, willen vnd verhenkenisse zu vrlete niht versezzen noch verkenden on allez geverde, ane holcz, des mag er so vyl verkeuffen, als not tut, die schult der herreschaflt zu vergelten. Auch sal er ierlichen von der herreschafft beczalen vnd aberihten alle gultc vnd lipgeding, die wir dauon ierlichen solten ha ben geben vnd abgeriht vnd nomelich die seheshundert gul- din vnd driczig guldin, die wir ierlichen vnssern lieben sü- nen sinen brudern pflegen zu geben, die sol er in ierUchen reychen vnd beczalen in aller der masse vnd vff die cziele ah wir des mit in vormals vberkumen sin, vnd bissher haben beczalt. Auch sal er in den selben zwein jaren dhein krieg mit nymant an geverde machen oder anheben. oder in dhein kriek sich nit stellen, er tflez dann mit des vorgen. grafen Friderichs burgrauen zu Nuremberg vnd vnsserm rate vnd heisse on allez geverde. Auch sal er vns ierUchen in den selben zwein jaren iedes jar geben vnd beczalen sehshundert guter deiner guldin Horender gewihte vnd der selben sol er 9ns drithnndert guldin geben zu Pfingsten vnd drühunderl vff sante Mertinstag von der bete, von gullen vnd von zynsen, die dann in der herreschaft vallende mtt vnd sullen wir der vorgen. frauwen Katharinen vnser lieben elichen husfrauwen, die zweihundert guldin, die wir ir ierlichen geben solten, von denselben sehshundert guldin geben vnd rihten on alle widerrede. Auch sal er vns in den vorgen. zwein jaren ierlichen geben vnd reichen vmb vnsser frauwentag der jun gern als sie geborn wart, zwey hundert malter korns, hun dert maller weiss vnd vff sante Michelstag nehst darnach zweyhundert malter habern, zehen malter erweiss vnd sehs vnd zwenezig fuder wins. Ez were dann daz der herbest also spete werde daz er vns des wins vff sante Michelstag nicht geweren mohte vnd wann daz were, so solte er vns dieselben win g-ulte beczalen vff aller heilgentag nehst dar nach on alle widerrede. Auch sal er vns in den vorgen. zweyn iaren ierlichen lassen gevallen zweihundert hemel in vnsser küchen, zu der cziet als man die pfliget vss zuwerf- fen. Auch sal er vns lassen, volgen vnd gevallen dy wys- s«n by Echel mit allen nüczen vnd die swyngulte in der
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malen zu Wertheim vnd die mastunge zu Terdingen vnd den kleynen czehenden in der herreschafft vmb Wertheim vnd darezu alle hünregulte, oleygulte, vnssiltgulte, gensegulte vnd kese die hie abene in derselben herreschafft von schef- ferien vallende sint. Mer ist geredt, wann die vorgen. zwey jar vergangen sint, so mugen wir die selben herreschaffl wider vorder n vnd zu vns nemen vnd sullen das tun mit rate des vorgen. graffen Friderich burgrauen zu Nuremberg vnsers lieben swagers, ob er dann lebet. Were aber daz er dann zu czieten nicht enlebet vnd vervallen were, da got vor sy, wann wir dann nach den obgen. zwein iaren die vorgen. vnser herreschaft von demselben vnserm süne wider vorder n vnd wider haben wollen, so sal er vns die selben vnsser herreschafft dann wider antworten vnd wider ingeben on allen furzog vnd widerrede. Auch ist geredt, were ez daz er vns die vorgen. pfenninggulte, getreidegulte vnd wyngulte niht gebe vnd antworte als vorbegriffen, ist, oder auch der andern vorbegrifl'en gulte ez sy lipgedinge oder ander gelt als vorgeschriben ist, niht engebe vnd antworte als er solte, so mugen wir dieselben gulte samenthaft oder besunder an den Juden zu schaden nemen, den schaden der daruff gienge, den solt er dann beczalen vnd aberihten on alle widerrede. Zu vrkunde vnd guter sicherheit aller vorgeschriben dinge haben wir dem vorgen. vnserm lieben süne Johans graten zu Wertheim disen vnsera offen brieff gegeben mit vnserm vnd mit der vorgen. frauwen Katharinen greffinn zu Wert heim vnser lieben elichen husfrauwen als mit gesamenter hant wissentlich versigelt. Darezu haben wir auch gebeten den vorgen. vnsern lieben swager graffen Friderich burgrauen zu Nuremberg vnd den erwirdigen geistlichen herren her n Philipps von Byckenbach meister Tuschesordens in tuschen landen, daz ir iglieher sin eygen ingesigel durch vnser vlissiger bete willen an disen brieff haben heissen gehan gen, wann sie by allen tedingen, die an disem briefe ge- schriben vnd begriffen sin, gegenwertig sin gewest. Vnd wir Katharine greffinn zu Wertheim, grafe Friderich burgraue zu Nuremberg vnd Philipps von Bickenbach meister tuches ordens in tuschen landen vorgen. bekennen, daz alle vor geschriben ding als die von worte zu worten an disem briefe begriffen vnd geschriben sin, mit vnserm guten wissen, willen vnd rate geschehen sint vnd sin auch daby geinwertlichen gewest vnd haben auch des zu vrkunde vnd von bete wegen des obgen. graffen Eberhards, grafen zu Wertheim vnser
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igliehes sin eygen ingesigel an disen brieff wissentlich heis- sen gehangen, der geben ist zu Wertheim nach vnserm herren Cristsgeburte MCCC jar vnd darnach in dem dry vnd sybenczigstern jarc an sante Gregoriustage des heil gen babstes.
Urkunden Grafen von Wertheim, ed. Aschbach, 1843 (Google data) CXI. , in: Monasterium.net, URL <https://www.monasterium.net/mom/Wertheim/376d92fe-df25-48b3-9edc-8c8e6c59a449/charter>, accessed 2025-04-07+02:00
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