Charter: Salzburg, Domkapitel (1139-1800) SLA, OU 1473 II 05
Signature: SLA, OU 1473 II 05
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5. Februar 1473, Salzburg
Hanns von Aichperg, Hofmarschall zu Saltzburg, entscheidet mit den Beisitzern Mag. Pauls Megk, Propst zu Czell, Protonotar Dr. Gorg Alltdorffer, Kammermeister Gorg Swenntenkrieg, Hanns Stadler, Pfleger zu Hellein, Mag. Gorg Pruefer, Ritter Wolfhart Uberegker, Martein Nustorffer, Untermarschall Caspar Panichner, Stadtrichter Hanns Breyss, Bürgermeister Hanns Ellsenhaymer, Hanns Öder und Gabriel Kesrer den Streit zwischen dem Dompropst von Saltzburg und Wilpold Hawnsperger, Pfleger und Amtmann zu Mosheym, wegen Jurisdiktionseingriffen: Der Hawnsperger hatte 2 Ochsen vom dk Untertan Caspar Slickh, gesessen im Lonngew, die dieser auf einem freien Markt zu Sannd Michael gekauft hatte, mit Gewalt von dessen Grund wegtreiben lassen. Eb Bernhart beauftragte Conrat von Kreig, Hauptmann zu Friesach, am 5. V. 1472 sämtliche Zeugen zu verhören, was dieser auch am 21. V. 1472 zu Tembsweg aufzeichnete: Jacob im Velld gab zu Protokoll, daß er 4 Ochsen von Hanns dem Wachtter, Bürger zu Knuttlfeld, am Markt zu Sannd Michael gekauft habe. 2 davon habe er einen Tag später am selben Markt dem Caspar Slickh verkauft (Zeugen: Kocher in der Gruben und der Schewck). Caspar Schlickh gab an, daß am 3. Tag danach 2 Knechte des Hawnsperger gekommen seien und die beiden Ochsen ohne sein Wissen von seinem Grund getrieben hätten. Der geschädigte Slickh wandte sich mit Unterstützung des Hanns Pumerer und des Hanns Scheerer und des dk Amtmannes Thoman Ramler nach Mosheim, doch ohne Erfolg. Sigmund Mosheimer sagte aus, daß die beiden Ochsen vom Hawnsperger weggetrieben worden sind, noch ehe sie vom Bestohlenen beschrien und ausgezeigt worden waren, was einen Bruch des alten Rechtes bedeute. Weiters gaben Bernnhart Mosheymer, Walthasar Kelbel, Hanns Griespeckh, Ulrich Murawer, beide Bürger von Tembsweg, und Fritz von Pfarr an, daß sie von diesem Handel nichts gewußt hätten, jedoch sei das Vorgehen des Hawnsperger gegen das Landrecht gewesen. Am 26. X. 1472 vernahm Conrat von Kreig neuerlich - nun vor Gericht - mehrere Zeugen: Hanns Cantzler zu Mautterdorf, Hanns Wielannt zu Göriach, Jacob Spandel aus der Pfarre Sannd Michael, Lienhart Rohel zu Göriach, Hanns Senndel aus der Pfarre Sannd Michael, Cristan Perss, Wolfl zu Egning, Wolfl Gast, Cristan im Tesen; Marktrichter Hanns Griespeckh und Ulrich Murawer, Bürger zu Tembsweg, sagten, daß es zwar dem Landrichter erlaubt sei von jedes Grundherren Besitz gestohlenes Gut einzuziehen, jedoch erst nach Auszeigung durch den Bestohlenen. Das ist in diesem Fall aber nicht geschehen, wie 7 aus der Gerichtsversammlung mit Namen Alechs am Stain, Cristoff zu Newhofen, Lanng Liendel, Lienhart Krepfel zu Egning, Peter Moser im Zederhaws, Ossel daselbst im Dorf, und Wolfganng Hellinger am Swartzenpuhel bezeugten; dasselbe machten 9 aus der Schranne zu Prukdorf mit Namen Hanns Greiss, Hanns Erlinger, beide aus Prukdorf, Peter Gell von Vanning, Cristoff zu Seittling, Thoman zu Staindorf, Hanns Wielannt, Liendel Rohel, beide aus Goriach, Cristan Sneider von Czannckarn und Paul am Hof zu Weispriach. Sodann beschworen 16 aus der Schranne zu Tembsweg das Landrecht im Lungew: Anndree Maurer, Gorg Rainner, Cristanne Pernner, alle 3 Bürger zu Tembsweg, Erasm Weber, Paul zu Sawrfeld, Lienhart Vesstel, Florian Platzer, beide zu Lesach, Cristan zu Glantz, Marx an der Hallden, Erhart Zehner zu Slosperg, Caspar an der Muer, Wolfgang Tafner an der Muchsnitzen, Liendl am Rewtsching, Niclas Vingerlos im Winckel, Peter am Mos an der Gonntschnitz, Heinrich am Rewtsching. Der Hawnsperger ließ am 9. XI. 1472 erstmals antworten, daß die beiden Ochsen sehr wohl beschrien waren und der 1. Verkäufer sogar im Gefängnis gewesen sei: Dafür brachte er einen Brief der Stadt Knuttlfeld bei: 1472 V 05 Lienhart Rättenmanner, Stadtrichter, und der Rat zu Knuttlfelden übermitteln dem Wilpold Hawnsperger auf dessen Ersuchen den Wortlaut des Urfehdebriefes des Hanns Eysenpinter, genannt Wachtter, (vom 4. II. 1472), den er der Stadt Knuttlfelden und dem Spital Sannd Martein zu Bruk auf der Mur wegen des Diebstahls von 4 Ochsen aus dem Besitz des Spitals gegeben hatte, nachdem er auf Fürbitte mehrerer Leute aus dem Gefängnis in Knuttlfelden entlassen worden war (Siegler des Urfehdebriefes: Eregk der Mosinger an der Gleynn, Wolfganng der Prawngartner). Bereits am 20. XI. 1471 hatte Kaiser Fridrich an Eb Bernhart von Saltzburg wegen 4 dem Spital zu Bruk entwendeten Ochsen geschrieben. Weiters ließ der Hawnsperger einen Gerichtsbrief der Stadt Bruk vom 21. V. 1472 verlesen: Auf Bitten des Hawnsperger, vertreten durch dessen Diener Niclas Teydelhawser, ließ Augustin Understeter in Vertretung des Peter des Kornmess, Stadtrichters zu Brugk auf der Muer, den Tathergang nach der Aussage des Spitalmeisters Hainrich Gabelhuber aufschreiben; nach dem Diebstahl habe er die Bürger Niclas Seydel und Sigmund Wegschemerl mit 5 Knechten ausgeschickt, wobei Niclas über Muraw und das Tamental bis Sannd Michel gelangt sei, jedoch konnte er die Ochsen nicht finden (S: Wolfganng der Egker). Am 2. III. 1472 gab der Landrichter im Lunngew Ulrich Murawer in auftrag des Wilbold Hawnsperger dem Hanns Han, Abgesandten aus Brugk, die beiden sichergestellten Ochsen zurück und stellte gleichzeitig dem Ulrich Schulthauss einen Schadlosbrief aus, da dieser die Ochsen gegen den Einspruch des 2. Käufers in Verwahrung behalten hatte. Anschließend ließ der Hawnsperger die Aussagen verschiedener Zeugen, die von Peter aus der Mawr über die Rechte des Landrichters am 24. VI. 1472 einvernommen wurden, verlesen: Die geschworenen Landboten Paul und Bernhart, Hanns Jeger, Neidel, Hanns Frayd, Fritz zu Pfarr, Gorg Aschrar, Sigel Chramer, Scherrer und Hanns Griespeckh gaben an, daß der Pfleger bzw. Landrichter schon immer berechtigt war, gegen schädliche Leute und Diebsgut auch auf Besitz fremder Grundherren vorzugehen. Das Hofgericht unter dem Vorsitz des Hanns von Aichperg entschied schließlich die Klage des Dompropstes Caspar bzw. dessen Anwalt mehrheitlich abzuweisen. Die klagende Partei brachte aber eine Appellation beim kaiserlichen Hofkammergericht ein. Current repository:
Salzburger Landesarchiv
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1S
Sigillant: Hanns von Aichperg
Notes:
Salzburg Hans Johann Aichberg Paul Megk Zell Zell-am-See Georg Altdorfer Swenntenkrieg Swentenkrieg Stadler Hallein Pruefer Wolfhard Überacker Martin Nußdorfer Kaspar Panicher Preiß Elsenheimer Ellsenhaymer Öder Gabriel Kesrer Wilpold Haunsperger Moosham
Places
- Salzburg
Salzburg, Landesarchiv, Salzburg, Domkapitel (1139-1800) SLA, OU 1473 II 05, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-SLA/Domkapitel/SLA_OU_1473_II_05/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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