Wierdiger, geistlicher, lieber herr, mein grues bevor. Ewer zway schreiben hab ich ierer inhalt vernomen etc. Der ochsen halben ist mein anfeltig bedenkhen, das sy an alt anzaigen in gueter verbarung enthalten werden wis auff gegrünt guet kuntschafft. Wo aber dieselb in gebuerlicher zeyt nicht keme, das die, so gemelt ochsen erkaufft, bey dem lanndgericht den fuerfanng nach gebrauch unnd gewanhait der gelegen orten freyen. Darauff mag weiter gehandelt werden, wie gewanhait, lanndsprauch unnd pillichkait vermag. Des herr Fernnwerger handlung betreffendt ist mein ainfoltig guetbedunkhen, das ewer wierd nicht feyer sol, sonnder fuerderlich handlung begeren, wes ier darzue notturfftig seyt, mich wissen lassen, dann ich kan meinem gotshaus mit unfueg nichtz begeben. Es ist von noten, das in disem fall mit guetem grunt gehandelt werde etc. Darinnen wisset ier ew wol zw halten. Der von Tettendorff¹ halben setz ich dy hanndlung zw ew, mit gueter gewissen zw hanndln, damit den armen unndtertanen, die mitleiden tragen, nichtz unpillichs aufgelegt unnd dem gotshaus an seiner gerechtikait ichtes enzogen werde. In summa, secht, das ew dy ochsen nicht stossen unnd sannd Leopold mit seinem spies nicht haimbsuech und steche hiemit, was ew lieb ist. Geben Closterneunburg, mitichen nach Ursule anno 33.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 276-277.