Charter: Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 32
Signature: 32
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1483 Februar 19, Zwettl
Abt Wolfgang von Zwettl vidimiert den Vergleich zwischen Gregor Habichler, Benigna, der Ehefrau des Caspar Tanpegkh, und ihren Söhnen Ernreich, Oswalt und Walthasar Tanpegkh im Namen der Katharina, Tochter ihres verstorbenen Verwandten Reinbrecht Habichler, einer- und Mag. Andreas Kunigstainer, Dechant und Pfarrer zu Zwettl, andererseits, betreffend die Erbschaft nach Reinbrecht Habichler. Aussteller: Abt Wolfgang von Stift Zwettl Current repository:
Stadtarchiv Zwettl1/32
Stadtarchiv Zwettl1/32
Mit einem Bruchstück des anhangenden SiegelsMaterial: Pergament
Dimensions: 47 x 44 cm
Wir Wolfgang abbte unser lieben Frawn gotzhaws des kloster Zwetl bekennen, das uns der erwirdig herr nmaister Andre Kunigstainer, dechant und pfarrer zu Zwetel, furbracht hat ainen berichtsbrief auf pergamen geschribn, antreffunde Gregorign Hábichler, Benigna, Casparn des Tanpegkhen hawsfraw, Ernreichen, Oswalten und Walthasarn die Tanpegkhen, der benantn Benigna sun, und irn erben mit des benantn Gregorigen Habichler und Casparn Tanpegkhen, der benantn Benigna hawswirt, anhangunden insigl und under zwai zewg insigel, der edlen Veit Gnewss und Ulrich Sweinpegkhen, ververttigt und ausgangen, und pat uns diemutigklich, das wir denselbn brief sehen, hórn, lesen und im des unser vidimus daruber geben wollten. Also haben wir angesehen solh sein zimlich gebet und denselben berichtsbrief also unversert, auch gantze und gerechte in geschrift und besiglung gesehen, gelesen und gehórt haben, und laut von wart zu wart also:
Ich Gregorig Habichler und ich Benigna, Casparn dies Tanpegkhn hawsfraw, und ich Ernreich und ich Oswalt und ich Walthasar die Tanpegkhn, ir sun, bekennen fúr uns und all unser erbn und sunder anstat Kathrein, weilendt Reinprechtn des Héwichler, meiner, ben(en)ten Benigna, prueder, und unser, benanten Hábichler und Tanpegkhen, vettern, saligen tochter, die noch nicht vogtpar ist und wir uns fur sey wissenlich annemenn, und tun khundt offenlich mit dem brief allen, den er zu sehen, horen oder lesen furkumbt, als der obgenant unser prueder und veter Reinbrecht Hawichler mit tod vergangen und das bemelt khind Kathrei, auch die hienachgeschribn stuckh, hof, guter und zehent hinder im lassen hat - item von erst ain gut an dem Meisl, itm [!] ain guet zu Pawngartn, itm ain gut an der Pirchen in Rechperger1 pfarr, item ain gut in der Kemattn2 in Altnpurger pfarr, di ze lehen sind von unserm allergenedigisten herrn, dem rómuschen kaiser, als landsfursten, itm den hof und sitz auf dem Rigel und vier hofstet dabei, itm ain gut am lehen in Schónnawer3 pfarr, itm das gut am Prántlen in Zeller4 pfarr, die lehen rúrnt von dem hochwirdign fúrsten, dem pischolff von Regenspurg, itm denn hof zu Hirtlhof5 und drey hofstet dabey, itm ain gut in der Krinn, itm ain halbs gut datz dem Pernhawser, itm die Hafenmull, itm die Zerslewtten, itm das gut zu Eglsee6, itm Schuellehen7 , itm den Kamerhof, itm das Obergut zu Praitenaich8 und die hofstat dabey, itm die Klingwis, it(m) ain wis genant di Praitnaicherin, itm den hof und sitz bei Nérn9 mit sein zugehórung, die alle zu lehen sind von dem wolgbornnen herrn hern Hainreichen von Liechtenstain von Nicolspurg, it(m) die hernachgeschrib(e)n zeh(e)nt: itm am Prosmlehen drittail zehent, itm am Pruelhof den dritail, itm Rábl am weg den drittail, alles inn Zeller pfarr, it(m) auf der Schreynerin zwaytayll in Trageiner10 pfarr, itm di zway ober Weberperg zwaitail, itm datz Hinderholcz zwaitail, item Zeidlhoff zwaitail, item zu Strasserlehen denn dritteil, itm datz dem Odlein zwaitail, it(m) ain zehnt, denn der Praittnóder hat, it(m) súbn herberg im Aigen zu Tragein das sechstail, it(m) zu Weffershofen halbntail, itm zu Pernlehn halbntail, it(m) des Trawtsun zehent, item Steffl zu Lugendorff11 zwaitail, item zu obn und nydern Geschlein zwaitail, it(m) datz Weiglen auf der Ód drittail zehent, die alle ze lehen sind von dem obgemelten herrn hern Hainreichen von Liechtenstain -, derselbn hóf, gutter und zehent ich obgenant Gregorig Hábichler als lehntrager und ich penante Benigna als gerhabin und nagste frondt des benantn kinds uns understanden hetten, darumb wir von dem erwirdigen geistlichen herrn maister Andre Kunigstainer angelangt und durch ain beredung von dem oftgenanten unserm brueder und vetern Reinprecht Hábichler ausgangen erweist sein, das sich derselb Hábichler gegen im als sein sweher in der abred, als er sein tochter Anna zu der ee genomen, verschriben hat, das er seu in ainer gemelten zeit um das heirátguet sechshundert phundt phening, so ir derselb ir vater zu haimstewr geben, und newnhundert phundt pfening, die ir unser pemelter bruder und veter zu widerlegung und margngab dagegen gebn und auf stuckhen und guttern nach landsrecht verschreiben welle, ob er aber des nicht tát, so sull er inn des pemeltn heiratguts verfallen sein, als dann das dieselb berednus mit mer inhalt aigenlich aufweist, dem aber unser brueder und veter nicht nachgangen noch sólh verschreibung verrecht und in dem mit tod vergangen und im dadurch des bemeltn heiratguts verfallen sey, und begert, in des zu entrichten. Wan wir uns aber derselben sachen und handel, wie sich dan der bis auf héwttigen tag dato des briefs begeben habn, nach underweissung edler und vester frumer lewt rat, wilkúrnlich mit dem bemelten maister Andre gutlich vertragen und geaint haben, also das im von solhs vals und heiratguts wegen di obgemelten stuckh, hóf, guter und zehnt, auch all ander hab und gut, nichtz darin ausgenomen, so der benant Reinprecht Hábichler hinder im lassen hat, alle geltschult, so man im verbrieft und unverbrieft schuldig gewessen ist, zusten, innemen und nachfolgen sol, und habn im auch darauf derselbn stuckh, hóf, guter und zehent abtretten, ingeantwurt unnd mit aufsanttung der lehen genugsamlích geferttigt und darzu unverschaidnlich gelobt und versprochen, gelobn und versprechen im auch wissenlich mit dem brief, das wir, all unser erben noch ander niematt von unsermtwegen nu furan darumb zu im und all sein erben noch zu unsers bemelten bruder [und] vetern gelassen hab und gut kain zuspruch, erbschaft vordrung noch gerechtigkait nicht mer haben, gewingen noch suchen sullen noch wellen, weder mit recht noch an recht, in kainer weis, sunder er und sein erben sullen und mugen das alles nu hinfur wol inhabn, nutzen und nyessen und allen irn frumen damit betrachten durch versetzen, verkauffen, schaffen, gemachen und gebn, wem sy wolln, als ander ir aigenhaft gut, an unser, unser erbn und menigklichs von unsern wegen irrung und hindernus; daengegen sullen der benant maister Andre oder sein erbn auch alle geltschuld, so unser prueder und veter Reinprecht Hábichler verbrieft oder unverbrieft schuldig pelibn ist und in schuld hinder sein lassen hat, bezallen und ausrichten an unser entgeltnus, und darzu von dem allen demselben unsers brueder und vetern khind Khatrein zwayhundert reinisch gulden zu heiratgut geben und inner iarsfrist in der stat zu der Freynstat inn den rat daselbs niderlegen in der beschaiden, das dieselbn zwayhundert gulden noch unserem und irm rat ann erbstuckh und guter angelegt werden sullen, diselben erbstuckh und gueter sullen sy dan unverkumert inhaben, nutzn und nyéssen und di bemelt Kathrein davon notturftigklich aufhalten und versehn, untzt sy zu irn vogtpáren iaren kumbt, alsdan sullen ir diselbn erbstuckh und guter, daran di bemelten zwaihundert reinisch gulden gelegt sind, zu heyrátgut, als vor stet, nochfollgen und eingeantwurt werden; beschach aber, das diselb Kathrey mit tod abgieng, ee wen sy zu irn vogtparen iaren kám, so sullen die benanten zwayhundert guldn herwider auf mich, benante Benigna, und mein nagst erben erbn und gefallen, damit zu handl(e)n, als mit andern unserm gut, und der benant maister Andre oder sein erben sullen uns di bemelten erbstuckh und guter, daran di zwaihundert gulden gelegt werdn, oder aber zwaihundert reinischgulden, was im am pesten fugen will, an irrung volgen lassen oder bezallung tun inner iarsfrist, nach dem solher will beschách und erfudert wurd, trewlich und ungeverlich, als er uns gelobt versprochen und di gegenverschreibung, so wir von im darumb haben, mit mer wortn inhalt und ausweist. Beschách aber, das wir wider das, so vor an dem brief geschriben, táttn, in ainen oder menigern artickl daraus trátten und nicht genczlich nachgiengen oder stát hieltn, wie sich das fugt, das der benant maister Andre oder sein erbn schaden námen, wie der schad genant mócht werden, kainen ausgenomen, der ir ains oder wer den brief von irn wegen furbring mit slechten wortn an aid all ander bewérung gesprechn mugen, denselbn schaden sulln sew habn unnd bekomen dacz uns, obgenanten Gregorigen Hawichler, Benigna Tanpegkhin, Ernreichen, Oswaltn und Walthasarn, irn sun, und alln unsern erbn unverschaidiclich, und darzu auf aller unser hab unnd gut, wo wir di haben, gewingen oder lassen, nichts darinnen ausgenomen noch hindan gesetzt, soverr und als lang, unczt sy des volligklich davon benugt werdn, ungeverlich. Mit urkundt des briefs besigelt mit meins, obgenanten Gregorigen Hábichler, aign anhangunden insigell und durch unser, benanter Benigna Tanpegkhin und irer sun, vleissiger bete willn mit des edl(e)n Casparn Tanpegkhen, unser liebn man und vater, anhangunden insigell, darunder wir uns und all unser erbn verpinden stát zu halten, das an dem brief geschribn stet; so sind der sachn gezewg durch unser aller vleissig bet willen die edln Veit Gnewss, phleger zu Ruttenstain12, und Ulreich Sweinpegkh zumb Stain13 mit iren anhangunden insigl(e)n, in paiden und iren erben an schaden.||
Des zu urkhundt gebn wir, obgenanter Wolfganng abbte etc., dem vorgenanten maister Andre Khunigstainer das gegnwurttig unser vidimus besigelt mit unseren anhangunden insigl, doch uns und dem vorgenanten unseren goczhawss und unsern nachkomen an schaden. Geben inn kloster Zwetl am mittichen nach Invocavit in der vasten, als man zalt nach Cristi gepurdt virzehenhundert und im drewndachzigist iare.
Des zu urkhundt gebn wir, obgenanter Wolfganng abbte etc., dem vorgenanten maister Andre Khunigstainer das gegnwurttig unser vidimus besigelt mit unseren anhangunden insigl, doch uns und dem vorgenanten unseren goczhawss und unsern nachkomen an schaden. Geben inn kloster Zwetl am mittichen nach Invocavit in der vasten, als man zalt nach Cristi gepurdt virzehenhundert und im drewndachzigist iare.
Editions:
- Karl Uhlirz, Das Archiv der l.f. Stadt Zwettl (Zwettl 1896), Seite 22, hier als Nr. 31 angeführt.
Notes:
1 Rechberg (GB Perg). ONBOÖ, S. 74f.
2 Kemet, G. Windhaag bei Perg (GB Perg). ONBOÖ, S. 72f.
3 Schönau im Mühlkreis (GB Unterweißenbach). ONBOÖ 11, S. 223.
4 Bad Zell (GB Pregarten).
5 Hirtlhof, G. Bad Zell (GB Pregarten).
6 Eglseder, G. Bad Zell (GB Pregarten). Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich 1.
7 Schuhlehner, G. Bad Zell (GB Pregarten); oberhalb des Eglseder.
8 Breiteneicher, G. Bad Zell (GB Pregarten). Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich 1; vgl. Urmappe: Oberbreiteneicher, Unterbreiteneicher, Kl. Breiteneicher.
9 Naarn (GB Perg).
10 Tragwein (GB Pregarten).
11 Lugendorf, G. Tragwein (GB Pregarten). ONBOÖ 11, S. 129.
12 Burg Ruttenstein (GB Freistadt).
13 Schloss Innernstein, G. Münzbach (GB Perg).
Transkription und Regest: Mag. Klaus Birngruber MA, Dr. Angelika Kölbl, Dr. Herwig Weigl
Places
- Zwettl
- Zwettl, Kloster
Persons
- Habichler, Gregoring
- Tanpegk, Benigna
- Tanpegk, Ernreich
- Tanpegk, Kaspar
- Tanpegk, Oswalt
- Tanpegk, Walthasar
- Wolfgang [Abt von Zwettl]
Zwettl, Stadtarchiv, Zwettl, Stadtarchiv (1330-1987) 32, in: Monasterium.net, URL </mom/AT-StaAZ/Urkunden/32/charter>, accessed at 2024-11-22+01:00
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