Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 29
Signature: 29
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1477 Oktober 6
Die Meister und Gesellen des Schuhmacherhandwerks zu Zwettl erlassen eine Handwerksordnung. Aussteller: Schuhmacherhandwerk Zwettl Current repository:
Stadtarchiv Zwettl1/29
Stadtarchiv Zwettl1/29
Siegel fehltMaterial: Pergament
Dimensions: 45x36 cm
Condition: durch Riss beschädigt
Wir gemainklich die erbam [!] maister unnd gesellnn des erbam [!] hanndtwerich des schuechberich in der statt zu Zwetl bekennenn fur unns, all unnser eribm unnd nachkomen unnd tun chundtt offennlich mit dem brieff allenn, den er furkumbtt unnd geczaigtt wiertt, iecz lebenntigenn unnd hernach chunftigenn, vonn wegenn unnsser loblichenn geretigkaitt, so dann auff dem pestimbtn erb[am] hanndtwerich unnd hernach geschribm unnd nach ein ander penenndtt sein unnd in dem gannczn lanndtt Osterreich auff dem pestimbtten hantwerich rechtt ist. Ittem vonn erst so ist zu wissenn, das ain yeder schuechknechtt nach or(n)ung des hanndtwerich zu dem vatter soll genn in die heberig unnd soll all suntag aufflegen ain phennig in die puxen. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt krannkch wiertt, dem sullenn ally nechtt zwenn gesellnn huetn unnd under in umbgenn, alspaldtt er sich peruebtt [?] mit gotsleichnam; ob aber ainer des nichtt tétt, der ist in der gesellnn straff. Auch ist zu wissenn, das die gesellnn ally quottemer allenn gelaubing sellnn ain selambtt sullenn lassenn singenn unnd ain yeder schuechknechtt soll gann oppffer genn; welicher aber des nichtt tétt unnd nichtt gann opffer gienng, der ist umb ain vierdung wax. Auch ist zu wissenn, wann ain gesell stiribtt, sullenn in die elttern vier gesellnn gan kirchenn tragenn unnd darnach ain yeder gesell zu haill der armen sell gann opffer genn; welicher des nichtt tétt, der ist umb ain rechtl nach or(n)ung des hanndtwerich. Auch ist zu wissenn, das kain schuechknechtt nichtt soll wandern vonn seinem maister vierczehenn tag vor weinachttn, vierczehenn tag vor Ostern, vierczehenn tag vor Phingstn, vierczehenn tag vor dem iarmarkch; welicher aber das tétt, dem soll man náchschreibnn nach or(n)ung des hanndtwerich geretigkaitt, als sich dann gepuertt. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt amb montag veirtt an ursach, dem ist der maister kain wochennlann schuldig zu gebm. Auch ist zu wissenn, welicher maister ain schuechknechtt lest wanndern amb montag oder amb eritag, dem ist der maister das ganncz wochennlann schuldig zu gebm. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt wandertt amb freitag oder amb sambstág, dem ist der maister kain wochennlann schuldig zu gebm. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt ainem seinem maister sein tisch versmechtt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt ainem maister ain gemaineu tochtter in sein hawss fuertt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt de[m] vatte[r] sein urtn austregtt uber sein willn, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt dem vatter sein hawss smeechtt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt dem vatter oder der muetter oder swester verpottenew wartt zuesecztt, der ist nach or(n)ng des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt aribaitt hatt, der ist der swester schuldig zu gebm ain phenning; welicher aber des nichtt tétt, dem ist man schuldig nach or(n)ung des hanndtwerich nachzuschreibm. Als ainem solhen zuegepuertt. Auch ist zu wissen, welicher schuechknechtt vierczehenn tag hie aribaitt, der soll gebm ain halbs wochennlann in die puxn; aber welicher des nicht tétt, dem ist man nach or(n)ung des hanndtwerich nachzuschreibm, als ainem solhenn zuegepuertt. Auch ist zu wissenn, das kain schuechknechtt nichtt soll spilln umb kainerlay geltt, oder als oft er es tétt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Des geleichenn ist zu wissenn, welicher schuechknechtt spiltt auff offenn plann mit frehattn oder scholdertt zu denn wuerffelln oder ansleichtt, der ist dem hanndtwerich furpass nichtt guett genueg. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt ainem mit dem andern rauft oder slechtt oder verpottn wartt gibtt in der heberig, auff der gassn oder in der werichstatt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissen, welicher schuechknechtt ain pogkchfell reyst unnd des als oft ubervarenn wiertt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt ainer gemainen tochtter auss der geselln urtn zu tringkchenn gibtt oder mit yer tancztt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, das die geselln sullenn unnd mugen all vierczehenn tag in das padtt gen unnd albeg an dem montag. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt dem v[a]tter das padtt geltt auftregtt, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknecht wanndertt, dem soll man i[n] der heberig zuesprechenn, wann er das gerétt von im legtt; welicher aber des nichtt tétt unnd ubervaren wiertt, der ist nach or(n)ung des [ha]nndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, welicher schuechknechtt der artigkl, als vor pestimbtt sein, ain oder menigern verswig uber [ain] oder menigern sein geselln, der ist nach or(n)ung des hanndtwerich umb ain rechtl. Auch ist zu wissenn, das ain iecz rechte hatt die geretigka[itt] und tregtt auff im zwen unnd dreissig phennig, alles treulich unnd ungeverlich, unnd das solh opestimbtt artigkl unnd geretigka[itt] [wie ?] vor geschribn unnd in dem ganczn landtt Osterreich auff den pestimbtn hanndtwerich rechtt ist, alsso zu chunftigen unnd ewigenn zeittenn [a]lsso stétt unnd unczeprochenn peleib, habenn wier obgenantt maister unnd gesellnn gepettn die fursichtigenn erbam [!] unnd weisn [den] ratt unnd die ganncz gemain der statt Zwetl, das sy zu pekreftigung unnd ewiger stetthaltung ir insigl an den brieff g[eb]en habenn, die wier dann obgenanndtt maister unnd geselln mit vleiss darumb gepettn haben, doch ainem iedem richtter un[d den pu]rigern gemainklich in, iern erbm unnd nachkomen an yerer geretigkaitt unengolttn unnd an schadenn, daru(n)der wier unnss dann obg[enant] maister unnd gesellnn under ir insígl verpindtn, ally das war unnd stétt zu haldn, das an dem brieff geschribenn stett, d[er ge]benn ist in der statt zu Zwetl nach Cristi gepuerdtt vierczehenn hundertt iar unnd darnach in dem subenn unnd s[ubczi]gistn iare an montag nach Sannd Michelstag des heylligenn engl.
Editions:
- Susanne Hawlik u.a., Stadtmuseum Zwettl, Katalog (2004), S. 41.
Notes:
Transkription und Regest: Dr. Angelika Kölbl, Dr. Herwig Weigl
Keywords
- General:
- Handwerksordung für die Schuhmacher
- Schuhmacherhandwerk
Zwettl, Stadtarchiv, Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 29, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaAZ/Urkunden/29/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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