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Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus: Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. Wien, München: 1967, S. 168f.Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 346.Floridus Röhrig: Alte Stifte in Österreich. Band I: Wien, Niederösterreich, Oberösterreich. Wien, München: 1966, S. 63.Alfons Zák: Österreichisches Klosterbuch. Statistik der Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Österreich. Wien, Leipzig: 1911, S. 58.
Pernegg (canonia Pernecensis) in Niederösterreich, Diözese St. Pölten, wurde um 1150 als weibliches Zweigkloster des Prämonstratenserstiftes Geras gegründet, aber 1586 als Männerkloster neu besiedelt. Ab 1586 provisorisch, ab 1644 definitiv als selbstständige Propstei für Chorherren, erhielt es 1608 das Recht der Pontifikalien und wurde 1700 zur Abtei erhoben. Der Abt war auch kaiserlicher Rat. Die Stifts-, zugleich Pfarrkirche, war dem hl. Andreas geweiht. Dem Stifte gehörten die Höfe in Staningersdorf, Trabenreith (1691), Sieghartsreith und Harth, kurze Zeit auch die Güter Hasendorf (verkauft 1692 an das Stift Klosterneuburg) und Kollmitz (1693-1705), ein Hof in Laa (bis 1699, an Altenburg verkauft), und ein Haus in Wien. (...) Der Abt von Geras führte den Titel des Vaterabtes von Pernegg. Seit 1692 wendete Pernegg sein Augenmerk auf die ehemaligen Prämonstratenser-Chorherrenstifte in Ungarn, wo es zuerst (1696) die Pfarre Leutschau, dann das Gut Kiraly-Helmecz, die Propsteien Jaszo (1699), Lelesz (1700), Csorna (1702), Türje (1703), Promontor bei Groß-Wardein und die Titularpropstei Horpacs (1705) erwarb. Bald wurden sie aber wieder veräußert und so gingen schon 1700 Jaszo, Lelesz und Helmecz, 1710 dann Promontor an das Stift Klosterbruck, 1710 Csorna mit Horpacs, 1738 Türje an das Stift Hradisch käuflich über. Außerdem verwaltete Pernegg mit Vorliebe zahlreiche fremde Säkularpfarren in Niederösterreich.Pernegg (A. Zák, Die letzten Chorherren von Pernegg, Bl. d. V. f. Lk. v. Nö. 1894, S. 66ff.; Kerschbaumer a. a. O., I, S. 624; A. Zák, Das Chorherrenstift Pernegg, Bl. d. V. f. Lk. v. Nö. 1901, S. 171ff.) war schon 1714 bis 1746 von seinem Nachbarkloster Geras administriert worden und erhielt seit 1752 aus der Hofkammer eine jährliche Unterstützung von 1000 fl. Joseph II. sistierte nun diesen Zuschuß, hob das Stift auf und übertrug die Administration wieder dem Abte von Geras, Andreas Hayder. Die Nachricht von diesem kaiserlichen Entscheid traf am 25. August 1783 in Pernegg ein, und schon am 4. September kam Regierungsrat Ignaz Matt im Stifte an, um die Aufhebung durchzuführen. Der Konvent bestand aus Abt Leopold Sillip, 17 Chorherren und je einem Kleriker und Novizen. Die beiden letzteren wurden entlassen, von den Chorherren gingen elf nach Geras, doch ließen sich später sechs davon gleich den restlichen säkularisieren. Sie erhielten mit Dekret vom 23. November 1783 Pensionen von je 337 fl. zugesprochen, die aus den Erträgnissen der Stiftsgüter bestritten werden mussten. Prälat Sillip gewährte man ein Jahressalär von 1357 fl.; er verbrachte den Rest seines Lebens in Horn. Pernegg hatte drei Pfarren: Niklasberg, Trabenreith und die Stiftspfarre selbst; dazu kam nun noch Harth, das eben im Rahmen der Pfarregulierung von Pernegg abgesondert worden war. Stift Geras hatte also neben der Versorgung der Exchorherren auch diese vier Pfarren zu übernehmen, was dem Kloster eine große finanzielle Last bedeutete. Wurde ja das geringe Pernegger Besitztum von Geras nur administriert und brachte wahrlich keinen Nutzen. Die Realitäten des aufgehobenen Stiftes bestanden aus dem Gut "Kloster Pernegg" und dem Wislhof zu Raisdorf; dazu gehörten etwa 40 Hektar Äcker, 661 Hektar Wald, 26 Hektar Weiden und Wiesen, einige kleine Weingärten und Tafernen in Pernegg, Trabenreith und Harth. Erst 1854 gingen diese Liegenschaften in den wirklichen Besitz des Stiftes Geras über.Die Pernegger Stiftskirche - ein großartiges Denkmal der Nachgotik - und die Prälatur blieben der Pfarrei vorbehalten, das Klostergebäude ist seit 1902 Sommerwohnung der Klosterfrauen Notre Dame de Sion aus Wien VII. In Türje (Diözese Veszprem) waren 1710-1741 eigene Pröpste aus Pernegg mit einem Kooperator tätig und versahen auch die dortige Pfarrei. Das Archiv von Pernegg kam nach der Aufhebung des Klosters in das Stift Geras. HHStA, Repertorium XIV/1.
Pernegg (A. Zák, Die letzten Chorherren von Pernegg, Bl. d. V. f. Lk. v. Nö. 1894, S. 66ff.; Kerschbaumer a. a. O., I, S. 624; A. Zák, Das Chorherrenstift Pernegg, Bl. d. V. f. Lk. v. Nö. 1901, S. 171ff.) war schon 1714 bis 1746 von seinem Nachbarkloster Geras administriert worden und erhielt seit 1752 aus der Hofkammer eine jährliche Unterstützung von 1000 fl. Joseph II. sistierte nun diesen Zuschuß, hob das Stift auf und übertrug die Administration wieder dem Abte von Geras, Andreas Hayder. Die Nachricht von diesem kaiserlichen Entscheid traf am 25. August 1783 in Pernegg ein, und schon am 4. September kam Regierungsrat Ignaz Matt im Stifte an, um die Aufhebung durchzuführen. Der Konvent bestand aus Abt Leopold Sillip, 17 Chorherren und je einem Kleriker und Novizen. Die beiden letzteren wurden entlassen, von den Chorherren gingen elf nach Geras, doch ließen sich später sechs davon gleich den restlichen säkularisieren. Sie erhielten mit Dekret vom 23. November 1783 Pensionen von je 337 fl. zugesprochen, die aus den Erträgnissen der Stiftsgüter bestritten werden mussten. Prälat Sillip gewährte man ein Jahressalär von 1357 fl.; er verbrachte den Rest seines Lebens in Horn. Pernegg hatte drei Pfarren: Niklasberg, Trabenreith und die Stiftspfarre selbst; dazu kam nun noch Harth, das eben im Rahmen der Pfarregulierung von Pernegg abgesondert worden war. Stift Geras hatte also neben der Versorgung der Exchorherren auch diese vier Pfarren zu übernehmen, was dem Kloster eine große finanzielle Last bedeutete. Wurde ja das geringe Pernegger Besitztum von Geras nur administriert und brachte wahrlich keinen Nutzen. Die Realitäten des aufgehobenen Stiftes bestanden aus dem Gut "Kloster Pernegg" und dem Wislhof zu Raisdorf; dazu gehörten etwa 40 Hektar Äcker, 661 Hektar Wald, 26 Hektar Weiden und Wiesen, einige kleine Weingärten und Tafernen in Pernegg, Trabenreith und Harth. Erst 1854 gingen diese Liegenschaften in den wirklichen Besitz des Stiftes Geras über.Die Pernegger Stiftskirche - ein großartiges Denkmal der Nachgotik - und die Prälatur blieben der Pfarrei vorbehalten, das Klostergebäude ist seit 1902 Sommerwohnung der Klosterfrauen Notre Dame de Sion aus Wien VII. In Türje (Diözese Veszprem) waren 1710-1741 eigene Pröpste aus Pernegg mit einem Kooperator tätig und versahen auch die dortige Pfarrei. Das Archiv von Pernegg kam nach der Aufhebung des Klosters in das Stift Geras. HHStA, Repertorium XIV/1.