Römischer, Hungerischer und Böhaimbischer küniglicher mayestät der Nider–Österreichischen landen hochlöbliche canzler unnd regenten. Wolgeborn, gestreng, hochgelerth, edl, vesst, sunders gebietende, gnedige unnd liebe herrn! Ewer gnaden geben wir hirinnen undertheniglich zu vernemen, daß wir an gestern verschienen tag den 20. July gar spat, umb die achte stundt, glaubwürdigen bericht empfangen, wie Gott der allmechtig den prior hie zu Baden augustiner ordens¹ sein leben von dieser welt genommen, unnd die weil aber der zeit in obangezaigtem closter kein ordenspersonen vorhanden oder gewohnt, sunder in frembder hand gelegen, haben wir zu stund nach erinderung seines obangezaigten abschiedts die gemach unnd zimmer im closter in namen Römischer kuniglicher mayestät unnd auf ewer gnaden verrer bevelch verpetschiert unnd des bemellten gottshauß diener auch anstatt Römischer küniglicher mayestät unnd ewer gnaden in gelübd gefast. Zudem, sunders gnedige herrn, sein wir auch durch ainen, der in des gottshauß notturfften gebraucht würd unnd ime zum thail das haußhallten befohlen, mit namen Bernhard, auf unnser erforschung verstanden worden, wie der herr prior von Wien² deßelbigen tags, alls der prior hie verschieden, hieher in das closter mit etlichen schlüßeln, zu den cammern unnd zimmern gehörig^a, ankhommen unnd allda zu wißen begehrt, wo das gellt lige, dan er muß es dem prior von Baden in seinen notturfften hinein bringen; allso hab ihm der selb Bernhard gedachtem prior von Wien ain barschafft in der sacristey angezaigt, die er dan mit ime hinweg geführt. Unnd was alldan ewer gnaden anstatt Römischer küniglicher mayestät verner befehlen unnd verordnen wollen, das wollen wir aus gehorsamber schuldiger pflicht zu thuen geflißen sein, den wir unns hiemit ieder zeit gehorsamblich befehlen thuen. Ewer gnaden underthenig unnd gehorsambe N. richter³ und rath der statt Baden.||
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Schweibermair^4>, stattschreiber daselbst.||
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Urschriftliche Erledigung 1537 Juli 21.⁵||
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Gerwickh Awer⁶, N. der prior hie zu den augustinern unnd N. richter zu Baden zu befehlen, daß sie sich in das closter zu Baden verfügen, das, so sie darin befinden, aigentlich inventiern, auch ordtnung geben, daß die haußwürthschafft mitler zeit, biß auf weiter beschaid, der notturfft nach versehen werd, daßelb allsdan der regierung sambt dem inventari zustellen unnd daneben nach gehalltener erkhundigung bericht thuen, was dasselb closter für aigne stuckh unnd zugehörung hab, es sey von weingarten, ackhern oder anderm. 21. July A° 37.

Source Fulltext: MAURER, Augustiner-Eremiten Baden (=FRA II/89, Wien 1998) S. 279-280.