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Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 16
Signature: 16
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1420 August 13
Der Weltpriester Jörg von Gmünd reversiert über seine Pflichten als Spitalmeister von Zwettl und stiftet seinen Nachlass für einen Jahrtag. Aussteller: Jörg von Gmünd  

Orig.
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Stadtarchiv Zwettl1/16

Ursprünglich drei Hängesiegel an Pergamentpresseln; zwei Hängesiegel erhalten, grünes Wachs in brauner Schüssel, eines dieser Siegel beschädigtMaterial: Pergament
Dimensions: 40x24 cm
  • notes extra sigillum
    • Der brieff der mess spital.
      N° 36; N XVI.
Graphics: 
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Ich Iorig von Gemunde1, die zeit spitalmayster ze Czwetell, bekenn. daz ich vorlubt und mich vórpunden hab der hernach vorschriben artikel: Von ersten so sol ich die fr?mezz tágleichen sprechen, veírtág und werichtág, in dem spital und in Sand Merten cappellen ze Czwetel, wánn ain tág in der wochen mag ich wol feyren, wellichen tág ich wil. Wer aber, daz ich von ehaffter nót feyren mueset oder sust feyrát und die messe selb nicht gesprechen mócht oder nicht sprech, so sol ich die messe auzrichten ze sprechen mit aynem andern laypriester. Wer aber, daz ich mer tág feyrát in der wochen und die messe vorsawmet, wann ich enhaymet wer an merkhleich ehafft nót, und als offt daz geschech, so pin ich vorfallen ain phunt wáchs in Sand Merten cappellen zw dem liecht. Item ich sol daz benant spital mit seiner zuegehorungen trewleichen inne haben und des gescheffts innemens und aúzgebens all iár ain widéraytumb ze tuen dem pharrer ze Czwetel und den purgern do selbs. Wer aber, daz ich mich nicht erberleichen hielt, als den laynpriestern ist auffgesatczt und angehoret, oder daz ich unnuczleich der nuetcz von dem spital oder anderlay sách davon vorkumern wolt, des sol ich nicht gewalt haben und auch der pharrer und die purger mír nicht sullen statten, und ob ich dann sollicher sach ueberfaren wurde, die dem benanten spital und cappellen schádleichen weren, daz wissenleichen wuerde, so mugen sich die purger ze Czwetel des geschefft des spitals underbinden und damit tuen und handelen nach des stifftbrieff lawt. Item ich sol aúch die armen lewt in dem spital speysen nach der purger rat, auch sol ich kain armen menschen nicht innemen noch aúz dem spital tuen an der purger rat. Item ich sol auch die geltschuld wezalen und aúzrichten, die man von dem spital ist schuldig, der chirichen, den purgern und Petrein dem Peháim, und so sol ich do enkegen all nutcz und gult invessen, so zw dem spital gehort und darzw schuldig beleibt, davon dann die egemelt geltschuld und ander geltschuld des spitals ze beczalen. Item ich wil und sol, daz mein weingarten gelegen ze Rechperig2 und andér mein guet und hab, so ich mit mír zw dem egemelten spital pring oder pey dem geschefft und meiner phruent erubrig, daz sol alles nach meinem tod beleiben pey dem spital den armen lewten, es wer dann, daz mich sollich not an kem mit chranckhait oder wie daz kem, des got nicht engeb, so mag ich wol gewalt haben ze verchumern des guets und hab, so ich zw dem spital pracht hab mit der purger wissen, aber ich sol noch mag es nymant geben, schaffen noch machen; sunderleich, ob der egemelt mein weingarten unverkumert beleibt oder daz ich ain erib mer darzw chawffet umb mein guet und darzw ander meínr hab sovil hinder mein liezz, so pitt ich dew puerger der stat ze Zwetel, daz sew meiner sel davon ge(decht)nuzz lassen ierleichen haben mit ayner vigilig, aynem selampt, mit oppher prot und fleischs, als man ain andern gewondleichen iartag ze Zwet(e)l beget. Wer aber, daz ain spitalmaister des also nicht tet, so mugen sich die purger des weingarten und ander meiner hab und guet underwinden und den iartag davon auzrichten. Item ich gelob auch, all artikel hinfur gantcz stet halden und ze volfurn ungeverleich, so der stiftbrieff innehat und lawt, mit urkunt des prieffs, wesigelt mit des edelen und geistleichen herren hern Wilhalb(e)m von Frawnberg3, thuemherr ze Passaw und ze Freysing und die zeit pharrer ze Zwetel, insigel, dorunder ich mich, obgenanter Iorig spitalmayster, vorpinde, alles daz stet ze halden, waz an dem brieff geschriben ist, auch hab ich gepeten die erbern Vlreichen den Schesthawer gesessen ze Sirichenfelde4 und Iorgein den Elenpekhen gesessen ze Zwet(e)l, daz die ze zeugnuzz der vorverschriben sach ír insigel an den brieff gehangen habent, dem vorgenant hern Wilhalbem von Frawnburg und seinen nakomen und den yetcz vorverschriben Vlreichen Schesthawer und Iorgein dem Elenpekhen und allen iren eriben an schaden. Geben nach Christi gepurdt vírczehenhundert iar dornach in dem zwainczgisten iar an Sand Polten tag.
Editions
  • Karl Uhlirz, Das Archiv der l.f. Stadt Zwettl (Zwettl 1895), S. 17; Alois Plesser, Geschichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diözesanblatt, XIV. Band, S. 132.


Notes
1 Gmünd (GB Gmünd in Niederösterreich). HONB 2, S. 314.
2 Rehberg (GB Krems an der Donau). HONB 5, 153.
3 Fraunberg (Bayern, Landkreis Erding).
4 Syrafeld (GB Zwettl). HONB 6, 128.
Transkription und Regest: Dr. Angelika Kölbl, Dr. Herwig Weigl
Places
  • Fraunberg (Bayern, Landkreis Erding)
    • Gmünd
      • Rehberg (GB Krems an der Donau)
        • Syrafeld
          Persons
          • Jörg von Gmünd [Priester und Spitalmeister in Zwettl]
            • Spitalmeister zu Zwettl
              Keywords
              • General: 
                • Bürgerspital Zwettl
                • St. Martinskapelle, Zwettl
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