Charter: Urkunden (1285-1545) 1457 IV 03
Signature: 1457 IV 03
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3. April 1457, Wien
Jakob Haider, Amtmann der Augustiner, Bürger zu Wien, entscheidet einen Streit um einen (genannten) verpfändeten Weingarten zwischen Katharina, Witwe nach Andreas Ofner, einerseits und Paul Haiden, Schuster und Mitbürger zu Wien, andererseits.Source Regest: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 252, Nr. 91.
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StA B Augustiner-Urkunden 40
StA B Augustiner-Urkunden 40
ursprünglich ein an einem Pergamentstreifen hängendes Siegel (fehlt; Einschnitt vorhanden, Abdruck der Pressel sichtbar). Material: Pergament
Dimensions: 309X228 mm, Plica 38 mm
- notes extra sigillum:
- Rückvermerke:1. (von der Hand des Urkundenschreibers) Paul Haiden schuster gerichtbrief ex parte Andre Ofner umb ain hofstat, der er darauf ist, nucz und gewer koemen.$$2. (16./17. Jh.) 1457 (wohl moderne Nachahmung).$$3. (16. Jh.) non est pro nobis1.$$4. (Leber) 41.
Ich Jacob Haidear, dieczeit der ersamen geistlichen herren dacz den augustinern ambtman, burger zu Wienn, bekenn, daz für mich und daz erber geding, da ich sas daselbs in irem closter an offem gerichtt, kömen ist der erber Paul Haiden, schůster, mitpurger zu Wienn, und clagt durch seinen vorsprechen, wie im weilent Andre Ofner seliger und Kathrey sein hausfrau schuldig wearn fünffthalb pfunt phennig, dafür sy im ir hofstat weingarten, gelegen in dem Puchfeld, an aim tail zenagst Ludweigs Österreicher hofstat, in der egenanten meiner herren gruntpuch versaczt hieten nach innhaltung ainer bewearten zedel, so er aus demselben gruntpůch darumb fürpracht und hörn liezz, und pat darumb rechtens. Da geviel mit frag und ůrtail, ich solt das des egenanten Ofnear erben und seiner hausfraun zu wissen tun, was die dawider zu reden hetten, und gescheach darnach, was recht wear. Das tet ich der egenanten Ofnearin zu wissen nach pergs und lands rechten, als ich zu recht solt. Aber irs manns sealigen erben kund ich an ier noch an andern umbseassen daselbs kainen erfragen, und der egenant Paul Haiden kam wider für gerichtt, auch die egenant Ofnearin mitsamt im auf antwůrtt und sprach vor offem gerichtt, das sy nyemant wesst, der von irs manns wegen gerechtikait daran hiet, darumb so hett sy dieselb hofstat verchaufft Steffan dem Wiser umb acht pfunt pfening, der hiet ir vir pfunt daran ausgerichtt, die sy Niclasen dem Piberstain beczalt hett an der egenanten hofstat, die ir man und sy von im gechauft hieten, und eawssnt sich darauf williclichen aller ierr gerechtikait, so sy hiet an derselben hofstat gegen dem egenanten Haiden. Darauf ward gefragt, was recht wer. Da geviel mit frag und mit ůrtail, ich solt die gewer pey meinen handen halden vierczehen tag und mich darinn pas erkunden, ob man noch yemant erfragen möchtt, der von des egenanten Ofnear wegen gerechtikait darczue hiet, dem solt ich das ze wissen tun und darnach verrer geschehen, was recht wer. Das tet ich, aber ich kund nyemant erfarn, dem ich daz zu wissen getan hiet. Und nach ausgang derselben vierczehen tag kamen der egenant Paul Haiden und Kathrey die Ofnerin wider fur mich und offens gericht, und derselb Haiden pat zu fragen, was nu recht wer. Da geviel mit frag und mit urtail‚ seid die egenant Ofnearin in die vor genant hofstat verkauft, auch daran vir pfunt phening ingenomen und die dem egenanten Niclasen Piberstain, von dem ... a und si dieselb hofstat gekaufft, beczalt und sich dieselb Ofnearin aller ierr gerechtikait daran gegen de...b... (o)ffem gerichtt willigclichen verczigen und geeawssent und man nyemant erfarn kund, der von irs manns wegn gerechtikait daran hiet, so solt ich den egenanten Paul Haiden derselben hofstat weingarten geanczlich gewaltig machen mit meim gerichtsbrief, soverr das er der vorgenanten fünffthalb pfunt pfening und was er mit recht darauf ausgeben hett gancz davon beczalt wurde, und solt ich im des gesprochen rechtens meinen gerichtsbrief geben, der im mit frag und urtail zu geben erkant ist, und darumb nemen meine recht. Das hab ich getan. Des zu aim warn urchund gib ich im den brief, besiglten mit meim aigem anhangundem insigl. Geschehen zu Wienn an suntag, daran man singet Judica in der vasten, nach Cristi gepurd virczehenhundert und darnach in dem sibeunndfünfczigistenn jare.
Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 253-254.
Original dating clause: an suntag, daran man singet Judica in der vasten
Editions:
- Regest: Leber, Ritterburgen (1844) S. 159, Nr. 41.
Language:
Notes:
1 Da die Urkunde erst nach 1768 nach Baden gekommen sein kann (vgl. hier Einleitung V 1), muß sich dieser Vermerk auf ein fremdes Archiv beziehen, vielleicht auf das Wiener Augustiner-Archiv, wo zunächst ein Exemplar zu dokumentarischen Zwecken hinterlegt, später aber wegen des mangelnden direkten Bezugs auf das Kloster ausgeschieden worden sein könnte.
a ein Wort wegen Feuchtigkeitsschaden unlesbar.
b zwei bis drei Wörter wegen Feuchtigkeitsschadens und Bruch des Pergaments nicht lesbar.
Places
- Puchfeld, Weingarten (bei Wien) (?)
- Wien (GB W)
Persons
- Andreas Ofner
- Jakob Haider, Amtmann der Augustiner, Bürger zu Wien Aussteller, Siegler
- Katharina (Ofner), Gattin des Andreas Ofner
- Ludwig Österreicher
- Nikolaus der Biberstein
- Paul Haiden, Bürger und Schuster zu Wien
- Stephan der Wieser
Baden, Stadtarchiv, Urkunden (1285-1545) 1457 IV 03, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaABdW/Urkunden/1457_IV_03/charter>, accessed at 2024-11-24+01:00
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