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Folgende Ausführungen zur Stifts- und Bestandsgeschichte sind aus: Walther Latzke: Die Klosterarchive, in: Inventare österreichischer staatlicher Archive. V. Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Dritter Band des Gesamtinventars. Wien: 1938, S. 351f. und 670.Floridus Röhrig: Alte Stifte in Österreich. Band II: Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg. Wien, München: 1967, S. 71.Alfons Zák: Österreichisches Klosterbuch. Statistik der Orden und Kongregationen der katholischen Kirche in Österreich. Wien, Leipzig: 1911, S. 132. Die Zisterzienser hatten in Kärnten nur ein einziges, allerdings sehr bedeutendes Stift: Viktring (Vetrinj, lat. Victoria) bei Klagenfurt, gegründet durch Bernhard von Sponheim, Grafen von Kärnten und 1142 von der Abtei Weiler-Betnach in Lothringen, Diözese Metz, besetzt. Abt Johann von Viktring (1312-1345) war einer der großen Geschichtsschreiber des Spätmittelalters. 1482-1534 hatte das Stift keinen eigenen Abt und stand 1501-1519 direkt unter der Administration des Salzburger Erzbischofes Matthäus Lang. Es besaß die Stiftsherrschaft Viktring mit den Höfen Viktring, Ebenau und Perlingshof und ein Haus in Klagenfurt in Kärnten, in Steiermark einen Hof bei Marburg und ein Weingut in Oberkötsch. Die Stiftskirche war Unserer Lieben Frau vom Siege geweiht, die Pfarrei war an der nahen St. Florianikirche in Stein (Zakamen), welche 1787 aufgehoben und als Mitpfarre der neuerrichteten Pfarre in Viktring zugewiesen wurde. Außer Stein waren dem Stifte die Pfarren Keutschach (Hodise, Chodesah, Pfarre 1242), Glainach (Glinje, Vikariat 1743, Pfarre 1786), St. Margaret ob Waidisch, auch im Rosentale genannt (Smarjeta, 1430), Köttmannsdorf (Kotmara ves, 1203-1786), Loibltal (Ljubelj, zirka 1207), Ludmannsdorf (1784, vorher Filiale von Köttmannsdorf), Maria Rain (Zihpolje, zwischen 1148 und 1148-1786), Svetschach (Svece, 1783), Kappel an der Drau (Kapla pri Dravi, 1443), Windisch-Bleiberg (Slovenji Plajberk, 1364), Zell (Sele, 1364) und St. Egiden an der Drau (St. Ilj, bis zum Jahre 1784, nachher an die Liechtensteinsche Herrschaft Rosegg übergeben), alle in Kärnten, Diözese Gurk, dann die südsteirische Pfarre Fresen (Brezno), Diözese Lavant, inkorporiert. Im Jahre 1226 wurde das Stift Landstraß in Krain von Viktring bezogen. Viktring selbst wurde 1786 aufgehoben. Die Stiftskirche wurde 1787 zur Pfarrkirche erklärt, die Prälatur bildet nun ein prächtiges Schloß des Fürsten Liechtenstein.Die berühmte Stiftskirche besitzt - einmalig im deutschen Sprachraum - eine burgundische Spitztonnenwölbung. Leider wurde sie 1847 in unverständlicher Barbarei um die Hälfte verkürzt. Die kostbarsten Stücke der Einrichtung sind Glasmalereien aus der Zeit um 1400 und der prächtige barocke Hochaltar. Die weitläufigen, wohlerhaltenen Stiftsgebäude beherbergen heute eine Tuchfabrik. Zwischen 1783 und 1786 kamen die Urkunden der Zisterzienser zu Viktring an die Hofbibliothek, wo man sie von 1786-1790 gemeinsam mit vielen anderen Urkundenarchiven inventarisierte. 1811 gelangten sie an das StA.Die Hauptmasse des Viktringer Archivs liegt im Archiv des Kärntner Geschichtsvereins (vgl. Laschitzer, a. a. O. 1883, S. 173-180 und Jaksch, a. a. O., S. XLff.) HHStA, Repertorium XIV/1 und XIV/2.